05.08.2025N. Bernhardt
Über seltsame Prioritäten im Amt 104 und Umsetzung von Beschlüssen

Bild: An den Unterführungen der ehemaligen Tramhaltestellen Loher Straße (linkes Bild) und Adlerbrücke (rechtes Bild) prangte bis Ende Juni 2024 nur ein Schild „Verbot für Fußgänger“. Nach einer Anregung prangte an diesen Schildern dann ein Zusatz „nur Unterführung“.
Bei dem Hochwasser im Juli 2021 waren die Unterführungen an der B 7 in Höhe der Haltestellen Loher Straße und Adlerbrücke abgesoffen und wurden in den folgenden Monaten mit Zaun und Zeichen 259 StVO für Fußgänger gesperrt. Damit war der Gehweg ebenso für Fußgänger eigentlich gesperrt, denn dieses Schild gilt für die ganze Straße. Super, woll?
Da die Unterführungen ohnehin mit einem hohen Zaun gesichert sind, erfolgte der Hinweis ans Rathaus, die Fußgängerverbote doch zu entfernen. Doch anstatt diesem nachzukommen, prangte unter den Verbotsschildern Mitte Juli 2025 plötzlich der Zusatz: „nur Unterführung“. Begründet wurde dies damit, daß die Tunnel wiederholt betreten wurden. Davon lassen sich die Personen, die Zäune überklettern, bestimmt (nicht) aufhalten. Das beste ist also, die Eingänge zuzumauern wie am Alten Markt.

Die Sophienstraße: Einfahrt für Radverkehr in Gegenrichtung verboten. Auf die Umsetzung des BV-Beschlusses vor rund einem Jahr warten wir noch heute.
Unterdessen hatte die Bezirksvertretung Elberfeld in der August-Sitzung vor einem Jahr beschlossen [1], die Sophienstraße 4-22 in Südrichtung für den Radverkehr freizugeben. Umgesetzt wurde davon – nichts. Radfahrer fahren entweder verbotswidrig von der „Fahrradstraße“ über die Sophienstraße gegen Einbahn auf die Bundesallee – dann aber sicher und beampelt aus dem Luisenviertel heraus. Oder sie mogeln sich am Ende der Luisenstraße an der Briller Straße in den Verkehr – unbeampelt und unter eigener Gefahr.
Bereits im Februar 2022 hatte der Rat der Stadt den barrierefreien Umbau der Kreuzung Sophienstraße über die Bundesallee (B 7) zur Alsenstraße beschlossen [2]. Auch hier: tote Hose.
Da fragt man sich natürlich, welche Prioritäten das Ressort Straßen und Verkehr hat.
Hand- und Fußnoten
[1] VO/0568/24
Sitzung der BV Elberfeld am 28.08.2024,
https://ris.wuppertal.de/si0057.asp?__ksinr=22103
TOP 8: Freigaben von Einbahnstraßen für den gegenläufigen Radverkehr im Bereich des Luisenviertels und des Islandufers
Beschluss: ungeändert beschlossen
Aus dem Sitzungsprotokoll:
„Beschluss der Bezirksvertretung Elberfeld vom 28.08.2024:
Die Bezirksvertretung Elberfeld beschließt die Freigabe der als Einbahnstraße beschilderten Straße
1. Sophienstr. 4-22
[…}“
[2] VO/1116/21
Sitzung des Rates am 10.02.2022
TOP Ö 10.6: Kreuzungsumbau Bundesallee B 7 / Sophienstraße / Alsenstraße
Beschluss: ungeändert beschlossen
https://ris.wuppertal.de/to0050.asp?__ktonr=112817
Weiter mit:
Das Amt vermittelt 3 Jahre lang täglich hunderten Passanten der (offiziell für sie gesperrten) Friedrich-Engels-Allee, dass das Schild wohl nicht ernst gemeint ist, glaubt aber fest daran, dass es Leute davon abhält, Zäune zu überklettern. It’s magic.
Würde sich das Schild an Menschen richten, würde dort stehen: „Unterführung wegen Bauwerksschäden gesperrt“
Die Sophienstraße ist noch um einiges Komplexer was die Untätigkeit, nicht wollen und vor allem Unvermögen der Verwaltung anbelangt wenn es um den Radverkehr geht. Diese war nicht nur einmal Thema in der BV Elberfeld zu verschiedenen Gesichtspunkten der Verkehrsführung. Selbst in der letzten nun endlich beschlossenen Freigabe war deutlich zu erkennen das die StVO und StVO Verwaltungsvorschriften nicht bekannt sind. Den hier wurde auf einmal in einer 30er Zone mal wieder mit den einsamen VZ 205 (Vorfahrt gewähren)für den Radverkehr gearbeitet, wie Anlage Detailplan Sophienstraße entnommen werden konnte. Bei der Osterfelderstraße war ja zumindest noch das VZ 301 (Vorfahrt an der nächsten Kreuzung) angeordnet wurden. Welches zwar auch nicht nach der StVO Verwaltungsvorschrift in einer 30er Zone erlaubt ist dennoch zumindest nicht das unlösbare Problem mit rechts vor links und Vorfahrt achten eine unklare Verkehrslage geschaffen hat. Ich gespannt wie es dann eventuell mal umgesetzt wird.