W-Nord: „Wieder stinkt es!“ – Wen stört das?

Leichter Nieselregen – und es stinkt! Beißender Asphaltgeruch lag über Erlenrode, wo die Vereinsmitglieder sich zur diesjährigen Jahreshauptversammlung getroffen haben.

 

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Jahreshauptversammlung des Vereins leben wuppertal-nord eV vom 24.10.2014

Niemand betrat den Raum ohne eine Anmerkung zum widerlichen Gestank da draußen. Einige machten dem angestauten Unmut über das gerade mal wieder stinkende Asphaltmischwerk deutlich Luft! Eine Nachbarin zeigt teilschwarze Äpfel aus dem eigenen Garten, eine andere Nachbarin berichtet ähnliches von ihren Tomaten.

essbar ???essbar ???

Das Asphaltmischwerk gehört zur Lebenswirklichkeit in W-Nord

In Wuppertal werden zwei Asphaltmischwerke betrieben – eines davon in Wuppertal-Nord. Von der bereits am 01.07.2010 erfolgten Genehmigung zeigte sich selbst die zuständige Bezirksvertretung Oberbarmen überrascht, als sie im Dezember 2010 darüber in Kennntnis gesetzt aber zuvor nicht eingebunden worden war. Die Folgen dieser „Genehmigung ohne Gremienbeteiligung“ erleben die Nachbarn des Asphaltmischwerks seit April 2010 häufig Tag und Nacht – erteilt wurde eine Globalgenehmigung für 24 Stunden an 7 Tagen und Autobahnbaustellen werden oft nachts sowie am Wochenende bedient!

Begründet wurde das Werk mit Arbeitsplätzen und (Mehr)Gewerbesteuer. Arbeitsplätze gibt es nur wenige dort: Geschäftsführer, Betriebsleiter – die LKWs haben Soester Kfz-Kennzeichen. Gewerbesteuer – unterliegt dem Steuergeheimnis.

weiß sollte der Rauch sein - gesund kann DAS nicht sein!weiß sollte der Rauch sein – gesund kann DAS nicht sein!

Asphalt stinkt – wen kümmert das?

Zurück zur Jahreshauptversammlung 2014 in W-Nord, wo wieder einmal auch die Belästigungen durch das Asphaltmischwerk auf der Tagesordnung standen – einer der Dauerdiskussionspunkte – neben den seit 2009 andauernden Planungen um den IKEA – erst mit, aktuell ohne Homepark – und weiterhin eigentlich gar nicht machbar!

Zuständig für die Anwohnerbeschwerden über den stoßweise auftretenden Gestank ist die Stadt Wuppertal – nicht nur als Genehmigungs- sondern auch als Überwachungs- behörde. Über die Jahre scheint das Thema inzwischen festgefahren: Der Asphaltmischwerkbetreiber darf stinken – aber nicht mehr als 10%! Erst wenn diese Nichtbeanstandungsschwelle überschritten ist, will die Behörde weiter aktiv werden. Das Problem: Wie sollen die Anwohner/innen dies nachweisen? Das Asphaltmischwerk produziert nach Bedarf – mal tagsüber, mal nachts, mal stundenweise, dann – gefühlt – von Freitagabend bis Sonntagnachmittag – aber: weder sind die genauen Betriebszeiten bekannt noch können die Betroffenen Daueraufzeichnungen erstellen!

Wie sehr sich der Gestank im engen Umfeld ausbreitet oder eben einfach weiter verteilt, ist von vielen Faktoren abhängig – z.B. Wetterlage, Luftbewegungen, Luftdruck. Dabei beschränkt sich der Gestank nicht nur auf das Umfeld der Produktionsstätte sondern breitet sich ungehindert auch während der Halte- und Wartezeiten an der 24-Stunden-Ampel (Schmiedestraße) sowie an den Autobahnrampen (Schmiedestraße, Mollenkotten) aus – da helfen auch keine Planen, da an deren Rändern der Asphaltgestank ungehindert ausströmt.

Asphalt stinkt – welche Folgen hat das?

