Staustelle, made in Wuppertal.

Ampeln stauen am Brill schon mal kräftig den Verkehr, gebaut wird indes noch nicht.

Die angekündigte Staustelle der Briller Straße weist Wuppertal-typisch einige Besonderheiten auf. Eine Fotostrecke vom ersten Sperrtag.

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Akt 1: Gähnende Leere an der Ecke Sadowastraße/Platzhoffstraße, wo übrigens der Wuppertaler Komponist George Dreyfus nach eigener Aussage das Licht der Welt erblickte. Nicht ganz helle geschaltet ist die Busampel bergauf, die inklusive einer langen Räumphase den talwärts stehenden Verkehr durch Grünphasen für nicht vorhandene Busse aufhält (kleines Bild oben).

Akt 2: Der Verkehr vom Robert-Daum-Platz kommend muß unbedingt so früh wie möglich auf eine Spur reduziert werden (Bild links oben), damit sich alles schön auf dem Robert-Daum-Platz knubbelt und möglichst viele Fahrzeuge an der Fußgängerampel warten müssen, während dahinter (großes Bild) wieder gähnende Leere und Grünphasen zur Nützenberger Straße ungenutzt verstreichen. Die zwei Fahrspuren als „Busspur“ sind offenbar für sechs Busse pro Spitzenstunde unbedingt erforderlich, oder was? [1]

Akt 3: Die Folge ist auf der Bundesallee von Osten ein erfolgreicher Rückstau bis kurz vor Kasinostraße (großes Bild), eine blockierte Kreuzung und andauerndes Gehupe, weil einige Autofahrer wieder wichtiger erscheinen als andere, und manche nicht in die Hufe kommen.

Akt 4: Genervt und verspätet kachelt der nächstbeste Busfahrer am Brill/Nützenberger Straße bei roter Ampel durch, während den Fußgängern noch Grün signalisiert wird. Motto: WirSW machen Menschen immobil, falls dabei mal jemand unterm Bus landet. Ist ein großes Ego eigentlich Einstellungsvoraussetzung?

Akt 5: Halt mal mein Bier, denkt sich der Autofahrer: Blind und/oder vorsätzlich hinterher-lemmingen kann ich schon lange, und das natürlich bei Fußgängergrün. Mangels abgehängter Ampel kann man ihn nicht mal wegen Rotlichtverstoßes drankriegen. Die Balkenampel für den Bus gilt für ihn nicht. So kostet es bestenfalls 50 Euro (Sie beachteten als Kraftfahrzeugführer nicht das bestehende Verbot der Einfahrt (Zeichen 267).).

Auch hier sieht man die Geldknappheit, daß eine laut VOB geforderte Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen (StVO) sowie technischen Regelwerke (RSA 21) leider nicht durchgeführt werden kann, weil „Zusatzzeichen“ zu Hause auf dem Heimdrucker erstellt werden müssen (Linien-Verkehr frei).

Akt 6: Da trennt zwar eine dicke gelbe Linie die Fahrspur von den Busspuren, vgl. Akt 2, aber wenn man wie Lemminge hinter seinem Vordermann hinterhergurkt, sieht man die natürlich nicht. – Und versucht dann krampfhaft, in einer Lücke noch in die Nützenberger Straße abzubiegen.

Das Foto ist aber auf eine ganz andere Art interessant: Links mündet die Luisenstraße in die Kreuzung. Bevor die Stadt Wuppertal dort eine Bushaltestelle davorgebaut hat, gab es hier zwei Fahrspuren und eine eigene Ampelphase für den ausfahrenden Verkehr. Dem ganzen Fahrradverkehr, der heute von der „Fahrradstraße“ kommt, wird nicht nur die Marter-Kopfsteinstrecke zugemutet, sondern auch, daß sie auf eigene Gefahr und ohne Ampelphase auf die vielbefahrene Briller Straße ausfahren. Geht’s noch? Fehlt bei der Stadt Wuppertal der Wille oder die Fähigkeit für eine kurze Radampel an der Stelle?

Fußnoten

[1] 3x Linie 601 →Wülfrath Stadtmitte, 3x Linie 649 →Velbert ZOB.

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Kommentare

  1. N. Bernhardt sagt:

    Vor allem ist es völlig vollkommen komplett notwendig, über die gesamte Zeit den ampelgeregelten Baustellenbereich (nicht vorrhandene Busse hoch, jede Menge Berufsverkehr runter Richtung Robert-Daum-Platz) in voller Länge beizuhalten. Auch wenn man bisher lediglich Umrisse eines Verkehrsinselchen fertiggestellt hat.

  2. Susanne Zweig sagt:

    Ich muss mich korrigieren: Der Verkehr halbiert sich nicht, sondern umfährt die Baustelle lieber über Nützenberger und Viktoriastraße. Daher das Gedränge. Das Vertrauen in die offizielle Umleitung über den Otto-Hausmann-Ring(!) ist vielleicht zu Recht nicht besonders groß.

  3. Susanne Zweig sagt:

    Akt 2 + 3: Bis sich rumgesprochen hat, dass die Briller Str. gesperrt ist, dürfte sich der Verkehr noch halbieren. Und dann sollte eine Spur reichen. Ich hoffe, es gibt irgendwo vor dem Robert-Daum-Platz eine Ankündigung.

    Bei dem Schilderwald in der Baustelle wundert mich nicht mehr viel. Vielleicht hat noch jemand Erbarmen und nimmt das Lkw-Verbot (neben dem Verbot der Einfahrt) und das Tempo-30-Schild wg. Kindergarten (neben Tempo 30 wg. Baustelle) aus dem Blickfeld, sonst werden sich viele lieber am Vordermann orientieren.

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