Kritik an Tierhaltung in Zoos muss möglich sein
Gerd-Peter Zielezinski, Vorsitzender der Fraktion Linkes Bündnis Wuppertal und Mitglied im Aufsichtsrat der Historischen Stadthalle, erklärt dazu: „Für eine Intervention, die zur Einflussnahme und letztendlich zu Zensur führt, fehlt mir das Verständnis. Gerade in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung müssen Kritik und die Auseinandersetzung mit strittigen Themen möglich sein. Aus diesem Grund wäre es zielführender gewesen, wenn die mögliche Kritik an Zoos vom Zoodirektor in der Veranstaltung kommentiert worden wäre. “
Das Ausladen des Umweltschützers hat bundesweit in Presse und sozialen Medien für Empörung gesorgt. Zur Schadensbegrenzung bieten Zoo und Stadthalle Herrn Lehmann eine gemeinsame Veranstaltung zu Tierhaltung in Zoos an.
„Die Auseinandersetzung über Haltungsbedingungen von Tieren ist ein gesellschaftlich wichtiges Thema, mit dem wir uns alle auseinandersetzen müssen. Umweltzerstörung, Nahrungsproduktion und Artenschutz bedingen sich gegenseitig. Da hilft es wenig, bestimmte Bereiche nicht anzusprechen. Und die kritische Auseinandersetzung über die Haltung von Tieren in den Zoos, hat auch zur Verbesserung von Tierwohl bei der Betreuung von Wildtieren geführt“, erklärt Zielezinski.

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Herr Lehmann ist nicht ausgeladen worden, sondern hat den Vertrag mit der Stadthalle von sich aus gekündigt.
Die aggressive Empörungswelle, die er jetzt auslöst, ist gut für seine mediale Reichweite und schlecht für eine ehrliche wissenschaftliche Auseinandersetzung.
was war der Grund für seine Kündigung des Vertrages?
In seinem Vortrag ist ein kleiner Teil dem Thema Zoos gewidmet – der Grund dafür liegt in seinem persönlichen Werdegang. Nachdem zwei Befürworter von Zoos die Stadthalle darauf hingewiesen hatten, sollte ihm untersagt werden, über Zoos zu sprechen. Daraufhin kündigte er den Vertrag. Ich habe bereits einen Vortrag von Herrn Lehmann gehört – er präsentiert dabei Fakten und wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Zoos, die nicht gerade positiv ausfallen. Klar das man dies als Wuppertal vermeiden will.
Geht es hier nicht auch um die Einflussnahme des Vorsitzenden des Zoovereins Bruno Hensel auf die Stadthallen-Geschäftsführerin Silke Asbeck, die den Ablauf und die Themen im Vorfeld
kannte und auch genehmigte? Wie kann es sein, dass die Stadt Wuppertal plötzlich andere Töne anschlägt? Warum nicht gleich so? Da hat der Zoo schon mit ganz anderen Zoogegnern zu tun gehabt und wurde auch damit gut fertig. Es verwundert schon sehr, das Bruno Hensel und ein Pro-Zoo Blogger derartigen Einfluss haben. Diese Intervention war mehr als peinlich.
Nein, mir geht es eigentlich darum, dass manchen beim willkommenen Ritt auf einer Empörungswelle leicht mal die Genauigkeit in der Pressemeldung abhanden kommt.
Manchen vielleicht auch die journalistische Distanz.