11.06.2025Dieter Verst
Starkregen und Hochwasser contra weitere Flächenversiegelung
Vor 4 Jahren, am 14. und 15. Juli 2021 gab es in Wuppertal Starkregen und Hochwasser. Besonders betroffen waren Beyenburg, die Kohlfuhrt und Schöller. Das Ereignis jährt sich ich in 4 Wochen.
Auch mit Blick auf diesen großen, starken Regen und das darauf folgende Hochwasser hat das Bündnis GrünStadtGrau den Bürgerantrag „NettoNull“ gestellt, https://gruenstadtgrau-wuppertal.de/buergerantrag-gem-%c2%a7-24-go-nrw/.
Es geht darum, in Wuppertal keine weiteren Flächen zu versiegeln. Die Wuppertaler Politik plant 120 ha Gewerbe- und Industriegebiete im Grüngürtel Wuppertals neu auszuweisen. Damit würden weitere große Flächen versiegelt. Mit Blick auf das Hochwasser vor 4 Jahren stellt sich die Frage, ob das zeitgemäß und zukunftsorientiert ist.
Der Bürgerantrag wird heute, am 12.6.25, 15 Uhr im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde beraten, Rathaus Barmen, Raum C 190. Die Sitzung ist öffentlich, file:///C:/Users/User/Downloads/Beirat_bei_der_Unteren_Naturschutzbehoerde_20250612_Tagesordnung_gesamt.pdf.
Eine Entscheidung über den Bürgerantrag soll im Hauptausschuss am 7.7., 16 Uhr, im Ratssaal des Rathauses Barmen fallen. Auch diese Sitzung ist öffentlich.
Schauen Sie sich das an und beteiligen Sie sich.
Weiter mit:
An die Bezirksregierung Düsseldorf
Fachaufsicht für Untere Naturschutzbehörden in NRW
Kavalleriestraße 2–4
40213 Düsseldorf
Wuppertal, 12.06.2025
Fachaufsichtsbeschwerde gemäß § 70 BNatSchG und GO NRW – fehlende Zugänglichmachung von Unterlagen im Beirat der Unteren Naturschutzbehörde Wuppertal
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit erhebe ich Fachaufsichtsbeschwerde gegen die Stadt Wuppertal, konkret gegen die Geschäftsführung des Beirats bei der Unteren Naturschutzbehörde, wegen wiederholter Verstöße gegen rechtliche Bestimmungen zur ordnungsgemäßen Gremienarbeit und Information.
Gegenstand der Beschwerde:
In den letzten Sitzungen des Beirats für die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Wuppertal wurden relevante Sitzungsunterlagen (z. B. Anträge, Stellungnahmen, Kartenmaterial, Verwaltungsvorlagen) nicht über das Ratsinformationssystem (RIS) öffentlich oder beiratsintern zugänglich gemacht.
Dies widerspricht:
den Vorgaben der Hauptsatzung und der Geschäftsordnung der Stadt Wuppertal,
den kommunalrechtlichen Pflichten zur rechtzeitigen Bereitstellung von Beratungsunterlagen nach § 55 GO NRW sowie
den Anforderungen an die Arbeitsfähigkeit von Naturschutzbeiräten gemäß § 70 BNatSchG, wonach eine ordnungsgemäße und transparente Beratung sicherzustellen ist.
Die wiederholte Nichtveröffentlichung oder verspätete Veröffentlichung erschwert nicht nur die Arbeit des Beirats erheblich, sondern verhindert auch die demokratisch notwendige Kontrolle und Nachvollziehbarkeit naturschutzrelevanter Entscheidungen.
Da es sich bei der Arbeit der UNB nicht um freiwillige Aufgaben, sondern um ausführungspflichtige Pflichtaufgaben nach Weisung handelt, ist ein solcher Umgang mit Unterlagen nicht hinnehmbar.
Ich bitte daher:
um fachaufsichtliche Prüfung und Abhilfe,
ggf. um eine verbindliche Weisung an die Stadt Wuppertal, Sitzungsunterlagen künftig rechtskonform und transparent bereitzustellen,
hilfsweise um Prüfung, ob zusätzlich eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die verantwortliche Sachbearbeitung oder Sitzungsleitung einzuleiten ist.
Gerne bin ich bereit, konkrete Beispiele oder Protokolle betroffener Sitzungen nachzureichen.
