22.10.2025Uli Schmidt
„BUGA 2031 – Versprochen war: keine neuen Parkplätze“
„BUGA 2031 – Versprochen war: keine neuen Parkplätze“
Wer kann sich nicht noch an den Bürgerentscheid zur BUGA erinnern?
Eine Abstimmung, die in ihrer Formulierung schon für Verwirrung sorgte – eine doppelte Verneinung, bei der es eigentlich darum ging, ob der Rat der Stadt Wuppertal sich für die BUGA 2031 bewerben darf oder nicht.
Mit 51,8 % fiel die Entscheidung damals knapp aus.
Auch ich habe gezögert, ob „Ja“ oder „Nein“ die richtige Antwort ist. Ich habe mir die Machbarkeitsstudien durchgelesen, war auf unzähligen Informationsveranstaltungen, habe mit Planerinnen, Politikerinnen und Aktiven gesprochen. Ich habe mich wirklich bemüht, ein ehrliches Pro und Contra abzuwägen – gerade auch bei den verkehrlichen Fragen, die für mich entscheidend waren.
In der Machbarkeitsstudie zur BUGA 2031 findet sich folgende Aussage, die für mich damals ein wichtiges Argument war:
„Circa 40 % der BUGA-Besucherinnen und Besucher dürften 2031 dem Segment Individualverkehr zuzuordnen sein. Wuppertal wird für dieses Aufkommen keine neuen Parkplätze bauen, dafür aber das urbane Parkraummanagement effizient ausbauen. Eine smarte, plattformbasierte Parkraumbewirtschaftung wird für den Individualverkehr die nachhaltige, urbane Mobilität im Raum Wuppertal organisieren.“
Das klang damals für mich nach einem klaren Bekenntnis: Keine neuen Parkplätze, stattdessen intelligente Lösungen.
Eigentlich hätte ich – so dachte ich damals – also für die BUGA stimmen müssen. Schließlich war sogar Greenpeace von der Idee eines Radwegerings begeistert, und auch viele Umweltverbände sahen Chancen, Nachhaltigkeit und Stadtentwicklung neu zu denken.
Aber: Ich lebe schon etwas länger in dieser Stadt. Und wer Wuppertal kennt, weiß, wie oft zwischen politischen Versprechen und tatsächlicher Umsetzung Welten liegen. Das Vertrauen, dass Dinge hier wirklich so umgesetzt werden, wie angekündigt, ist bei mir – ehrlich gesagt – schon lange erschüttert.
Nun läuft aktuell die öffentliche Ausschreibung für das Mobilitäts- und Verkehrskonzept „BUGA in MoVe“.
Und genau hier zeigt sich, wohin die Reise wirklich geht.
So eine Ausschreibung ist nicht einfach ein Ideenpapier – sie ist bindend. Unternehmen bewerben sich darauf, kalkulieren Kosten und Personal. Was in der Ausschreibung steht, wird zur Grundlage dessen, was später umgesetzt wird.
Und dort steht eben nicht:
„Wir vermeiden zusätzliche Parkflächen.“
Sondern im Gegenteil: Es wird von Parkraumuntersuchungen, neuen Besucherströmen, Schutz der Anwohnenden vor Parksuchverkehr und Lösungen für zusätzliche Besuchermagneten wie Seilbahn und Hängebrücke gesprochen.
Zwischen den Zeilen liest man deutlich:
Es sollen neue Parkplätze entstehen – auch auf bislang landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Von nachhaltiger Mobilität, Stärkung des Radverkehrs oder echten Alternativen ist hingegen kaum die Rede.
Für mich ist das ein klarer Bruch mit dem, was im Bürgerentscheid, in den Informationsveranstaltungen und in der Machbarkeitsstudie versprochen wurde.
Wenn schon jetzt, sechs Jahre vor der BUGA, mit verkehrsplanerischen Fakten gearbeitet wird, die den eigenen Nachhaltigkeitsanspruch untergraben, dann müssen wir das offen ansprechen – und zwar jetzt, bevor Fakten geschaffen werden, die später niemand mehr ändern kann.
Fazit:
Die BUGA sollte ein Zukunftsprojekt sein.
Stattdessen erleben wir gerade, wie alte Denkmuster – Bauen, Versiegeln, Parken – unter dem Deckmantel der „nachhaltigen Stadtentwicklung“ fortgeschrieben werden.
Wenn Wuppertal tatsächlich resilient, klimagerecht und lebenswert werden will, dann muss das auch heißen:
Weniger Autos. Weniger Asphalt. Mehr Mut.
Selbst der Park und Ride Parkplatz in Vohwinkel den jeden Tag Pendler Nutzen damit diese eben nicht mit dem Auto die Autobahn verstopfen werden weichen müssen. Es werden für die BUGA2031 also keineswegs gegeben falls feuchte Träume an mehr Parkplätze an den stellen entstehen wo diese benötigt werden… Sondern nur teure Lösungen ohne Mehrwert zum Beispiel für die Wohnquartiere. Selbst das Zooviertel wird davon nicht Profitieren…
Quellen: Ausschreibungen — BUGAtal
SessionNet | Bewerbung um die Durchführung der Bundesgartenschau 2031 (BUGA 2031)
2021-07-30-BUGA-Wuppertal-2.0.pdf
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