18.02.2025evangelisch wuppertal
Bildung am historischen Ort
Damit Kinder und Jugendliche an historischen Orten aus der Geschichte lernen, braucht es gute Vorbereitung. Die vermittelt jetzt eine neue Fortbildungsreihe.
Damit Kinder und Jugendliche an historischen Orten aus der Geschichte lernen, braucht es gute Vorbereitung. Die vermittelt jetzt eine neue Fortbildungsreihe für Mitarbeitende in der Jugend- und Gedenkstättenarbeit. Mitveranstalter ist der im Aufbau befindliche Lern- und Gedenkort Kemna.
80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sinkt das Wissen um den Terror, den Nazi-Deutschland über Europa gebracht hat. Viele Jugendliche wissen wenig oder nichts über den Holocaust, den industrialisierten Mord an Juden und Jüdinnen, den Völkermord an Sinti und Roma, die Verbrechen gegenüber queeren Menschen und den Terror gegen die politisch Widerständigen.
Die Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof bietet daher gemeinsam mit Gedenkstätten in Wuppertal und Solingen eine Fortbildungsreihe für Mitarbeitende in der Jugend- und Gedenkstättenarbeit und weitere Interessierte an. Vom 7. bis 9. März und ab 31. Oktober wollen die Veranstalter den Teilnehmenden die wichtigsten Inhalte und Methoden zur historisch-politischen Bildungsarbeit vermitteln.
Wenig Wissen über die NS-Zeit
„Das vordergründige Problem ist meiner Ansicht nach nicht die Verleugnung des Massenmords“, erklärt Claudius Rück, Bildungsreferent am Hackhauser Hof, die Motivation für diese Fortbildungsreihe. „Die große Gefahr ist, dass viele Jugendliche überhaupt nicht wissen, was zur Zeit ihrer Großeltern oder Urgroßeltern geschehen ist.“
Mitveranstalter sind die Bildungs- und Gedenkstätte Max-Leven-Zentrum in Solingen und der im Aufbau befindliche Lern- und Gedenkort auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Kemna in Wuppertal.
Ziel der Fortbildung ist es, – neben der Vermittlung des notwendigen Fachwissens – den Teilnehmer:innen Methoden an die Hand zu geben, um mit Kindern und Jugendlichen Bildung und Gedenken generationengerecht umzusetzen und weiterzuentwickeln.
Geschichte schreibt sich in Orte ein
„Historisch-politische Bildung findet nicht nur in größeren Projekten und bei Gedenkstättenbesuchen statt,“ erläutert Rück weiter. „Geschichte schreibt sich auch in Orte ein, von denen wir das vordergründig nicht vermuten.“ Die Teilnehmenden werden ermutigt, auch im vermeintlich Kleinen Lernanlässe zu sehen und eine Haltung zu entwickeln, die diese nicht nur sieht, sondern auch nutzt.
Dabei wird zunächst der Schwerpunkt auf der Zeit des Nationalsozialismus liegen. Mit zusätzlichen Informationsangeboten, die online stattfinden, wird der Bogen über den Zeitraum des Kolonialismus bis hin zur Geschichte rechtsextremistischen Terrors in der Bundesrepublik gespannt.
Genaue Informationen und die Anmeldung zur Fortbildungsreihe gibt es bei der Ev. Bildungsstätte Hackhauser Hof.
Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof
Die Ev. Jugendbildungsstätte Hackhauser Hof e.V. in Solingen-Ohligs ist die zentrale Fortbildungsstätte der rheinischen Kirche für ehrenamtlich und hauptberuflich Mitarbeitende in der evangelischen Jugendarbeit. Seit über 50 Jahren kombiniert sie religionspädagogische Angebote mit Veranstaltungen zu den Themen Jugendarbeit, Friedensarbeit, politische Bildung und gemeinsam Bildungsveranstaltungen mit Kirchengemeinden und Schulen.
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