20.11.2025

BUGA „Was braucht es, um diese Vorgabe am Ende einzuhalten?“

Ich werde kein Volunteer werden! „Wenn die Buga erst ihre Tore öffnet, wird sie ein Erfolg“: Susanne Brambora-Schulz über Chancen, Ziele und Sorgen

In der WZ Wuppertal ist ein Zweiseitiger Artikel zur BUGA zu lesen mit den Titel

„Wenn die Buga erst ihre Tore öffnet, wird sie ein Erfolg“: Susanne Brambora-Schulz über Chancen, Ziele und Sorgen“

Quelle „Wenn die Buga erst ihre Tore öffnet, wird sie ein Erfolg“: Susanne Brambora-Schulz im Gespräch (hinter einer Bezahlschranke) 

„Was braucht es, um diese Vorgabe am Ende einzuhalten?“
Antwort Brambora-Schulz:

„Ehrenamt. Ich würde mich freuen, wenn in Wuppertal jede Buga-Besucherin, jeder Buga-Besucher von Ehrenamtlichen abgeholt wird […] Wir haben in Wuppertal 31 Bürgervereine, dahinter stehen 6000 Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler, die wir abholen wollen.“

Dieser Satz hat mich irritiert – nicht, weil Wuppertal kein außergewöhnlich starkes Ehrenamt hätte. Im Gegenteil: Ich habe große Wertschätzung für all jene, die sich engagieren, oft seit Jahren, oft im Stillen. Und ich hoffe wirklich, dass alle Menschen, die heute für die BUGA gGmbH arbeiten, Freude an ihrer Aufgabe haben und nicht irgendwann in der Überlastung landen. Das Engagement, das viele dort zeigen, ist bemerkenswert auch wenn es Bezahlte Lohnarbeit ist. Nun es gibt ja noch den BUGA Förderverein da werden doch auch noch sehr viele Aktiv sein oder? So viele Aktive habe ich trotz einiger Veranstaltungen wie am Platz am Kolk zur Pop up BUGA und auf anderen Stände allerdings nicht wahrgenommen. Bei der letzten Mitgliederversammlung am 12. Dezember 2024 waren gerade mal 40 anwesend. 

Aber gerade deshalb wirkt die Idee, man könne 1,8 bis 2,2 Millionen Besucher*innen „mit Volunteers abholen“, ein wenig… optimistisch an der Grenze zum Märchenhaften.
Denn Ehrenamt funktioniert nicht auf Zuruf, und schon gar nicht als Ersatzstruktur für eine professionelle Logistik eines Großevents. Und die oft zitierten „6000 Ehrenamtlichen“ der 31 Bürgervereine sind eine Zahl – aber keine Aussage über tatsächliche Einsatzbereitschaft. In jedem Verein leisten wenige Aktive den Löwenanteil der Arbeit. Die meisten zahlen ihren Beitrag, und das ist völlig legitim.

Wuppertals Ehrenamt ist stark – aber nicht unbegrenzt belastbar.

Parallel dazu fließt derzeit enorm viel Energie in kleinteilige Ideen: ein BUGA-Song, VR-Brillen, Ladenlokale, Führungen über noch nicht existierende Areale. Kreativ ist das alles, keine Frage. Aber es lässt auch den Eindruck entstehen, dass hier viel Einsatz auf symbolische Bausteine geht, während die großen strukturellen Fragen manchmal mit einem leichten Unterton von „Wir schaffen das schon irgendwie“ beantwortet werden.
Mit einem Hauch „Mimimimi“, wenn es um Erwartungen und Belastungen geht.

Dabei geht es um ein 130-Millionen-Euro-Projekt, das die Stadt nachhaltig verändern soll. Und ich würde mir wünschen, dass die Diskussion genauso mutig, offen und realistisch geführt wird, wie die Visionen, die gezeichnet werden. Hierzu gehört im übrigen auch eine WZ Wuppertal die sich auch anders aufstellt bei den Fragenstellungen. 

Für mich persönlich steht fest:
Ich werde kein Volunteer sein. Nicht, weil ich das Projekt sabotieren möchte, sondern weil meine Kapazitäten an anderer Stelle gebraucht werden – beim Klima- und Umweltschutz, der angesichts der aktuellen Machbarkeitsstudie leider viel zu kurz kommt. Genau deshalb kann ich die BUGA in dieser Form nicht unterstützen. Zu groß sind die Eingriffe in die Natur als auch die CO2 Bilanz einer Hängebrücke passen da nicht rein. Bäume fällen um neue zu Pflanzen ist eben kein Schlüssiges Konzept. 

Ich wünsche allen Beteiligten, dass ihre Arbeit Freude macht und Kraft gibt – aber ich wünsche mir ebenso, dass die Stadt und die BUGA gGmbH realistisch einschätzen, was Ehrenamt leisten kann und was nicht. Wertschätzung bedeutet auch, Menschen nicht mit Aufgaben zu belasten, die eigentlich in professionelle Hände gehören. Wozu auch ein Finanzierungsplan gehört der dieses Abbildet.  

Die BUGA kann ein Erfolg werden.
Aber nur, wenn wir sie nicht auf Hoffnung, PR und unbezahlte Arbeit aufbauen – sondern auf Ehrlichkeit, klaren Prioritäten und einem verantwortlichen Umgang mit Natur und Ressourcen. 

Quelle ; „Wenn die Buga erst ihre Tore öffnet, wird sie ein Erfolg“: Susanne Brambora-Schulz im Gespräch

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Kommentare

  1. Perplex sagt:

    „Es geht vorbei, nachher war’s einerlei.“
    Die BUGA wird kommen und gehen; im Jahr 2032 wird die Stadt nicht weniger Probleme haben als heute.
    Wohl eher mehr, wenn die Hochglanz-Perspektiven der Stadtverwaltung nicht durch einen kritischen Journalismus durch die Zentralperspektive einer bankrotten Kommune ergänzt wird.

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