26.01.2025N. Bernhardt
Sperrung Wall südwärts für Radverkehr natürlich… unangekündigt.
Nachdem wie berichtet bereits die Sperrung der Laurentiusstraße/Aue wie üblich vorher weder an der Neumarkt-, noch an der Kasinostraße angekündigt wird und deshalb unnötig Abgase und schlechte Laune bei den Verkehrsteilnehmern produziert wird, folgen die Wuppertaler Stadtwerke bzw. Stadt Wuppertal als Genehmigungsbehörde dieser „natürlichen“ Tradition nun auch am Wall.
Radfahrer werden seit dem 20. Januar unangekündigt über eine 600 Meter lange Umleitung über die Fußgängerzone Mäuerchen, Islandufer und Südstraße „geleitet“, E-Scooterfahrer bleiben in der Sackgasse stecken. Denn für sie gelten die Freigaben links und rechts durch die Fußgängerzone nicht. Oder sollen wir sagen: Wuppertaler werden wieder einmal zum Verhalten nach Landrecht erzogen: Ab in den Gegenverkehr, oder über den Gehweg.
Foto 1: Am Ende der sogenannten „Fahrradstraße“ Friedrichstraße südwärts könnte man bereits auf die Sperrung des Walls hinweisen und Radfahrern rund 600 Meter Umleitung ersparen.
Laut brouter.de beträgt der Weg von der Friedrichstraße/Karlstraße bis zum Hauptbahnhof (Einfahrt Taxenstand) über Morianstraße 800 Meter, über den tollen Wall und die Umleitung 1400 Meter. Macht 600 Meter Ersparnis über die Morianstraße – wenn man denn gewillt wäre, auf diese Umleitung hinzuweisen.
Foto 2: Auch am Wall ist nichts von einer Sperrung angekündigt.
Foto 3: Um die Ecke Richtung Neumarktstraße ist nichts von einer Sperrung angekündigt.
Für Baustelle ist immer Platz
Foto 4: … natürlich ist der Radweg plötzlich zu Ende und auf dem „Radweg“ kommt einem der Gegenverkehr entgegen. Rechts: Fußgängerzone. Links: Fußgängerzone.
Am Wall steht der Radfahrer dann plötzlich vor dem Radwegende und wird erst bei genauem Hinsehen auf ein gelbes Umleitungsschild mit Radsymbol und dem üblichen, aber illegalen laminierten DIN A4-„Zusatzschild“ aus dem Heimdrucker aufmerksam. Die Dinger sind weder offizielle Verkehrszeichen, noch reflektierend und dadurch in der Dunkelheit nicht erkennbar. Sehr intelligente Maßnahme zur sofort unverständlichen Umleitungsroute. Der Döppersberg und die Südstraße befindet sich demnach westlich des Walls.
E-Scooterfahrer schauen noch dümmer aus der Wäsche, denn für sie gilt: Rückwärts über Wall, Neumarkt und Gathe wieder rausfahren, denn sie dürfen nicht durch die Fußgängerzone. Die Stadt sieht sich leider nicht imstande, das Beschilderungschaos in und durch die Fußgängerzone mit fünf Sorten auch Jahre nach Kenntnis der Umstände zu vereinheitlichen. Einmal fehlt das Verkehrszeichen Fußgängerzone, einmal ist die Freigabe nur für Rad-, einmal für Rad- und E-Scooterverkehr, einmal nur zwischen 21 und 9 Uhr, einmal rund um die Uhr. Und einmal dürfen weder Rad noch Scooter durch. – Sehr unvernünftig, inhomogen und unverständlich.
Offensichtlich soll das Landrecht gelten: Gefahren werden darf dort, wo Platz ist. Das ist dann die Weiterfahrt entweder auf dem Radweg (ohne Gegenverkehr) oder über den Gehweg. Denn wenn die Straßenverkehrsbehörde (Amt 104) schon nicht in der Lage ist, sinnvolle straßenverkehrsrechtliche Anordnungen nach StVO zu treffen, dann kann sie von den Verkehrsteilnehmern erst recht kein Verhalten nach StVO verlangen.
Mit anderen Worten: Man züchtet sich Gehweg- und Geisterradler geradezu heran.
▖
Weiter mit:
Besonders gutgläubige Ortsfremde, die sich nach der Gurkerei über Mäuerchen, Alexanderbrücke und Islandufer 1 Fußminute vom Ausgangspunkt wiederfinden, werden sich über das merkwürdige Verhältnis der „Fahrradstadt“ zu ihren Radfahrern wundern.