28.05.2025N. Bernhardt
Radbügel: Einladung zum Diebstahl wird gerne angenommen
Bei manchen straßenverkehrsrechtlichen Einrichtungen kann man als Verkehrsteilnehmer nur den Kopf schütteln. Wir stellen Ihnen einige Beispiele als verspäteten „April, April!“-Scherz hier vor.
Foto: Ein sicher abgestelltes Fahrrad. Das wurde sicher irgendwann abgestellt und alles, was nicht niet- und nagelfest war, geklaut.
Seit ein paar Jahren begehen verschiedene Wuppertaler den Parking Day, der in des öfteren von den Ordnungshütern mit verschiedenen Begründungen aufgelöst wurde.
Ebenfalls seit ein paar Jahren findet im Rahmen „25 Mobilitätsprojekte bis 2025“ der steuersubventionierte „Fahrrad-Bügel-Ausbau“ statt, bei dem Parkraum mit freier Fahrzeugwahl in Parkraum für Zweiräder verwandelt wird.
Merke: Wenn dafür Geld ausgegeben wird, ist Parkraumverknappung kein Thema. Wenn allerdings einfach ein paar Markierungen auf der Straße das ordnungsgemäße Parken erläutern soll und dabei illegal beparkte Flächen wegfallen, wird kurzerhand der Parknotstand erklärt¹ und ein superteures, superlanges Parkraumkonzept initiiert und damit der unhaltbare Zustand „Feuerwehr/Rollator kommt nicht durch“ möglichst lange zementiert wird.
Imgrunde ist gegen Radabstellanlagen nichts einzuwenden. Wenn man das Rad bedenkenlos über Nacht diebstahlsicher abstellen könnte. Da das in diesem Kaff jedoch nicht der Fall ist, werden viele subventionierte „Parkraumblockierer“ gar nicht bis selten benutzt und sind damit vergeudetes Steuergeld.
Wie wäre es mit mehr diebstahlsicheren Fahrradboxen?
Foto: Verkehrshindernis „jwd“ in der „Fahrradstraße“ Rutenbecker Weg. Damit sieht es doch gleich nach Fahrradstraße aus, oder? Das einzige Ziel in der Umgebung ist die Einladung zum Wildpinkeln.
Fußnoten:
[1] Vorlage 0511/20, Zitat: „Wenn das Ordnungsamt hinsichtlich des Gehwegparkens konsequent einschreiten sollte, würden ca. 1/3 aller zurzeit genutzten Parkplätze wegfallen.“ – Darunter fallen zum Beispiel die als Parkplatz verkehrswidrig benutzten Gehwege.
https://ris.wuppertal.de/getfile.asp?id=256016&type=do
Siehe dazu auch:
Verkehrswende Wuppertal: Willkommen bei der neuesten Radabstellanlage
Weiter mit:
Mit Radbügeln löst die Stadt unerbittlich die Parkprobleme von Radfahrern, auch wenn sie keine haben. Wer in Sonnborn in die Apotheke will, parkt immer noch vor der Apotheke, obwohl 100 Meter weiter auf der anderen Straßenseite ganz tolle, neue Bügel stehen. Undankbares Pack!
Weil die Bügel beim Rumstehen so viel Geduld bewiesen haben, wird das Programm jetzt ausgebaut:
Auf dem Rutenbecker Weg gibt es nicht mal eine Apotheke. Die besten Gründe zum Parken sind Bucheckern, Eichhörnchen und Klärschlamm-Lkws. Die Radfahrer werden sich um die Bügel reißen…