Beratungen in der Gemarker Kirche

Die Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises in der Gemarker Kirche stand ganz im Zeichen der Solidarität mit den jüdischen Geschwistern.

Die Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises in der Gemarker Kirche stand ganz im Zeichen der Solidarität mit den jüdischen Geschwistern: Aus „tiefer Verbundenheit“ feierten in diesem Jahr alle rund 130 Mitglieder der Synode den Freitags-Gottesdienst zu Beginn der Tagung mit der jüdischen Kultusgemeinde in der Synagoge, die direkt neben der Gemarker Kirche liegt.

Auch im Bericht von Superintendentin Ilka Federschmidt ging es um den erstarkenden Antisemitismus vor dem Hintergrund des terroristischen Angriffs der Hamas auf Israel. „Ich erschrecke angesichts der Wucht, mit der in diesen Tagen antisemitische Gedanken und Taten hervorbrechen, ob hier verwurzelt oder eingewandert“, so die Pfarrerin.

Geist der Versöhnlichkeit

Es sei wichtig, den Geist stark zu machen, der für „Verträglichkeit und Versöhnlichkeit“ steht. „Auch in unseren Gemeinden haben wir die Chance, ins Gespräch zu kommen und dem teils auch dort vorhandenen Antisemitismus durch Information, Klarheit und gute Beziehungsarbeit etwas entgegenzusetzen“, so die Pfarrerin. Sie kündigte außerdem an, Kontakt zu dem Interessensverband der Moscheegemeinden aufzunehmen.

Die Gute Nachricht und Klimafreundlichkeit

Die Synodalen sprachen auch über den Veränderungsprozess „Weggemeinschaft“: In veränderten Zeiten wollen die 18 Wuppertaler Gemeinden und die gemeindeübergreifenden Dienste wie etwa die Krankenhausseelsorge und die CityKirchen-Arbeit in Zukunft noch enger zusammenarbeiten. Das Parlament des Evangelischen Kirchenkreises beriet außerdem über das Thema Klimafreundlichkeit und es ging um das geistliche Thema „Was ist gut an der guten Nachricht?“ „Nur wenn wir selber aus unseren Quellen leben und Hoffnung schöpfen, werden wir auch unserem Auftrag nachkommen können“, sagte Ilka Federschmidt. „Wir brauchen mehr Ermutigung dafür, dass Gott wirklich unter uns wirkt“, so die Pfarrerin. Außerdem standen der Haushaltsplan 2024 des Kirchenkreises sowie der Jahresabschluss 2022 der Diakonie Wuppertal und Wahlen auf der Tagesordnung.

Kürzungen im Bereich der Diakonie

Die Diakoniedirektorin Dr. Sabine Federmann sprach vor den Delegierten des Kirchenkreises über drastische Kürzungen im sozialen Bereich: „Wir stehen vor dem Umbau des Sozialstaates“, sagte die Pfarrerin und verwies auf Kürzungen im Bereich Freiwilligendienst, in der Migrationsberatung und in der Arbeitsmarktpolitik hin. „Als handelnde Kirche, als Diakonie müssen wir uns an manchen Stellen neu erfinden, um uns diesem Wandel anzupassen“, so Dr. Federmann.

Die Kollekte der Synode geht in diesem Jahr an die Hilfe für Be’er Sheva und die Unterstützung der Bewohner:innen in Wuppertals Partnerstadt, die vom Terror-Angriff der Hamas betroffen sind.

Fotos und Eindrücke von den Beratungen gibt es auch auf Instagram und Facebook.

Text: Nikola Dünow
Fotos: Thorsten Levin

Stichwort: Kreissynode

Die Kreissynode ist das Parlament der 18 evangelischen Gemeinde, die zum Kirchenkreis Wuppertal gehören. Sie umfasst 117 stimmberechtigte Mitglieder (Synodale), von den 47 Pfarrerinnen bzw. Pfarrer sind. Hinzu kommt eine begrenzte Zahl von berufenen Fachvertreterinnen und -vertretern. Die theologischen Mitglieder dürfen nicht in der Mehrzahl sein. Die Synode trifft sich mindestens einmal im Jahr, sie tagt öffentlich.

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