Wuppertal prüft Multifunktionsarena – klimafreundlich, kreislauffähig und privat finanziert

Die Stadt, potenzielle Investoren und Partner stehen bereit, ein ambitioniertes Vorhaben auf den Weg zu bringen: Auf dem ehemaligen Schaeffler-Gelände an der Mettmanner Straße könnte eine privat finanzierte Multifunktionsarena mit zirkulärem Anspruch entstehen.

Verwaltung und Investoren haben die vorbereitenden Gespräche abgeschlossen und unterstützen das Projekt.

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Die breite Unterstützung für die Idee der multifunktionalen Arena wurde bei einem Pressegespräch deutlich, zu dem Wirtschaftsdezernentin Sandra Zeh geladen hatte. Der Einladung waren Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, die Dezernenten für Kultur und Sport sowie Stadtentwicklung, Matthias Nocke und Gunnar Ohrndorf, Sportsamtsleiterin Alexandra Szlagowski, Timo Hielscher vom Immobilienentwickler ctp, Michael Wenge von der IHK, Stadthallen-Chefin Silke Asbeck, Jörg Föste und Philipp Tychy vom Bergischen Handballclub (BHC) gefolgt. Sie alle betonten, welch ein positives, vielversprechendes und zukunftsweisendes Projekt das sei – und das nicht nur für Wuppertal, sondern für die gesamte bergische Region.

Vorschlag für den Rat

Damit nun die vertiefte Prüfung von Bau, Betrieb, Finanzierung, Bauleitplanung, Nachhaltigkeit und städtebaulicher Integration erfolgen kann, ist ein Grundsatzbeschluss des Rates erforderlich. Erst mit diesem politischen Votum kann die Stadt die notwendigen weiteren Schritte einleiten und das Vorhaben gemeinsam mit den Partnern weiterentwickeln. Die Verwaltung legt deshalb dem Rat zu seiner Sitzung am 8. Juli die entsprechende Drucksache vor.

Gewinn fürs Städtedreieck

Das Projekt wird von privaten Akteuren, unter anderem aus dem Umfeld des Bergischen Handball-Clubs (BHC), getragen. Es soll zeigen, wie moderner Veranstaltungsbau sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch tragfähig gestaltet werden kann. Die Stadt unterstützt die weiteren Planungsschritte, begleitet das Verfahren aktiv und stellt sicher, dass ein hochqualitatives, ressourcenschonendes Konzept entwickelt wird – ohne sich selbst finanziell an Bau oder Betrieb zu beteiligen.

Dr. Sandra Zeh, Dezernentin für Personal, Digitalisierung und Wirtschaft, betont: „Wir begleiten das Projekt mit großem Engagement, weil es eine Chance bietet, Wirtschaft, Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit miteinander zu verbinden – ohne dass die Stadt selbst Finanzmittel bereitstellen muss, was wir in der aktuellen Haushaltssituation leider nicht können. Eine Arena dieser Art kann ein echter Gewinn für das Bergische Städtedreieck sein.“

Sport und Veranstaltungen

Ein potenzieller Ankermieter ist der Handball-Erstligist BHC, der seit Jahren auf der Suche nach einer neuen Spielstätte ist. Die neue Arena soll Raum bieten für Veranstaltungen aus Kultur, Sport, Wirtschaft und Gesellschaft.

Das Projekt ist jedoch nicht nur sportlich und kulturell bedeutsam, sondern auch wirtschaftlich hochrelevant für Wuppertal. Eine Multifunktionsarena erzeugt nachweislich Umwegrentabilität – durch zusätzliche Umsätze in Hotellerie, Gastronomie, Einzelhandel, Mobilität und touristischer Infrastruktur. Die Arena wird zur Bühne für nationale und internationale Veranstaltungen und macht Wuppertal als Veranstaltungsort sichtbarer und attraktiver.

Profitieren kann dabei die in Wuppertal stark vertretene Event- und Kommunikationsbranche. Viele namenhafte Wuppertaler Unternehmen sind am Markt aktiv und genießen auch internationale einen hervorragenden Ruf. Die Arena bietet diesen Unternehmen eine neue Plattform für Live-Kommunikation, Eventproduktion, Techniklösungen und Veranstaltungsmanagement auf internationalem Niveau – mit hoher regionaler Wertschöpfung.

Optimale Voraussetzungen

Als Standort wurde das ehemalige Schaeffler-Gelände identifiziert. Die Fläche bietet städtebaulich und verkehrlich optimale Voraussetzungen und liegt in direkter Nähe zum geplanten BUGA-Gelände und der Nordbahntrasse. Es wird geprüft, wie sich Synergien mit angrenzenden städtischen und privaten Entwicklungsflächen nutzen lassen.

Der Eigentümer der Fläche, das niederländische Unternehmen CTP, hat sich nach konstruktiven Gesprächen offen gezeigt, eine weitergehende vertiefte Prüfung zur Realisierbarkeit des Projekts zu ermöglichen. Damit ist der Weg frei, die Machbarkeit in technischer, städtebaulicher und wirtschaftlicher Hinsicht fundiert zu untersuchen.

Präsentation Bergische Arena

https://www.wuppertal.de/presse/meldungen/meldungen-2025/juni/multifunktions-arena.php.media/552845/Praesentation-Bergische-Arena-CTP-Pressekonferenz-17.06.2025.pdf

Zirkuläres Bauen

Ein besonderes Merkmal des Vorhabens: Die Circular Valley Stiftung wird beratend eingebunden, um den Bau der Arena nach Prinzipien des zirkulären Bauens zu gestalten. Dazu zählen unter anderem modulare Bauweisen, die Verwendung nachhaltiger Materialien sowie eine langfristige Perspektive auf Wartung, Wiederverwertung und Rückbau.

Dr. Carsten Gerhardt, Vorstand der Circular Valley Stiftung, erklärt: „Wir wollen eine Arena schaffen, die nicht nur den Anforderungen einer modernen Veranstaltungsstätte gerecht wird, sondern auch Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung setzt – einen Ort, der Menschen begeistert und dabei Verantwortung für Umwelt und Zukunft übernimmt.“

Wichtig ist dabei der Hinweis, dass die Circular Valley Stiftung nicht als Investorin auftritt – die Finanzierung liegt ausschließlich bei privaten Investoren.

Machbarkeit und Fördermittel

Im nächsten Schritt erfolgt die vertiefte Prüfung. Dabei geht es um Machbarkeit, Wirtschaftlichkeit, gesellschafts- und vertragsrechtliche Ausgestaltung für den Bau und Betrieb der Arena, Planungssicherheit und Nachhaltigkeit. Die Stadt wird die notwendigen planungsrechtlichen Voraussetzungen koordinieren und aktiv unterstützen; die politischen Gremien werden dabei eng eingebunden.

Ein zusätzlicher Baustein wird die Einwerbung von Fördermitteln sein, etwa aus Programmen des Landes NRW, des Bundes oder der EU, die nachhaltige und kreislauffähige Bauprojekte, urbane Infrastruktur sowie Klimaschutz im Städtebau unterstützen. Erste Gespräche zur Förderfähigkeit haben bereits stattgefunden.

Quelle: Stadt Wuppertal

 

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