Manchmal überrascht es die Bürger/innen, beim Lüften im Haus, dann im Garten, oder auch mitten im Wald – liegt der Kämperbusch doch in ummittelbarer Nähe des Asphaltmischwerkes und der Großbäckerei.

Interessant wäre die Geschmacksrichtung der nach solchen Gestankattacken beim direkten Nachbarn – einer Großbäckerei – produzierten Bachwaren.

Im dort angrenzenden Wald erlebte die Vereinsvorsitzende jüngst erst den plötzlich auftretenden beißenden Asphaltgeruch und dann auffällige Reaktionen der drei Kinder, mit denen sie im Wald unterwegs war – Bauchschmerzen, Halsschmerzen und Hustenreiz. Nicht erst seit diesem Vorfall fragen sich die Anwohner/innen, was eigentlich passiert, wenn unbemerkt gesundheitsschädliche Stoffe aus dem Asphaltmischwerk austreten? Diese Frage gewann am Abend der JHV ganz neue Aktualität. Der Gestank dauerte an – gegen 21.00 Uhr informierten die Vereinsmitglieder die Polizei und baten, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen. Es erfolgte der Verweis an das Ordnungsamt, Durchwahl 4000. Die Leitstelle nahm die Beschwerde auf und wollte diese an die zuständige Abteilung weiterleiten.

Wer kann ausschließen, dass dort gesundheitsgefährdende Stoffe austreten? Wer garantiert den Menschen in W-Nord – saubere – Luft zum Atmen?

nach der Tomatenernte - was ist das?nach der Tomatenernte – was ist das?

Asphaltmischwerk – Heimat im Quartier?

„Heimat im Quartier“ – so lautete das Motto der diesjährigen Veranstaltung zur nationalen Stadtentwicklungspolitik. Die Wuppertaler/innen im Quartier W-Nord können damit wohl nicht gemeint sein – mit dem Gestank einer gefühlten Dauerbaustelle im eigenen Garten und/oder Wohnbereich! Dabei wäre Abhilfe möglich, wenn gewollt, z.B.

  • Daueraufzeichnung der zugeführten (Straßenaufbruch/Recycling) Stoffe,
  • Nachverbrennung im Schornstein bevor wieder schwarzer Rauch austritt,
  • Dauermessung der dann verbleibenden emittierten Reststoffe
  • Transport-LKWs mit geschlossenen Behältern

Eigentlich wäre die allerbeste Lösung auch in diesem Fall die der kurzen Wege – mit mobilem Asphaltmischwerk: Straßenaufbruch aufnehmen, zerkleinern, aufkochen, auftragen – direkt an der jeweiligen Baustelle vor Ort!

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Kommentare

  1. Morgen, am Dienstag,
    den 28. Oktober 2014 um 16h
    tagt der Umweltausschuss
    zum Thema IMMISSIONEN aus dem UHLENBRUCH – ASPHALTMISCHERK:

    Rathaus Wuppertal-Barmen, Sitzungszimmer 2 und 3, Johannes-Rau-Platz, Wuppertal-Barmen:

    https://www.wuppertal.de/rathaus/onlinedienste/ris/to0040.php?__ksinr=12025​

  2. W.-D. Herbst sagt:

    Hier bei uns – am Kreisverkehr Mollenkotten – stinkt es anscheindend nicht so oft. Ob es an der Windrichtung liegt, oder daran, daß wir viel unterwegs sind und den Gestank nicht so mitbekommen.
    Dennoch mußten wir schon auf unser Frühstück auf der Terrasse verzichten, haben die Stadt angerufen und angemailt, haben aber auch schon einen Geschäftsführer vom AMW wegen des Gestankes zu uns gebeten. Aber auch bei Fahrten nach Haßlinghausen oder die Schmiedestr. talwärts sind wir von dem machmal sehr beißenden Geruch überrasch worden.
    Tatsächlich muß man sich die Frage stellen, wie lange wir uns das eigentlich gefallen lassen müssen, bis „Jemand“ reagiert und eine Überprüfung veranlasst.
    Was sagen eigentlich die Parteienvertreter in unserer Bürgervertretung dazu oder wissen die noch gar nichts davon, daß es in ihrem Bezirk mächtig stinkt?

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