Fair-Handels-Partys für den Bezirk Oberbarmen?
„Neue Ökonomie“ war zwar ein Thema des Tags des guten Lebens in Oberbarmen, aber ein umsetzbares Modell, bei dem es auch um Soziales Miteinander geht, wurde nicht angeboten. Aber in der Fairen Woche 2024 als gesellige Form das „Faire Klimapicknick“ erprobt. Um eine andere Form der Kombination von Fairem Handel und Geselligkeit soll es hier gehen.
Wenn sich Mitglieder der Zivilgesellschaft zusammentun wollen, um sich im Fairen Handel zu engagieren, stellt sich die Frage: Was tun?
Es muss nicht immer ein Weltladen sein, insbesondere dann, wenn sie die folgenden Voraussetzungen für die Kategorie „Weltladen“ nicht erfüllen:
• dauerhaft eingerichteter Verkaufsraum mit
• eigenem, direkten Zugang zum öffentlichen Raum und
• eine Mindesterreichbarkeit, d.h. Öffnungszeiten von mindestens 12 h/Woche.
Unter diesen Gesichtspunkten ist der Wichlinghauser Eine Welt-Laden gar kein „wirklicher Weltladen, weil er an seinen Öffnungstagen Mittwoch bis Freitag nur auf insgesamt 8 ½ Stunden kommt. Wann bei einer „und“-Verknüpfung eine der Bedingungen nicht erfüllt ist, dann ist die Bedingung insgesamt nicht erfüllt.
Der Eine Weltladen Ronsdorf hingegen kommt auf 30 Stunden in der Woche. Sein Träger ist ein „Aktionskreis Eine Welt Wuppertal Ronsdorf e.V.“. Geht es auch weniger formal? Beim Weltladendachverband stehen im Internet die Begriffe „Aktionsgruppe des Fairen Handels“ und „Fair-Handels-Gruppe“.
In ihnen „ schließen sich Menschen zusammen, die ehrenamtlich zu bestimmten Gelegenheiten, zum Beispiel nach Gottesdiensten oder auf Basaren/Märkten, fair gehandelte Produkte verkaufen. Aktionsgruppen sind häufig in Schulen oder Kirchen angesiedelt. Sie unterscheiden sich von Weltläden dadurch, dass sie meist keinen festen Verkaufsraum und nur eingeschränkte Öffnungs-/Verkaufszeiten haben,“
Wenn es z.B. an einer Schule einen „Eine-Welt-Kiosk gibt, der nur wenige Stunden in der Woche geöffnet hat oder wenn in einer Kirchengemeinde einmal im Monat an einem eigens dafür aufgebauten Tisch fair gehandelte Waren gibt, dann sind das Kandidaten für „Weltgruppen“. Auch der Verkauf auf Straßenfesten oder Weihnachtsmärkten ist denkbar. Diese Tätigkeit muss allerdings ehrenamtlich sein.
Wenn beispielsweise anlässlich des Weltladentags 2025 (10. Mai) passend zu dessen <Motto „Schoko fürs Klima? Kauf ich euch ab!“ ehrenamtlich Schokolade verkauft wird, passt das zu dem vorgegebenen Schema. Auch wenn anlässlich einer Fairen Woche mit dem Thema „Klimagerechtigkeit“ ein „Faires Klimafrühstück“ käuflich angeboten würde müsste das passen.
Weil aber Produkte des Fairen Handels, die „sich von selbst verkaufen“, in Supermärkten angeboten werden, wird es bei ehrenamtlichen Aktionen wohl immer ein Mindestmaß an Werbung oder Bildungsarbeit geben müssen. Reine Info-Stände alleine genügen wohl nicht.
Weil die obige Liste der Beispiele nicht abgeschlossen ist, könnten z.B. auch „Fair-Handels-Partys“ organisiert werden, die Tupper-Partys ähneln. Bei denen Geselligkeit mit einem Bildungsblock und der Ausgabe vorbestellter Produkte verbunden wird. Solche Partys könnten auch der Ort der Vereinbarung öffentlichkeitswirksamer Aktionen sein.
Wäre das etwas für Oberbarmen? Die Partys müssten ja nicht unbedingt in einer Privatwohnung sein. Vielleicht käme als Ort auch das „Quartierswohnzimmer „„oder das „Berliner Plätzchen“ in Frage. Oberbarmen könnte Vorreiter auf einem Gebiet der sozialen Innovation werden.
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