OGS: Prioritätensetzung in kommunaler Ausbaustrategie sinnvoll

Ab dem Schuljahr 2026/27 sollen schrittweise alle Grundschulkinder Anspruch auf einen OGS-Platz erhalten. Eine gute Entscheidung, findet die SPD-Ratsfraktion. Das Problem: Die personellen, räumlichen und finanziellen Ressourcen.

Ab dem Schuljahr 2026/27 beginnt die stufenweise Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung (OGS) für Grundschulkinder. Die SPD-Fraktion hatte die Verwaltung um einen schriftlichen Bericht gebeten, der erläutert, welche Ausbaustrategie die Stadt Wuppertal verfolgt, um diesen Rechtsanspruch erfüllen zu können.

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„Der nun vorgelegte Bericht macht noch einmal deutlich, was für ein enormer Kraftakt hier zu bewältigen ist. Ausgehend von einer Versorgungsquote von 70% müssten stadtweit 393 OGS-Gruppen bis zum Schuljahr 2026/27 hinzukommen. Die vorgeschlagene Priorisierungsstrategie und die Setzung eines Zwischenziels von 126 zusätzlichen Gruppen erscheinen uns vor dem Hintergrund der angespannten personellen, räumlichen und finanziellen Ressourcen sinnvoll“, erklärt Dilek Engin, Sprecherin der SPD-Ratsfraktion im Ausschuss für Schule und Bildung.

„Die Priorisierung geht davon aus, dass Eltern und Kinder im gesamten Stadtgebiet einen wohnortnahen Zugang zum Offenen Ganztag vorfinden können. Das ist ein Aspekt, der für meine Fraktion ganz wichtig ist, denn gerade Familien, die nicht so mobil sind, sind auf ein Ganztagsangebot in ihrer Nähe angewiesen. Auch der Kriterienkatalog zur Festlegung der Standorte, die vorrangig ausgebaut werden sollen, setzt die richtigen Schwerpunkte, zumal eine gleichzeitige Prüfung aller Schulstandorte personell gar nicht darstellbar wäre“, ergänzt Daniela Goldbecker, ebenfalls Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung.

„Die Einführung des Rechtsanspruches auf einen Ganztagsplatz ist absolut richtig, aber wie so oft lässt das Land die Kommunen bei der konkreten Umsetzung völlig im Regen stehen. Nicht nur die Finanzierung dieser Mammutaufgabe ist ungeklärt, es gibt zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht einmal ein Ausführungsgesetz, das die konkreten Rahmenbedingungen vor Ort festlegt. Die Fachverwaltung hat, so gut es geht, ihre Hausaufgaben gemacht. Das Schulministerium in Düsseldorf leider nicht. Als Lehrerin kann ich da nur sagen: Klassenziel verfehlt!“, erklärt die stellv. Fraktionsvorsitzende Dilek Engin abschließend.

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