28.10.2025evangelisch wuppertal
Ausgezeichnete Vielfalt
Jugendliche aus der ökumenischen Begegnungsstätte Krawatte in Heckinghausen erhalten den bundesweiten "Jugend hilft"-Preis für ihr vielfältiges Engagement. Sie setzen sich mit Herz und Ideen für interkulturellen Austausch und demokratische Werte ein.

Jugendliche aus der ökumenischen Begegnungsstätte Krawatte in Heckinghausen erhalten den bundesweiten „Jugend hilft“-Preis für ihr vielfältiges Engagement. Sie setzen sich mit Herz und Ideen für interkulturellen Austausch und demokratische Werte ein.
Sie nennen sich „Wuppervisionäre“, weil sie eine Idee für die Stadt haben, in der sie leben: Hier sollen Demokratie, Vielfalt und Toleranz keine schönen Worte bleiben, sondern den Alltag von jungen Menschen bestimmen. Die Jugendlichen im Alter von 15 bis 23 Jahren tun dafür etwas: Sie laden im ökumenischen Quartierszentrum „Krawatte“ zu Diskussionen über ihren Glauben ein, zu Anti-Rassismus-Trainings, dem Marionettenprojekt „Wer ist der Bestimmer?“ oder packen Weihnachtstaschen für Obdachlose.
Jetzt durften die Jugendlichen, die aus der Türkei, Syrien, Palästina, der Ukraine und Deutschland stammen, von Wuppertal nach Berlin reisen. Denn dort wurden sie für ihr Engagement mit dem bundesweiten „Jugend hilft“-Preis der Kinderhilfsorganisation „Children for a better World“ ausgezeichnet. Nach der Ehrung im Stadthaus Böcklerpark empfing Elke Büdenbender, die Frau des Bundespräsidenten, die Jugendlichen im Schloss Bellevue (s. Foto).
Auszeichnung macht Hoffnung
„Einige der Jugendlichen kommen aus Ländern, in denen Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Gerade deshalb wissen sie diesen Schatz, den wir hier haben, so zu schätzen“, sagt Stefan Kühn, ehemaliger Wuppertaler Sozialdezernent und Mitglied des Krawatten-Teams. Die Auszeichnung sei auch ein gutes Feedback für die demokratiefördernde, interkulturelle und interreligiöse Arbeit der Krawatte insgesamt, meint er. „Ich denke, es ist nicht aus der Luft gegriffen, zu sagen: Die Krawatte ist eine Hoffnungsgeschichte. Hier wird Vielfalt als Chance gelebt.“

Zum zweiten Mal in Berlin: Den Reichstag haben die „Wuppervisionäre“ mit einer Gruppe Jugendlicher schon im letzten Jahr besucht.
Das ökumenische Begegnungs- und Bildungszentrum „Krawatte“ wird von der Kirchengemeinde Heckinghausen, dem Sozialdienst katholischer Frauen und der Stadt getragen. In den Räumlichkeiten einer ehemaligen Krawattenfabrik bieten knapp 90 Ehrenamtliche jede Woche für rund 700 Menschen aus vielen Nationen – darunter 150 Kinder und Jugendliche – Spielenachmittage, Kunstprojekte, Hausaufgabenhilfe oder Lese- und Demokratieförderung an.
Lernen, vernetzen, gestalten
Der „Jugend hilft“-Preis ist mit bis zu 2.500 Euro Fördergeld verbunden und beinhaltet die Teilnahme an einem fünftägigen Engagement-Camp in Berlin. Dazu waren insgesamt rund 40 Kinder und Jugendliche aus acht Projekten eingeladen, um Workshops zu Themen wie Projektmanagement, Demokratiebildung oder Fundraising zu besuchen.
„Ich bin tief beeindruckt vom Engagement und der Leidenschaft, mit der sich all die Kinder und Jugendlichen für andere einsetzen“, sagte Cornelius Nohl, Geschäftsführer von „Children for a better World“ bei der Presiverleihung. „Sie erkennen Probleme und schaffen aus eigener Kraft Lösungen, um die Welt ein Stück besser zu machen.“
Children for a better World
„Children for a better World“ ist eine spendenfinanzierte Kinderhilfsorganisation mit Sitz in München. Seit über 30 Jahren unterstützt sie Projekte in den Bereichen Kinderarmut, Engagementförderung und Demokratiebildung. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu stärken und sie zu ermutigen, selbst aktiv zu werden.
Weitere Informationen und www.children.de
Text: Children for a better World/KK-sd
Foto: Children for a better World/Gregory Shell
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