Mit freundlichen Grüßen
Es zeigt sich mal wieder wie intransparent die Verwaltung agiert und insbesondere die verantwortlichen im Beirat . Im Beirat der unteren Naturschutzbehörde. Hier ist im RIS nur dieser als Tagesordnungspunkt zu finden. Keine Vorlage kein Antrag kein Verwaltungsvorschlag…. einfach nichts . Dieses widerspricht eindeutig der Geschäftsordnung / Haupt Satzung der Stadt Wuppertal. Nicht nur in diesem fall sondern andauern. Notwendige Unterlagen sind 7 tage vor der Sitzung ins ris einzustellen.
Beim Hochwasser 2021 sind zuerst die Bever- und dann die Wuppertalsperre übergelaufen. Deren Einzugsgebiete (Radevormwald, Hückeswagen) sind nicht für übermäßige Flächenversiegelung bekannt. 120 ha Versickerungsfläche auf Wuppertaler Stadtgebiet hätte Beyenburg schon mal gar nichts genützt und sind bei 16 Zentimeter Tagesniederschlag auf 800 km² Wupper-Einzugsgebiet auch insgesamt nicht besonders wirkungsvoll.
Dagegen wären Gewerbesteuereinnahmen nicht schlecht, damit Wuppertal überhaupt wieder irgendwelche Entscheidungen selber treffen kann.
Wie wäre es mit einem realistischen Alternativvorschlag?
Wuppertal hat bis jetzt nicht nur einmal Starkregenereignisse gehabt. Das die Wupper so extrem hoch war hatte zwar auch viele Organisatorische Mängel jedoch ist es halt eben nicht die einzige Überschwemmung gewesen. Im Zeitalter des Menschengemachten Kliamawandel ist es um so wichtiger diesen mehr zu Berücksichtigen. Außer du hast vor mithilfe von Schäden und Opfern die Gewerbesteuereinnahmen zu erhöhen. Die dürften allerdings kaum dazu reichen die Schäden und vor allem das Leid zu bezahlen oder Erträglich zu machen. Neben Hochwasserschutz auch für Kanäle/ Bachläufe spielt allerdings auch Wassererhaltene Maßnahmen für Trockenzeiten eine nicht zu unterschätzende Rolle. Auch hier sind Flächenversiegelung kontraproduktiv.
Sehr geehrte Frau Zweig
Sehr geehrte Frau Zweig, das extreme Hochwasser in der Kohlfuhrt war u.a. bedingt durch die vielen Regenwasserzuflüsse in die Wupper in Wuppertal aufgrund der immensen Versiegelung, 4.000 ha. In Schöller und Alt-Gruiten gab es das Hochwasser durch die Düssel. Wenn jetzt in Schöller-West 30 ha neues Gewerbe- und Industriegebiet entstehen sollte, wird ein Großteil der Fläche versiegelt, Regenwasser kanalisiert und in die Düssel eingeleitet. Bei sehr starken Regen stehen Alt-Gruiten und die Orte dahinter wieder unter Wasser.. Wir brauchen Gewerbe und Industrie in Wuppertal. Das ist ganz klar. Wir haben aber ausreichend Flächen im Bestand. Näheres siehe den Artikel bei GrünStadtGrau „Wuppertal weiter zubauen?“. Freundliche Grüße Dieter Verst
Hallo Herr Verst,
Sie stellen in Ihrem Beitrag nun mal einen Zusammenhang zwischen dem Juli-Hochwasser in Beyenburg, Schöller sowie der Kohlfurt und den geplanten Flächenversiegelungen her. Der soll offensichtlich bei Betroffenen verfangen, besteht aber nur bedingt.
Die 30 ha in Schöller-West z. B. können ohne wirksame Schutzmechanismen tatsächlich ein Zusatzproblem für Gruiten werden. Aber eben nicht für Beyenburg, Schöller oder die Kohlfurt, denn die Düssel mündet in den Rhein. Haan wehrt sich zu Recht gegen das Projekt, hatte aber kein Problem damit, selber 30 ha an der Niederbergischen Allee auf die grüne Wiese zu setzen. In diesem Fall geht es eher um die Verantwortung Wuppertals für seine Unterlieger.
Auf Wuppertaler Stadtgebiet haben die Talsperren den größten Einfluss auf den Hochwasserschutz. Wer sich dafür interessiert, sollte kritisch hinschauen, und sich nicht von Ängsten leiten lassen. Zumindest ich mache das so.