Wuppertaler Physiker übernimmt die Leitung des größten Observatoriums der Welt

Prof. Dr. Karl-Heinz Kampert, Experimentalphysiker an der Bergischen Universität Wuppertal, hat die Leitung des weltweit größten Observatoriums für Teilchenstrahlung übernommen. Die Bergische Universität war maßgeblich am Aufbau des Observatoriums beteiligt.

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Mit der Übernahme der Leitung des Pierre Auger Observatoriums ist Prof. Kampert gleichzeitig Sprecher der internationalen Pierre-Auger-Kollaboration, einer Gruppe von über 400 Wissenschaftlern aus 18 Ländern. In dem demokratisch gewählten höchsten Amt der Kollaboration ist Kampert u.a. Nachfolger des Nobelpreisträgers Prof. James W. Cronin aus Chicago.

Die Arbeitsgruppe für Astroteilchenphysik um Prof. Kampert war mit rund 30 Mitarbeitern maßgeblich an der Entwicklungs- und Aufbauarbeit des größten Experiments der Welt beteiligt. So wurden an der Bergischen Universität u.a. die hoch empfindlichen elektronischen Kameras für die 27 großflächigen Spiegelteleskope des Observatoriums entwickelt und vor Ort aufgebaut sowie die schnelle, energiesparende Datenaufnahmeelektronik für 1600 solarbetriebene Teilchendetektoren, die sich auf einer Fläche von der Größe des Saarlandes verteilen.

Dr. Julian Rautenberg, Mitarbeiter in der Astroteilchenphysik, hat das zentrale Datenüberwachungssystem des Observatoriums entwickelt und auch die Koordination eines internationalen Wissenschaftlerteams übernommen, um in Kürze ein Steuerungs- und Überwachungsraum des Observatoriums auch an der Bergischen Universität Wuppertal aufzubauen.

Ziel der Messungen des über 3000 Quadratkilometer großen Observatoriums am Rande der Anden ist, die Quellen der höchstenergetischen Teilchen des Universums zu erforschen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir der Natur schon bald Rätsel von fundamentaler Bedeutung entlocken können, an denen sich die Wissenschaft seit fast 100 Jahren vergeblich versucht hat“, so Prof. Kampert.

Die Wissenschaftler der Pierre-Auger-Kollaboration planen zurzeit den Bau eines noch größeren Observatoriums. „Damit wollen wir Daten von bislang unerreichter Präzision und Statistik aufzeichnen“, so Prof. Kampert. Dafür müssen jedoch noch Techniken entwickelt und ein geeigneter Standort mit einer Größe von bis zu 30.000 Quadratkilometern auf der Nord- oder Südhalbkugel gefunden werden. Die Realisierung des internationalen Großprojektes wird neben dem Betrieb und der Weiterentwicklung des Observatoriums in Argentinien ein wichtiger Teil der Tätigkeiten von Prof. Kampert sein.

Weitere Informationen:
astro.uni-wuppertal.de

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Quelle: idw online

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