„Legal und lecker“ – mafiafreie Lebensmittel

Dass es in der südeuropäischen Landwirtschaft nicht nur ethische, sondern auch handfeste rechtliche Probleme gibt, gilt wohl insbesondere für Sizilien und den Süden des italienischen Festlands – wegen der dortigen mafiösen Strukturen. Um den Kampf gegen sie geht es hier.

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Am Jahresanfang scheinen sich die Fair-Handelsmessen zu häufen. Am 25. und 26. Februar war aus einer Reihe von „Ordermessen“ eine in Wuppertal bei der Gepa. Dort können sich Fachleute über Trends informieren und ggf. vorbestellen. Am Samstag, dem 08. und Sonntag dem 09.03.2025 war in Wermelskirchen eine Fair-Handelsmesse, die vom dortigen Weltladen organisiert wurde. Am zweiten Tag war diese Messe für das Publikum offen – nicht nur für Wiederverkäufer.
Die meisten Angebote waren handwerklich. Es gab aber auch Stände mit Lebensmitteln: einen von Weltpartner mit Schokoladespezialitäten sowie einem Mango-Chutney und einen Stand des Fair-Handelszentrums Rheinland in Alfter bei Bonn. Wie deren Flyer sagt, gab es dort „legal & lecker – Italienische Feinkost und Weine von befreitem Mafialand“.
In Italien gab es nämlich nicht nur die „Revolte der Würde“, von der die „NO CAP“-Tomatenprodukte herrühren – bei denen kein mafiöser Arbeitsvermittler im Spiel ist. Land, das unter Mafia-Kontrolle ist, kann enteignet werden. Und die Kommunen können es ziivilgesellschaftlichen Organisationen zur Bewirtschaftung überlassen. Das Siegel „Libera Terra“ weist auf „befreites“ Land hin, „Solidale italiano“ auf solidarische Landwirtschaft und „addiopizzo“ darauf, das dem Zahlen von Schutzgeld (pizzo) Adieu gesagt wurde. Aus solche Quellen wurden passierte Tomaten in zwei unterschiedlichen Mengen von zwei verschiedenen Erzeugern angeboten, eine Tomatensauce mit Basilikum und Zitronenmarmelade aus Sizilien.
Das Fair-Handelszentrum Rheinland gibt unter den Läden, die „legal & lecker“ verkaufen in unserer Umgebung nur den F(l)air Weltladen in Lüttringhausen an. Sonst müsste man nach Dortmund, Bonn oder Waldbröl fahren. Und es könnte sein, dass es in Lüttringhausen „Libera Terra“-Produkte nur während besonderer Aktionen gibt. Im Sortiment werden sie nicht erwähnt, aber als Teil der „Fairen Kiste“ für Oktober 2020. Der F(l)air-Laden schreibt dazu:
„Von Mitte Oktober bietet der Flair-Weltladen-Lüttringhausen einen Lieferservice an, um Lebensmittel aus dem Fairen Handel regelmäßig zu beziehen. Das Angebot heißt „Die Faire Kiste“.
Jeden Monat wird ein jahreszeitlich passendes Sortiment zusammengestellt. Im Oktober zum Stichwort „Italien“. Von dort werden Waren von „Libera Terre“ bezogen, einer Organisation, die „von der Mafia befreites Land“ auf Sizilien bewirtschaftet. Beim Thema „Italien“ kann man natürlich mit Pasta und Tomatensauce in der Fairen Kiste rechnen und vielem anderen mehr, alles biologisch-organisch produziert. Für November ist das Thema „Frühstück“ für die Faire Kiste vorgesehen. Der Flair-Weltladen liefert gern nach Hause. Wer die Kiste selbst abholen möchte, kann dies natürlich gern tun.“
Diese „Faire Kiste“ ist eine gute Idee, aber ob es sie heute noch gibt, ist unklar. Ein Abo für eine „Öko-Ethisch-Faire“-Kiste wäre aber vielleicht eine gute Idee für eine „Öko-Ethisch-Fair“-Gruppe, durch Sammelbestellungen Preisnachlässe erzielen will.

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