Wuppertal und die „Arbeitsgemeinschaft friedhofsfördernder Stätten“ (1)

Wie bauliche und verkehrsrechtliche Anordnungen neue Gefahrenlagen schaffen

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Elberfeld. Auf der B 7 wird der Radverkehr an der Kluse Richtung Döppersberg kurz vor der Einmündung am Wunderbau auf einer theoretisch eigenen „Radweg“-Spur geführt, auf der Einmündung für Tempo 50 ein STOP-Schild hingestellt und gewartet, was passiert: Natürlich wird das STOP-Schild nicht beachtet. Natürlich wird der Radfahrstreifen als separate Fahrspur benutzt. Natürlich wird dabei der Radfahrer „übersehen“ und womöglich zur Vollbremsung gezwungen.

Die meisten Verkehrsteilnehmer, die am Wunderbau auf die B 7, sind offenbar mit der Situation völlig überfordert. Um an der Haltlinie etwas sehen zu können, ist der Winkel zur Vorfahrtstraße B 7 so „unglücklich“ angeordnet, daß man bei einem rückwärtigen Blick stattdessen nur B-Säule sieht, beim Spiegelblick allerdings nur die Straße Wunderbau. Kein Wunder also, daß wenn man ohnehin nichts sieht und daher bis auf den Radweg durchfahren muß, auch gleich auf demselbigen weiterfahren kann, bis dieser wenige Meter später im Nichts endet. Oder man solange querstehend die Radspur blockiert, bis auf der B 7-Spur geradeaus zufällig Platz zum Einfädeln ist.

Während Radwegekreuzungen für Radfahrer so dämlich gebaut werden, daß sie um dutzend Ecken und Drängelgitter eine Hauptstraße queren müssen (wie die Hauptstraße an der Sambatrasse mit Bettelampel), damit sie ja nicht auf die Idee kommen, die Straße auf direktem Wege zu queren, gestaltet man im konkreten Fall die haltepflichtige Ausfahrt so bescheuert, daß Autofahrer vom Wunderbau direkt mit Tempo 50 auf den Radweg donnern können. Und das, obwohl man in diesem Einmündungsbereich reichlich Platz hat, damit Fahrzeuge weitgehend im rechten Winkel auf die Bundesallee einfahren. Dann genügt nämlich ein einfacher Blick aus dem Fenster, um den vorrangigen Verkehr zu beobachten und bei Gelegenheit auszufahren.

Für Radfahrer könnte dank dieser Konstellation die Fahrt im Krankenhaus oder auf dem Friedhof enden, wenn man nicht ständig aus lauter Rücksicht auf das eigene Leben und die lieben Verkehrtplaner langsam fährt und bremsbereit ist.

Ach ja: Die unsinnige Trennung des Radverkehrs vom üblichen Verkehr sorgt natürlich am Ende des „Radwegs“ wieder dafür, daß sich der Radfahrer dann auf eigene Verantwortung auf die Fahrspur geradeaus einordnen darf – wenn ihn einer rüberläßt.

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