Dokumentarfilm „Da war noch was“ über sexualisierte Gewalt gegen Jungen

Premiere am 30.09.19 um 19 Uhr im Rex Filmtheater Eintritt frei* Mit Publikumsdiskussion

Filmpremiere »Da war noch was«  – Filme über sexualisierte Gewalt gegen Jungen

Das Medienprojekt Wuppertal zeigt am 30.09.2019 um 19 Uhr im Rex Filmtheater Wuppertal (Kipdorf 29) die Filmreihe »Da war noch was« über sexualisierte Gewalt gegen Jungen.

Der Eintritt ist frei*
Im Anschluss an die Filmaufführung gibt es eine Publikumsdiskussion.
Kartenreservierungen und DVD-Bestellungen beim Medienprojekt Wuppertal: www.medienprojekt-wuppertal.de.

Vorbestellte Karten müssen bis 15 Minuten vor Beginn der Veranstaltung im Foyer des Kinos abgeholt werden. 
Die Filmreihe wird ab der Premiere als Bildungs- und Aufklärungsmittel auf DVD und als Streaming vertrieben.

Gezeigt wird am Premierenabend:

Hauptfilm »Da war noch was«

»Das ist einem ja unheimlich peinlich in jungen Jahren«, sagt Henry im Film. Jungen und Männer sind in großer Zahl von sexualisierter Gewalt in verschiedenster Weise betroffen. Viele Betroffene schweigen aus Scham lange über das, was ihnen angetan wurde.

In dem Dokumentarfilm erzählen Männer im Alter zwischen 19 und 39 Jahren von ihren Erfahrungen mit sexuellem Missbrauch, Übergriffen und Vergewaltigungen in ihrer Kindheit und Jugend durch Familienangehörige und in der Jugendarbeit, die das Vertrauen der Jungen für ihren Missbrauch böse ausnutzten und sie nachhaltig damit verletzten.

„Ich bin nicht schuld – ich konnte mich nicht wehren!“ Die Betroffenen beschreiben, welche physischen und psychischen Folgen die Taten für sie hatten und wer oder was ihnen geholfen hat, mit ihren Verletzungen wieder zurück ins Leben zu finden und ihre Ohnmachtssituation als Opfer zu überwinden. Weitere Themen sind, wie die Täter das Vertrauen der Betroffenen erschlichen und sie manipulierten, wie die Polizei, Gerichte und Täterorganisationen mit ihnen als Opfer umgingen, die erschwerte Entwicklung ihrer Identität als Mann sowie der Umgang in der Familie, unter Freunden und in Liebesbeziehungen. »Das Wichtigste ist: Reden!«, sagt ein Betroffener am Ende des Films.

Ich bin Überlebender. Sexualisierte Gewalterfahrungen im evangelischen Heim

Mit drei Jahren kommt Detlev ins Kinderheim der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal. In den folgenden 10 Jahren wird er – wie mehrere hundert andere Kinder in diesem Heim – immer wieder beleidigt, geschlagen, vergewaltigt und beschädigt von mehreren Täterinnen und Tätern. Erst viele Jahrzehnte später ist er so weit, die Gewalt, die ihm angetan wurde, therapeutisch aufzuarbeiten und zusammen mit anderen Opfern Schuldeingeständnisse und Entschädigungen einzufordern. Aus einem Opfer, dem die Würde genommen wurde, wird ein aktiver Überlebender, der für die Rechte der Betroffenen kämpft. (28 Min.)

Die Filmreihe wurde zu Aufklärungszwecken für die Präventionsarbeit produziert, um den Betroffenen eine Stimme zu geben, zur Unterstützung von Jungen und Männern mit ähnlichen Erfahrungen und zur Sensibilisierung gegenüber Jungen und Männern.

Weitere Interviewfilme mit Betroffenen und mit Experten auf der DVD:

Michael wird als Kind erstmals während einer Geburtstagsfeier von einem Familienfreund missbraucht. Der zweite Täter ist ein katholischer Priester des Don Bosco-Jugendzentrums, der vorgibt, den »schwierigen« Jungen zu therapieren, und ihn dabei immer wieder sexuell missbraucht und vergewaltigt. Als Teenager ist ein Hausfreund der dritte Täter. Michael fühlt sich selbst schuldig am Missbrauch und isst sich eine Schutzschicht an. Die Therapien haben ihn gerettet, sagt der schwule Mann heute. (25 Min.)

Ingo wächst Ende der 60er Jahre in Berlin-Kreuzberg auf. Der Fotograf von nebenan, dem er sein Vertrauen schenkt, missbraucht ihn und setzt ihn mit sexuellen Fotos unter Druck. Von einem zweiten Täter wird er dann auf den Kinderstrich am Bahnhof-Zoo geschickt. Mit Selbstverletzungen, Drogen und Alkohol versucht er sich abzuschirmen und zu überleben. Erst viele Jahre später kann er darüber reden und hilft nun anderen Betroffenen in der Selbsthilfe. (25 Min.)

Hermann wird in seiner Kindheit zuhause von seinem Vater jahrelang missbraucht. Über langjährige Therapien versucht er, den schwierigen Weg aus der Einsamkeit zurück ins Leben und in Liebesbeziehungen zu finden. (23 Min.)

Uwe wird über viele Jahre im Kinder- und Jugendheim in Weißwasser in der DDR-Zeit durch ältere jugendliche Heimbewohner drangsaliert und sexuell missbraucht. Viele Jahre später gründet er eine eigene Selbsthilfegruppe. (21 Min.)

Experteninterviews über das Spezifische an den Erfahrungen, Tatfolgen, Hilfemöglichkeiten und der Prävention von sexualisierter Gewalt gegen Jungen:

– Markus Wickert von Mut – Traumahilfe für Männer* (14 Min.)

– Jörg Schuh von Tauwetter e.V., Anlaufstelle, für Männer*, die in Kindheit oder Jugend sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren (21 Min.)

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*Eintritt frei für junge Menschen bis 27 Jahre und Personen, die Leistungen nach dem SGB II / SGB XII erhalten oder einen Wuppertalpass besitzen. Alle anderen zahlen 4 Euro.

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