In der anderen Sprache: Lesung und Gespräch mit Halim Youssef

Mit Halim Youssef startet das Literaturhaus Wuppertal am Samstag, den 24.05, 19:00 Uhr seine neue Veranstaltungsreihe "In der anderen Sprache" in den Räumlichkeiten der Internationalen Begegnungszentrum der Caritas, Hühnefeldstr. 54a. Der Eintritt ist frei.

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In der Veranstaltungsreihe  „In der anderen Sprache“ stellen sich regionale Autor:innen vor, die ihre literarischen Werke ursprünglich oder immer noch nicht auf Deutsch schreiben und publizieren. Den Auftakt macht Halim Youssef. 

Halim Youssef (Helîm Yûsiv in kurdischer Form) ist eine nicht nur in Deutschland vielbeachteter Vertreter der syrisch-kurdischen Exilliteratur. Geboren wurde er in der kurdischen Stadt Amude in Syrien, seit dem Jahr 2000 lebt er in Deutschland, inzwischen in Wuppertal. Er schreibt auf Kurdisch, einer in Syrien verbotenen Sprache, und Arabisch. Seine Bücher (u.a. sechs Romane und sechs Kurzgeschichtenbände) wurden bislang auf Kurdisch, Arabisch, Türkisch, Persisch, Englisch, Italienisch und Deutsch veröffentlicht. Zuletzt auf Deutsch erschien von ihm der Roman 99 zerstreute Perlen 2023 im sujet Verlag, mit dem er unter anderem auch bei der Wuppertaler Literaturbiennale 2024 auftrat.

Am 24.05, ab 19:00 Uhr wird Halim Youssef mehrere Kurzgeschichten vorstellen, z.T. unveröffentlicht und erstmals auf Deutsch. Im Gespräch mit Luciana Casale, die die Veranstaltungsreihe kuratiert und moderiert, wird er Fragen des sprachlichen Wechsels, Übersetzens und Übertragens bei seiner literarischen Arbeit nachgehen, den unterschiedlichen Resonanzräumen und Resonanzen für sein Schaffen hier und anderswo.

Helge Lindh hat die Schirmherrschaft über die Veranstaltungsreihe übernommen, berät und unterstützt. Er begrüßt den Start und das Konzepts des Formats: „Das Literaturhaus stößt mit dieser Veranstaltungsreihe auf ein Terrain vor, das viel zu selten ver-, ge- und belesen wird. Dass Sprache kultur- und nationsübergreifend mehr als ein alltägliches Kommunikationsmittel ist, sondern ein Dasein literarisch-künstlerischer Betätigung bedeutet, Lebensform ist und damit wiederum gesellschaftliche Gesprächsstörungen auszuleuchten oder auch zu ‚entstören‘ vermag, zeigt die Reihe eindrücklich. Die Impulse, die hier gesetzt werden, ragen über die Literatur hinaus. Wenn wir Sprache als nämlich als Lebensform ernstnehmen, darf der Diskurs nicht bei Formeln wie ‚Die deutsche Sprache ist der Schlüssel zur Integration‘ enden. Menschen sprechen und schreiben in ihren Sprachen schließlich um ihr Leben. Dem Literaturhaus sei daher von Herzen gedankt, dass es den Autorinnen und Autoren zu Sichtbarkeit verhilft!“

Am 27.06.2025 wird die Reihe mit der ukrainische Dichterin Iryna Grunde fortgesetzt, die mit ihrer Familie in Hattingen wohnt und arbeitet. Ihre Gedichte wurden bisher ausschließlich in ukrainischer Sprache veröffentlicht. Sie wird im Rahmen unserer Veranstaltung erstmals vor deutschsprachigem Publikum auftreten und ausgewählte Gedichte in deutscher Übersetzung vorstellen.

Die Reihe „In der anderen Sprache“ wird gefördert vom Kulturbüro Wuppertal, das Literaturhaus möchte zudem der Stadtsparkasse Wuppertal für die Unterstützung seiner Arbeit danken.

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