Gibt es in diesem Kaff noch echte Baustellen…

… oder darf jeder mit Schaufel und Spitzhacke Löcher in Straße/Gehweg buddeln?

Aktuelle Stellenangebote:

Foto: Die Ausgrabung eines 30 cm breiten Lochs am Hofkamp benötigt nunmehr die Sperrung des gesamten Geh- und Radwegs. Umleitung sind natürlich Aufgabe der Passanten, nicht der Spielplatzbetreibers. #fürBaustellenIstImmerPlatz

Für Baustellen gibt es mit der RSA genauso Regeln wie für den Straßenverkehr mit der Straßenverkehrs-Ordnung.

Stadt und Land redet immer nur doof über „barrierefrei“ und „gleichberechtigter Teilhabe“, baut mit tausenden Euro „barrierefreie“ Querungshilfen wie am Neumarkt, die dann dank „Baustelle“ monate- oder jahrelang nicht zugänglich/benutzbar sind, vgl. Foto unten. Viele Verkehrsteilnehmer, insbesondere Fußgänger, die infolge Sandkasten mitten auf dem Gehweg in den fließenden Verkehr laufen müssen, kotzt es inzwischen an.

Welche Zustände herrschen hier, daß inzwischen KI und „App“ gefragt werden müssen, wo der sicherere Schulweg ist? Oder ob die App Mama empfiehlt, Klein-Lieschen doch lieber mit dem Auto in die Schule bringt – weil: ist sicherer!!1!einself

Sogenannte Baustellen: RSA und VOB unbekannt.

Während die „Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen“ (VOB) jeden Aspekt der eigentlichen Bauausführung behandeln, wird dort zur verkehrlichen Sicherung auf die RSA bezug genommen. Für jede Bauleistung, die von Stadt und Stadtwerke (WSW) vergeben wird, sind VOB und RSA – theoretisch – verbindlicher Teil der Vertragsbestimmungen. Bei der Stadt gibt es – theoretisch – eine Bausaufsicht. Die wird aber erst sichtbar, wenn wie beim Koch am Wall ein Betonteil in ein benachbartes Gebäude gekracht ist. [1]

Für die verkehrliche Sicherung von Baustellen existieren sogar für dutzende Regelpläne als Bilderbuch (PDF), mit denen bereits Grundschüler ohne sprachliche Barrieren in der Lage wären, den jeweils passenden Plan für eine bestimmte Situation herauszusuchen. Dennoch hapert es regelmäßig bei der Umsetzung.

Wie im Beispiel oben „vergißt“ man, daß auf Gehwegen mit Fußgängern zu rechnen ist, die man gefälligst barrierefrei um die Baustelle herumzuführen hat. Fuß- und Radverkehr müssen stattdessen über die Fahrbahn latschen und sich bildlich auf eigene Gefahr vor die Autos werfen. Wer im Dunkeln in der anderen Richtung die Treppe zum Kipdorf hinunterfällt, weil ein Zusatzzeichen „Fußgänger reehten Gehweg gegenüber benutzen“ (den wir gerade blockieren) dies vorschlägt, ist natürlich auch selbst schuld.

Ist es Nachlässigkeit? Ist es Kostendruck? Ist es Faulheit? Oder Absicht? Oder einfach gesagt, das sind ja keine Baustellen, sondern nur „sogenannte“ Baustellen? Für die Baustellenregeln einfach nicht gelten?

Foto: Wir begrüßen unsere Kunden und Pasanten zu einem schönen Frühling und wünschen „April, April!“: Die für mehrere tausend Euro gebaute „barrierefreie“ barrierehafte Querungshilfe am Neumarkt läßt sich leider seit Monaten nicht nutzen: Wer etwas schlecht sieht oder seine Aufmerksamkeit dem Kraftverkehr widmet, darf am anderen Ufer die Fahrbahn direkt noch einmal queren, weil alles dicht und abgesperrt ist.

Fußboten

[1] Beim Abriß vom „Koch am Wall“ ist ein weiteres schweres Betonteil in das Orientteppichhaus Amirie gekracht (Foto oben). Die sog. Bauaufsicht sorgt nicht etwa dafür, daß das nie wieder passiert. Vielmehr wird per Verkehrszeichen 259 „Verbot für Fußgänger“ aufgestellt (Foto kann aus urheberrechtlichen Gründen nicht gezeigt werden), damit der Händler mangels Kunden pleitegeht. Offenkundig versucht die Stadt dadurch, sich ihrer Verkehrssicherungspflicht zu entledigen.

Foto: Bereits 2016 lautete die Devise beim Döppersbergumbau: Gehwege brauchen wir nicht und verbieten Fußgänger einfach per Zeichen 259. Wie Anwohner und Angestellte in ihre Büros kommen, ist uns drißegal.

Siehe dazu auch:

Neuer Popup-Baustellenspielplatz am Hofkamp

Anmelden

Aktuelle Stellenangebote:

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert