20.09.2025N. Bernhardt
Wuppertals „Tor zur Stadt“ hat einiges zu bieten

Bild 1: Gähnende Leere begrüßt die Gäste der grünen Verkehrswende-Fahrradstadt Wuppertal am Verleihplatz. Dahinter: ein unbeleuchteter Privatparkplatz. Im Hintergrund: aufdringliche weil viel zu helle Werbung.
Weil am Hauptbahnhöfchen bei den Taxen am Freitagabend die Hölle los ist, weil da unbedingt Walter den Fritz und Marta die Lisa abholen und dafür die Taxenzufahrt blockieren muß – siehe Bild unten –, herrscht bei unserem Verkehrswende-Öko-Sharing-Bike&Scooter-Angebot gähnende Leere: lediglich ein E-Scooter und Pedelec von Lime mit unbekanntem Akkustand stehen auf dem – nach bestem Wissen des Autors – stadtweit einzigen eingezeichneten Abstellplatz. Das mit dem bedarfsweise Auf- und Umstellen der Leihscooter klappt ja – Achtung Ironie – hervorragend.
Das Tor zur Stadt bildet ein schottriger, unbeleuchteter Privatparkplatz, in der Ferne blitzt und blinkt eine viel zu helle Videoanlage Werbung heraus. Und wer sich als Gast noch über die B 7 verirrt, landet bei der – gestalterisch preisgekrönten – „Pissuinale“ (angelehnt an die Pinguinale), wo es nach Alkohol und Urin duftet. Immerhin gibt es dort eines der stadtweit wenigen kostenfreien Toiletten, wenn diese auch hygenisch vielleicht nicht ganz so empfehlenswert sind.
Ist dies das preisgekrönte „Tor zur Stadt“, oder eher eine Klagemauer?

Bild 2: Selbsterklärender Stau im eigentlichen gesperrten Bereich am Taxenstand. Würde man die Ein- und Ausfahrt der Tiefgarage umdrehen, hätte hier – außer zu den Ladezeiten – kein Lieschen Müller etwas zu suchen. Aber die Verwaltung möchte das ja nicht.
Vor Ewigkeiten hat die Politik über ein „Radhaus“ diskutiert – noch heute verfügt die Stadt gar nicht über das Grundstück, auf dem das Radhaus gebaut werden sollte. Gerade weil das Privatparkplatz ist, kann man den offiziell auch nie nicht als Taxennachrücke verwenden.
Die Stadt hat auf dem Privatparkplatz eine Abstellzone für Leihscooter ausgewiesen, verfügt aber gar nicht über das Grundstück. Die Stadt will auf dem Privatparkplatz ein NSU-Gedenkort aufstellen, verfügt aber gar nicht über das Grundstück. Also bleibt das Areal öder Privatparkplatz.
Wenn hier jemandem gedacht werden sollte, ist es Mevlüde Genç, die mehr gesellschaftliche Versöhnung und ziviles Engagement gezeigt hat als alle Personen zusammen, die mit dem Schotterplatz eine Art „Gedenkort-Resteverwertung“ betreiben. Damit, wie es scheint, ja nichts sinnvolles dort hinkommt.
Ach ja, Den Bereich vom Primark bis zur Ampel könnte man Frau Genç widmen, oder? Der heißt bisher nur öde „Döppersberg“.
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