Unfreiwillige ·⁠T⁠·‍‍elekomik oder doppelter Verbindungsabbruch?

Wie man beim magentafarbenen ·⁠T⁠·‍‍ alte Kunden über den Tisch zieht

Angefangen hatten die Probleme bei Rentner Fritz H. (Name geändert) mit dem mehrfachen Ausfall seines „modernen“ Internet-TV, den die Telekom unter dem Namen „Magenta TV“ verkauft. Kaum war die Magentakiste wieder hochgefahren und der Fernsehempfang lief einige Sekunden, stockte schon wieder das Bild.

Fritz H. hat doch einen Mietrouter und ein „Servicepaket“, das bei solchen Problemen helfen soll – der gerufene ·⁠T⁠·‍‍⁠echniker maß aber nur die Leitung durch und verschwand wieder. Sich den – defekten – Router anzuschauen hätte seiner Aussage gegenüber Fritz 250 Euro gekostet, und die wollte sich H. lieber sparen.

Fritz rief daher einen Bekannten zu Hilfe, der sich mit so etwas auskennt. Zu Beginn des rosa Fernsehens war die Magentabox selbst nach Abschalten von WPS und geändertem WLAN-Kennwort wundersam in der Lage, sich diese Daten trotzdem vom Speedport-Router zu holen. Nun war die Magentabox nach einem Routerreset (Werkseinstellungen) hilflos und beharrte auf die manuelle Eingabe des WLAN-Kennworts.

Router sagt auf der Adminseite „Keine Verbindung da“

Der Mietrouter hatte indes nach dem Neustart totale Amnesie. Behauptete die Statusseite noch, daß der Router eingerichtet sei und die Internetverbindung funktionsfähig (Bild 2), ließ sich der Router gar nicht einrichten, weil angeblich keine Verbindung eingerichtet sei (Bild 1). Eine solche weigerte sich der Speedport auch beharrlich abzuspeichern. Nach telefonischer Rücksprache mit der ·⁠T⁠·‍‍⁠Hotline sollte der Router getauscht werden.

Router sagt auf der Statusseite „Verbindung ist da“

Runde 2 beginnt damit, daß Fritz in den ·⁠T⁠·‍‍⁠Laden geht und die offenbar fehlerhafte Magentabox gegen eine neue tauscht und er das auch schön mit seiner Unterschrift quittiert. Derweil ist das angeblich freigemachte Rücksendelabel für den Amnesierouter ungültig und muß bei der Post selbst freigemacht werden.

Der anschließend von Fritz gekaufte Router mußte von ·⁠T⁠·‍‍⁠Gnaden erst telefonisch freigeschaltet werden. Nur das rosa Fernsehen lief gar nicht rosig: Einmal preßte die neue Magentabox Fritz eine Zustimmung zu irgendwelchen Google-Bestimmungen („Friß oder stirb“ – mehr dazu unten) ab und bliebt dann trotz neuem Router ebenso hängen wie die alte. Also gab Fritz die Box am Folgetag im ·⁠T⁠·‍‍⁠Laden ab.

Zwar verfügt Fritz nun über keine ·⁠T⁠·‍‍⁠Hardware mehr und der MagentaTV-Tarif war auch fristgerecht gekündigt. Natürlich(?) erscheinen die Mietgeräte immer noch in der Vertragsübersicht und der gesamte Vertrag läuft plötzlich teurer über 24 Monate weiter. Wie sich herausstellt, hat man Fritz im ·⁠T⁠·‍‍⁠Laden gleich einen teureren Vertrag untergejubelt, der aber das Problem der Verbindungsabbrüche (vermutlich im WLAN) nicht behebt.

Telekomik der anderen Art – was ist eine ladungsfähige Anschrift

Natürlich möchte Fritz den rosa Murks loswerden und auch keine Miete mehr für zurückgesandte defekte Hardware bezahlen. Online wurde die Kündigung aus „sonstigen“ Gründen ignoriert; sie erscheint einfach in keiner Übersicht. Das angeblich kostenfreie Rücksendelabel für den Mietrouter war „ungültig“. Die rosa Intelligenz „Frag Magenta“ weiß nicht, was eine ladungsfähige Anschrift ist (Bild 3). – Erfahrungsgemäß ist der plötzliche Verbindungsabbruch zum Kunden, wenn es um Service geht, nicht mehr vorhanden wenn es um das Eintreiben der Rechnungen geht – woll?

Erster Hindernis zur Einrichtung des MagentaTV ist die Friß-oder-Stirb-Zustimmung

Bleibt das Pistole-auf-die-Brust-setzen beim Thema Datenschutz (Bild 4): Friß die datenschutzfeindlichen Google-Bestimmungen, oder stirb. Im vorliegenden Fall ist Fritz seitens ·⁠T⁠·‍‍ über die Zwangszustimmung nicht aufgeklärt worden, die Vertragsübersicht im Kundencenter gibt nichts her und auf der Magentabox stand auch nichts. Das TV-Paket dürfte demnach als überraschende Klausel unwirksam sein, denn ohne Zustimmung ist die gebuchte Leistung nicht nutzbar. Vielleicht hat ein Leser dazu ähnliche Erfahrungen gemacht, dann bitte unten kommentieren.

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Kommentare

  1. Peter Seydlitz sagt:

    Euer angeblicher Vorfall ist so ein Unsinn, dass man an Komik glaubt. Kein Router muss beispielsweise freigeschaltet werden.

    1. N. Bernhardt sagt:

      Dann haben Sie es wohl noch nicht mit Glasfaser (GPIO) zu tun gehabt.

      avm.de/service/freie-routerwahl/fritzbox-am-telekom-glasfaseranschluss-einrichten/

  2. Norbert Beutel sagt:

    Mit jeder „Verbesserung“ der Technik wird die Leistung der Telekom miserabler, analog zu dem Inhalts-Schrumpfen bei Lebensmittel-Verpackungen.
    Zwischenzeitlich kann man bei gespeicherten Filmen nicht mal mehr die Werbung überspringen (vorspulen) und ist gezwungen, sich diesen niveaulosen Schrott anzuschauen oder auf einen anderen Sender umzuschalten.
    Um alle Verschlimm-Besserungen aufzuführen, reicht diese Seite leider nicht aus.
    Kann mit jemand eine funktionierende Alternative zu Telekom nennen?

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