IKEA: Fährst Du noch oder stehst Du schon?

Paradox - Der Verkehrsbringer IKEA soll in unmittelbarer Nähe der Autobahnausfahrt W-Oberbarmen angesiedelt werden. Deren Sperrung droht aber nun wegen eben dieses Verkehrsbringers!

Gemeinsame M E D I E N I N F O R M A T I O N vom 23.09.2015
der Bürgerinitiative EnergiE zum Leben – auch in Wuppertal-Nord
und der BUND-Kreisgruppe Wuppertal:

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Mitte August 2015 genehmigte die Bezirksregierung Düsseldorf den Flächennutzungsplan zur Ansiedlung von IKEA in W-Nord – auf der grünen Wiese am Wuppertaler Stadtrand!

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Versehen wurde dies mit einem brisanten Hinweis der Genehmigungsbehörde, auf den jetzt die Kreisgruppe Wuppertal im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie die Bürgerinitiative EnergiE zum Leben – auch in W-Nord (E-W-Nord) hinweisen.

... da geht doch noch was - Wie bitte?… da geht doch noch was – Wie bitte?

Sperrung der Ausfahrten W-Oberbarmen – wegen IKEA-Mehrverkehr

Angesichts des Mehr-Verkehrsaufkommens zieht die Bezirksregierung die Sperrung der beiden Ausfahrten Wuppertal-Oberbarmen in Betracht, falls es der Stadt nicht gelinge, gemeinsam mit den Landesbehörden (z. B. Straßen.NRW) die zu erwartenden erheblichen Verkehrsprobleme an diesen Ausfahrten zu lösen.

Da die Bezirksregierung „nur“ die relativ abstrakte FNP-Änderung zu genehmigen hat, den Bebauungsplan mit den Plänen für die konkrete Problemlösung aber nicht, ist dieser „Warnschuss“ besonders ernst zu nehmen.

Die verkehrsplanerischen Probleme sehen auch BUND und E-W-Nord

Erkennbar ist, dass eine Sperrung der beiden Autobahnausfahrten weite Kreise ziehen und nicht nur die Menschen im direkten Umfeld, sondern auch Nächstebrecker Gewerbe- und Industriegebiete beeinträchtigen wird. Auch IKEA-Kundenströme nutzen dann dafür nicht ausreichende Nebenstraßen – verbunden mit zusätzlicher Stau-, Lärm- und Abgasbelastung,

Wie „lösen“ das die Wuppertaler Entscheidungsträger bei  Planung und Genehmigung?

Der Vorhabenträger wurde umgehend telefonisch informiert, dass der Bau beginnen kann. Dann wurde die Baugenehmigung erteilt und am 09.09.2015 öffentlich bekanntgemacht.
Von der Abstimmung der weiteren Detailplanung haben die Betroffenen vor Ort, anders als vielleicht der Vorhabenträger IKEA, nichts mitbekommen. Steuerung? Fehlanzeige!

Was macht der Vorhabenträger IKEA daraus?

Er bereitet das Baufeld vor, beauftragt die (auswärtigen) Baumfäller, die mit schwerem Gerät anrollen und loslegen. Inzwischen wurden mehrere tausend Quadratmeter Wald gefällt – meist nach Einbruch der Dämmerung.

EXKURS: Dilettantische Planung, z.B. Döppersberg-Umbau  und B7-Sperrung

Man lässt es darauf ankommen und die Bürger*innen mit den Folgen im Unklaren!
Die wegen der Döppersberg-Großbaustelle erfolgte B7-Sperrung führt seither zu Staus im Großraum W-Elberfeld – mit Umsatzeinbußen im Einzelhandel und Wohnungskündigungen entlang der Umleitungsstraßen. Klarkommen müssen die Betroffenen damit alleine!

IKEA in W-Nord: von Anfang an bekannte Verkehrsproblemtik

Daraus könnte man lernen.
Übertragen auf die Detail-Planung und Umsetzung von IKEA in W-Nord heißt das:
Der Verkehrsbringer IKEA sprengt den Verkehrsknotenpunkt Schmiedestraße in W-Nord – und was unternimmt die Stadt dagegen? Nichts!

Annahmen: Kundenströme lt. Vorhabenträger, Parameter lt. Gutachter

Die Kundenströme für das Gutachten stellte der Vorhabenträger und die Parameter für die Simulation der Verkehrsgutachter bei – aber trifft dies wirklich die Gemengelage vor Ort?

