Fahrradklima in und um Wuppertal: bedeckt bis frostig

Wuppertal rutscht in der Rankingliste von Platz 19 auf 21.

Titelmontage.
Wimmelbild zum Wuppertaler Radlklima.

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Alle zwei Jahre fragt der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) bundesweit nach dem Wohlbefinden der Radler. Gestern (18. Juni) wurden die neuesten Zahlen der 2024er-Umfrage vorgestellt, an der sich über 212.000 Leute beteiligten. In der Gruppe der Städte zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern rutscht Wuppertal von Platz 19 (2022) auf Platz 21 von 25.

Bezeichnend ist, daß keine Großstadt eine zwei vor dem Komma zustandebringt. In der Wuppertaler Liste führen Münster und Karlsruhe mit 3,04 bzw. 3,09 die Liste an, in den Städten über 500.000 Einwohnern kratzt Frankfurt als Spitzenreiter mit 3,49 gerade so die dreieinhalb. Tübingen und Nordhorn führen mit 2,77 bzw. 2,83 die Liste der Städte bis 100.000 Einwohner, bei den kleinen Orten bis 20.000 Einwohner führen Wettringen und Reken mit 1,55 und 1,63 meilenweit die absolute Bewertung an.

Im regionalen Vergleich (siehe Tabelle unten) hebt sich lediglich Hückeswagen mit 3,32 ab (Vorjahr: 3,64). Wermelskirchen hat sich auf 3,99 „verbessert“, der Rest dümpelt mit einer Vier vor dem Komma im traurigen hinteren Feld.

Duisburg ist im Ranking der Städte ab 500.000 Einwohner nicht ganz unerwartet Schlußlicht, müssen doch die Visionen aus 2016 zur Radschnellweg RS1 zum Arzt und der Radschnellweg bis 2040 warten, vielleicht auch noch länger.

Neben einer sicheren Verkehrsinfrastruktur wie durchgehenden Radwegen ist auch die Akzeptanz der Verkehrsarten Kfz und Rad essentiell. Aachen verdient sich dieses Jahr den Sonderpreis „Miteinander im Verkehr“. Dies ist für Wuppertal gerade für jene Strecken interessant, auf denen keine regelgerechte Radinfrastruktur angelegt werden kann und Rad und Kfz daher besser im Mischverkehr geführt werden.

Ein paar Abstellbügel ersetzen kein Radhaus

Wuppertal hat zwar großartig und lange über ein Radhaus am Hauptbahnhof beraten und die Stadt anschließend jede Art von anständiger Nutzung unterbunden (weil: ist plötzlich Privatgelände, vgl. VO/1708/21 – war das ganze Gewäsch um ein Radhaus nur eine Scheindiskussion?). Das große Ach und Weh um hohe Kosten und betriebswirtschaftlichen Verlust berücksichtigt nicht, daß ein Radhaus Teil der Verkehrswende ist, um Menschen aufs Rad zu bringen.

Von ein paar umgewandelten Reserveplätzen im WSW-Parkhaus abgesehen hat Wuppertal null Radhäuser mit null Stellflächen. Tübingen hingegen hat bei knapp 92.000 Einwohner ein Radhaus mit 1.100 Stellplätzen – auf Wuppertals Einwohnerzahl umgerechnet müßte hier ein Radhaus 4.300 Stellplätze haben. ■

Dokumente (PDF):

Ranking von 2024:
https://fahrradklima-test.adfc.de/fileadmin/BV/FKT/Download-Material/Ergebnisse_2024/Download-Element/Rankingliste_FKT_2024.pdf

Ranking von 2022:
https://fahrradklima-test.adfc.de/fileadmin/BV/FKT/Download-Material/Ergebnisse_2022/Rankingliste_FKT_2022.pdf

Tabelle

2024 2022 2022 Kategorie
Dortmund 4,30 o 4,27 >500T
Duisburg 4,46 o 4,51 >500T
Düsseldorf 4,17 o 4,11 >500T
Essen 4,33 o 4,28 >500T
Haan 4,48 o 4,48 20-50T
Hagen 4,67 o 4,50 100-200T
Hattingen 4,12 + 4,40 50-100T
Hückeswagen 3,32 ++ 3,64 <20T
Köln 4,19 o 4,24 >500T
Mettmann 4,19 o 4,24 20-50T
Radevormwald 4,20 o 4,16 20-50T
Ratingen 4,35 o 4,23 50-100T
Remscheid 4,56 o 4,62 100-200T
Solingen 4,49 o 4,50 100-200T
Sprockhövel 4,25 o 4,20 20-50T
Velbert 4,46 o 4,46 50-100T
Wermelskirchen 3,99 ++ 4,31 20-50T
Wuppertal 4,27 o 4,30 200-500T

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Kommentare

  1. N. Bernhardt sagt:

    84 Prozent der Umfrageteilnehmer fühlen sich als Radfahrer in Wuppertal nicht sicher. Das sind diejenigen, die potentiell vom Rad aufs Auto umsteigen. Hurra, die Klima- und Verkehrswende kann in Wuppertal kommen. Mit Bums und Gloria.

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