Patienten tragen oft die Last

MdB Helge Lindh machte sich beim Praxistag in der Wuppertaler Klingelholl-Apotheke ein Bild von der aktuellen Situation

 

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MdB Helge Lindh und Inhaber David Kudlek stehen in der Wuppertaler Klingelholl-Apotheke vor den seitenlangen Listen vergriffener MedikamenteMdB Helge Lindh und Inhaber David Kudlek stehen in der Wuppertaler Klingelholl-Apotheke vor den seitenlangen Listen vergriffener Medikamente ©Pauline Moser/Team Lindh

Der 15. November ist in NRW landesweiter Protesttag, mit dem Apotheker und Ärzte ihren Forderungen an die Gesundheitspolitik Nachdruck verleihen wollen. Warum Apotheken dabei auch in Wuppertal geschlossen bleiben und welche Wünsche die Branche an die Bundespolitik hat, hat Wuppertals MdB Helge Lindh selber bei einem Praxistag in der Klingelholl-Apotheke in Wichlinghausen in Erfahrung gebracht. Er will nun die zentralen Anliegen mit in die politischen Debatten in der Hauptstadt nehmen.

Die Klagen der Apotheker drehen sich neben einer angemessenen Vergütung der eigenen Arbeit vor allem um viele Folgen aktueller Gesetzesregelungen, die die Patienten förmlich ausbaden müssen, hat Lindh beim Einsatz bei Apotheker David Kudlek erfahren. Dabei dreht sich vieles um das liebe Geld. Soll dem aktuellen akuten Medikamentenmangel abgeholfen werden, muss sich die Produktion wieder deutlich nach Europa verlagern – aber dann werden die Produkte auch teurer. Das soll nun der Gesetzgeber mit den Krankenkassen regeln – nicht nur wie aktuell bereits für Kindermedizin. „In der Apotheke hängen heute unendlich lange Listen mit fehlenden Medikamenten, zum Beispiel Antibiotika oder gegen Diabetes. Da ist dringender Handlungsbedarf“, bestätigt der Abgeordnete.

Viel Hin- und Her für die Patienten bedeutet auch ein weiteres Sparmodell der Krankenkassen. „Derzeit zahlen die Kassen lediglich den gerade geringsten Preis, zu dem ein Medikament zu haben ist. Gibt es das nicht vorrätig, muss ich es bestellen und die Patienten müssen wiederkommen, um es abzuholen. Da könnte der Gesetzgeber die Kassen anders in die Pflicht nehmen“, erklärt David Kudlek dem Abgeordneten ein weiteres zentrales Anliegen. Helge Lindh erlebt die aktuelle Situation tatsächlich als herausfordernd für alle Seiten – leere Medikamentenschublade und Menschen, denen bei ihrer Krankheit zusätzliche Wege aufgebürdet werden. „Da müssen wir etwas tun“, bekennt der Abgeordnete.

Apotheker David Kudlek präsentiert dem Wuppertaler Bundestagsabgeordnetem Helge Lindh (SPD) die leeren Medikamenten-Schubladen in seiner Wichlinghauser ApothekeApotheker David Kudlek präsentiert dem Wuppertaler Bundestagsabgeordnetem Helge Lindh (SPD) die leeren Medikamenten-Schubladen in seiner Wichlinghauser Apotheke ©Pauline Moser/Team Lindh

Die Forderung nach einer angemessenen Vergütung der Apotheken komme letztlich auch den hilfesuchenden Patienten zu Gute. Die Sätze seien seit elf Jahren nicht angehoben, zuletzt sogar bei der Abgabe von Packungen reduziert worden. „In diesem Jahr schließen darum besonders viele Apotheken. Das macht vor allem bei einer älter werdenden, dann auch weniger mobilen Gesellschaft die Wege länger und die Versorgung schwieriger“, erklärt David Kudlek dem Abgeordneten. Helge Lindh wird nun all diese Sorgen aus Wuppertal in enger Abstimmung mit den Fachpolitikern seiner Fraktion bei den Beratungen im Bundestag bedenken. Und er hat sich bei David Kudlek schon für ein Folgepraktikum angemeldet.

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