Über 80% der IKEA-Kundenströme sollen über die Autobahn kommen und zum Teil nur zu 1% über die Nebenstraßen. Diese Annahme des Investors wurde und wird bezweifelt! Bei Sperrung der A46-Ausfahrten W-Oberbarmen passt das erst recht nicht mehr!

Das Problem

Die alten Zubringerstraßen Mollenkotten, Schmiedestraße, Eichenhofer Weg und Obere Wittener Str. / Schmiedestraße sowie die drei im Nahbereich liegenden Spann-Beton-Autobahnbrücken sind allesamt Nadelöhre und z.T. ohne sichere Wege für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer*innen! Sicherheit und Barrierefreiheit? Fehlanzeige!

Paradox!

Der Verkehrsbringer IKEA soll in unmittelbarer Nähe der Autobahnausfahrt W-Oberbarmen angesiedelt werden. Deren Sperrung droht aber nun wegen eben dieses Verkehrsbringers! Geht das dann dort nicht? Doch, sicher. Sicher???
Gegen die Leistungsfähigkeit in W-Nord bestanden von Beginn an erhebliche Bedenken!
Zur verkehrsplanerisch weiter ungelösten Machbarkeit kommt, dass die Ansiedlung auf unversiegeltem Gelände am Stadtrand erfolgen soll, dafür traditionelle Natur und Biotop-verbünde zerstört würden und die dortige Verkehrs- und Entwässerungs-Infrastruktur nicht verlässlich ausbaubar ist!

ACHTUNG: KOSTENFALLE für die Wuppertaler*innen!

Die Kosten von mehreren Mio. EURO für das am Stadtrand neu angelegte Regenrückhaltebecken zahlen die Wuppertaler Bürger*innen über Gebühren.
(Oberflächenwasser floss bisher über Teich, Tümpel und Meine ab – kostenfrei per natürlichem Wasserregime!)
Das gilt ebenso für zukünftige Instandhaltungskosten der neu angelegten Infrastruktur.

Die Genehmigung der Flächennutzungsplan-Änderung
ist hier zu finden:
https://www.wuppertal.de/wirtschaft-stadtentwicklung/medien/dokumente/105.1_1202_90._FNP__nd._Genehmigung_Bezreg.pdf

Kontakt:
Beate Petersen, E-W-Nord, Tel.: 0179 4207696, E-Mail: info@w-nord.de
Jörg Liesendahl, BUND KG Wuppertal, Tel.: 01578 7982720, E-Mail: bund.wuppertal@bund.net

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Kommentare

  1. Daniela Koch sagt:

    Der Ikea kommt. Und das ist gut so.

    Schade ist, dass die Fortschrittsverweigerer Bea, WfW und Die Linke dies nicht wahrhaben wollen – bzw. vor lauter politischer Borniertheit nicht mehr wahrnehmen können.

    Wacht auf!!! Die Wuppertaler wolle den Ikea.

    1. Bea sagt:

      Guten Tag Frau Koch,

      Sollte Sie dazu mein Kommentar zum njuuz-Artikel „Mit Ikea den Blick auf die Einkaufsstadt Wuppertal lenken“ interessieren, finden Sie hier den link:
      http://www.njuuz.de/beitrag32294.html

      Die Fortschrittsverweigerer sind gewiss nicht wir! Vielmehr bieten die unsererseits aufgezeigten Alternativen echte und verlässliche regionale Wertschöpfung durch klimafreundliche und interkommunale Themenbündelung – mit CO2-Einsparung dank weniger Einzelfahrten! – Dies liegt für mindestens zwei Themen klar auf der Hand:
      EnergiE – in W-Nord und Möbel – in W-Langerfeld:
      Die traditionsreichen Möbel- und Einrichtungshäuser Möbel Weltecke in W-Langerfeld und Hüls in Schwelm bieten einen guten Rahmen für die Möbelmeile B7, den IKEA als Magnet und zudem auch regionale Unternehmen perfekt ergänzen KÖNNTEN! Das wäre eine gute Kombination von Tradition und Moderne, Bestand und Neuansiedlung, die wirklich Sinn macht
      In W-Nord haben Bau und EnergiE eine über Jahrzehnte gewachsebne Tradition! Eben DAS wäre dort auch konsensfähig und böte Zukunftspotential! W-Nord ist EnergiE, nicht Möbel 😉 – und umsetzbar beim EnergiE-Feld bzw. virtuellen Kraftwerk W-Nord!
      Themenbündelung stand auch in Wuppertal einmal auf der Agenda – davon zeugt die Automeile am Uellendahl – dort ist das gut gelungen – bis dann die Zulassungsstelle hoch nach Lichtscheid umziehen mußte und sich auch Autohäuser dort und vermehrt auch im Raum Steinbeck/Robert-Daum-Platz ansiedelten. Womit wir wieder bei einem anderen (auch OB-Wahl-) Thema wären – dem seit Jahren geforderten Matserplan zur Stadtentwicklung! – Die Wirtschaft sucht stets nach Synergien, warum nicht auch die Wuppertaler Lokalpolitik/er?

