„Keine Neuausrichtung, sondern Weiterentwicklung“

Heute fand die Gesellschafterversammlung der Bergischen Entwicklungsagentur (BEA) statt, die angesichts der öffentlich geführten Diskussionen um die zukünftige Ausrichtung mit Spannung erwartet wurde. Lesen Sie hier die Pressemitteilung der BEA im Wortlaut

BEA-Chef Bodo MiddeldorfBEA-Chef Bodo Middeldorf

Die Gesellschafter haben hier im Konsens eine sinnvolle Weiterentwicklung der Arbeit erarbeitet und diese im Anschluss im Lenkungskreis vorgetragen. Die BEA wurde seinerzeit als logische Nachfolge der Regionale 2006 gegründet. Seinerzeit hatte man auf eine grundsätzliche Neuausrichtung verzichtet, auch wenn kein selbstverständlicher Fördermittelfluss – wie zu Zeiten der Regionale – zu erwarten war. Die zum Teil öffentlich geführte Diskussion in den letzten Wochen hat gezeigt, dass es nun notwendig geworden war, die inhaltlichen Aufgaben der BEA auf den Prüfstand zu stellen. Daraufhin hatte eine Arbeitsgruppe aus Städtevertretern, IHK und BEA einen Vorschlag erarbeitet. In ihrer heutigen Sitzung haben sich die Gesellschafter auf dieser Basis und im Konsens auf eine Empfehlung geeinigt, die nun den Räten der drei Städte zum Beschluss vorgelegt werden soll.

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Wirtschaftsentwicklung als Schwerpunkt

Die Hälfte der Kapazitäten soll in die Wirtschaftsentwicklung als inhaltlichen Arbeitsund Kooperationsschwerpunkt investiert werden. Ein Viertel wird auf die Entwicklung der Tourismusdestination verwendet; weitere Kapazitäten entfallen auf die Bereiche Stadt- und Regionalentwicklung sowie Kommunikation. Die Akquisition von Drittmitteln für Unternehmen soll verstärkt werden. Dazu gehört auch, den Städten und Unternehmen den Zugang zu Fördertöpfen zu weisen und sie bei der Einwerbung zu unterstützen. In Kooperation mit der Bergischen Universität sollen hier neben den Ziel 2-Mitteln auch weitere Fördertöpfe intensiver angegangen werden. Im Bereich Wirtschaftsentwicklung soll die Arbeit in den laufenden Strukturprojekten (z.B. Bergischer ThinkTank, InnoIntegral, Intelligenz in Metall etc.) fortgesetzt sowie das Standortmarketing (gemeinsame Messeauftritte etc.) gestärkt werden.

Die Arbeit im Bereich Tourismus sei auch als Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung zu verstehen, betonte Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung. Er gratulierte dem Team im Namen der Gesellschafter ausdrücklich zum Erfolg im Wettbewerb „Erlebnis.NRW“, durch den nun rund 1,3 Millionen Euro für Tourismusprojekte in die Region fließen. „Dieser Wettbewerbserfolg hat uns einmal mehr in der Richtigkeit der BEA als Instrument für die Region bestärkt“, so Feith. Im Bereich Regionalplanung soll die BEA vor allem eine Funktion als Dienstleister und Unterstützer im Auftrag der Städte übernehmen, ohne in die hoheitlichen Aufgaben der Kommunen einzugreifen. „Diese Ausrichtung der Gesellschaftsarbeit ist kein Gegensatz zu der Arbeit in den letzten drei Jahren, sondern eine Weiterentwicklung“, betont der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung. Dies entspricht den Stimmen der weiteren Gesellschafter, die deutlich machen, dass keine grundsätzliche Entscheidung zu fällen ist, sondern eine Positionsbestimmung vorgenommen werden sollte.

Beteiligung der politischen Gremien

„Wir müssen und wollen aufgrund der laufenden Diskussionen dem Bedürfnis nach politischer Beteiligung Rechnung tragen“, sagt Feith. Der nun entwickelte Vorschlag entspreche auch der Gemeindeordnung. So sollen Grundsatzentscheidungen wie die Verabschiedung des Wirtschaftsplans und die jährliche Strategieplanung in einem jeweils von den Räten der drei Städte benannten Ausschuss zur Abstimmung vorgelegt werden. Der Lenkungskreis, in dem neben den kommunalen Vertretern auch die Landesvertreter geladen sind, soll bestehen bleiben. Er wird in Zukunft vor der Gesellschafterversammlung tagen, so dass dortige Diskussionspunkte in die Gesellschafterversammlung umgehend Eingang finden. Die neuerliche Einbindung der Politik in die Entscheidungen wurde auch im Lenkungskreis positiv aufgenommen. Geschäftsführer Bodo Middeldorf ist jedenfalls über den Ausgang der heutigen Sitzungen sehr erfreut: „Die tiefgehende inhaltliche Diskussion war für unsere Arbeit sehr wichtig. Die unterschiedlichen Erwartungen der Gesellschafter sind in der Vergangenheit nicht ausdiskutiert worden. Nun haben wir eine klare Ausrichtung für die Fortsetzung unserer Arbeit.“

Positionierung zwischen Rhein und Ruhr

Thema in der Gesellschafterversammlung war auch die Positionierung des Städtedreiecks zur Rheinland-Initiative. Wuppertals Oberbürgermeister Peter Jung betonte die Wichtigkeit der Anbindung an diesen Zusammenschluss, da sich die Metropole Ruhr immer stärker positioniere. Dies sei nicht als Abkehr zur bergischen Kooperation zu verstehen, sondern als sinnvolle und notwendige Ergänzung. Feith berichtete von seinem Schreiben an Landrat Fritjof Kühn, Vorsitzender des Region Köln-Bonn e.V., in dem er das Interesse der bergischen Region an einer intensiveren Kooperation auch hier bekundete. Einen ersten Gesprächstermin hat man für Januar vereinbart.

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Quelle: PM BEA

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