Was können wir für die Lebenden tun?

In einem ökumenischen Gottesdienst werden am Freitag (07.11.) wieder unbedacht Verstorbene verabschiedet. Diesmal findet das Gedenken in der Unterbarmer Hauptkirche statt.

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In einem ökumenischen Gottesdienst werden am Freitag, 7. November, wieder unbedacht verstorbene Wuppertaler verabschiedet. Ihre Namen werden verlesen und Kerzen aufgestellt. Der Gottesdienst findet zweimal im Jahr statt, diesmal in der Unterbarmer Hauptkirche.

Wenn ein Mensch stirbt, würdigen Angehörige und Freunde sein Leben in einer Trauerfeier. Aber was ist, wenn der- oder diejenige einsam gestorben ist und es keine Trauerfeier gab, zu der Angehörigen oder Freunde kommen konnten?

Was können wir für die Lebenden tun?

„Anonym verstorben“ bzw. „unbedacht“ bedeutet oft auch nicht beachtet, als wäre jemand nie dagewesen. „Für unseren christlichen Glauben zählt vor Gott aber jeder Mensch, und jedes Leben und Sterben wiegt schwer für ihn – und sollte es auch für uns“, sagt Superintendentin Ilka Federschmidt.

Ein Abschied sei aus christlicher Sicht ein wichtiges Zeichen für die Würde jedes Menschen. Zugleich sind die Gottesdienste für die Pfarrerin ein Aufruf für das Leben: „Wir müssen uns fragen, was wir tun können, damit Menschen erst gar nicht „unbedacht“ leben müssen in unserer Gesellschaft.“ Der Gottesdienst für Unbedachte wird schon seit vielen Jahren gemeinsam mit der Katholischen Kirche und der Stadt organisiert.

Hinter den Namen stehen unterschiedliche Schicksale

Hinter den Namen der Verstorbenen stehen ganz unterschiedliche Schicksale: „Da sind Menschen, die nur sehr alt wurden und Freundinnen und Familienangehörige überlebt haben. Es ist keiner mehr da. Andere haben keinen Kontakt mehr zu ihren Angehörigen, haben sich im Streit auseinander gelebt oder sind ihren Familien verloren gegangen aufgrund einer Sucht oder weil es zu schwer war, mit ihnen auszukommen. Kränkungen und Schuld konnten nicht vergeben und geheilt werden. Armut spielt auch eine Rolle, Isolierung, Vereinsamung, Wohnungslosigkeit“, weiß die Pfarrerin.

Abschied

Der Ökumenische Gedenkgottesdienst für Unbedachte findet am Freitag, 7. November, um 17 Uhr in der Unterbarmer Hauptkirche (Martin-Luther-Str. 16) statt.

Sozialbestattungen ohne Trauerfeier gibt es, wenn das Ordnungsamt die Beisetzung organisiert hat, weil der Verstorbene keine Angehörigen hatte. In Wuppertal werden die Namen aller unbedacht Verstorbenen in einer Gedenk-Anzeige in der lokalen Presse veröffentlicht. Die Gedenkfeier wird gemeinsam von der evangelischen und der katholischen Kirche veranstaltet.

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