  2. Thomas Graf sagt:

    Frau Petersen, bitte verschonen Sie uns mit Ihren sich stets wiederholenden, ellenlangen Worthülsen-Texten. Mit 2,66 % bei den OB-Wahlen wurde deutlich, dass Sie weder eine Mehrheit, noch eine Interessengruppe hinter sich haben.

    1. Bea sagt:

      Herr Graf,
      meine Texte sind keine Worthülsen sondern vermitteln Denkanstöße, die durchaus gerne aufgegriffen werden, wenn Mensch nicht nur Prognosen als Argumente übernehmen mag 😉
      Was die OB-Kandidatur 2015 und das Wahlergebnis angeht: da sollten auch die Rahmenbedingungen berücksichtigt werden – z. B. unabhängige Kandidatin (ohne personellen, finanziellen Parteiapparat dahinter und ohne lokalpolitischen Bekanntheitsgrad), späte Nominierung (einfach um eine Alternnative zu den etablierten Strukturen zu bieten), eine Mehrheit von Nichtwählern und Nichtwählerinnen, die wir allesamt als OB-Kandidaten und OB-Kandidatinnen nicht erreicht haben… Dennoch auf Anhieb knapp 3.000 Wählerstimmen zu bekommen, ist da m. E. durchaus passabel 😉

      1. Elke Dreibholz-Schweitzer sagt:

        Sehr geehrter Herr Graf,
        vielleicht sollten Leute wie Sie sich mal näher mit den „Worthülsentexten“ auseinander setzen, damit Sie auch wissen, worüber hier geredet wird. Es bedarf gar keiner langen Texte, wenn sich ein verantwortungsvoller Planer die Verkehrssituation im Hinblick auf die unvollständige wirre Planung mal vor Ort ansehen würde. Besonders spannend wäre das zu einem Zeitpunkt, an dem im Umfeld auch nur das kleinste Hindernis, wie eine Baustelle mit Ampel oder einem Unfall in der Nähe auftaucht, aber auch nur während des ganz normalen Berufsverkehrs.
        Und ein engagierter Mensch wie Frau Petersen ist sicher tausendmal eher wählbar als Leute am grünen Tisch, die Lebensraum von Mensch und Tier einfach wegplanen und sich wirklich über alle Bedenken von Betroffenen gnadenlos hinwegsetzen, ganz nach dem Motto: Solange das nicht vor meiner Haustür stattfindet, ist mir das doch egal.

        1. W.-D. Herbst sagt:

          Die Antwort von Frau Dreibholz-Schweitzer kann man nur unterstreichen.
          Das Frau Koch den angeblichen Fortschrittsverweigerern politische Bornierheit vorwirft, bestärkt mich in der Annahme, dass sie sich mit den eigentlichen Problemen (Verkehr) gar nicht auseinandersetzt.
          Die Bezirksregierung hat in ihrem Genehmigungsschreiben („…dass gegen die vorliegende Detailplanung in ihrer jetzigen Form sowohl von meinem Haus, als auch vom Landesbetrieb Straßen NRW Bedenken bestehen.“) sehr wohl auf die noch offenen verkehrlichen Probleme hingewiesen. In dem Schreiben heißt es weiter, „Dies betrifft insbesondere Lösungen zur Führung des Rad- und Fußgängerverkehrs, als auch die Leistungsfähigkeit“.
          Und Herrn Graf kann man sagen, er braucht ja ellenlange Texte nicht zu lesen; aber sagen muss man, das Hinweise auf die große Verkehrsproblematik nicht mit 2,66 % Stimmen für eine OB-Wahlkandidatin zu vergleichen ist.

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