OB Jung: „Der neue Döppersberg lohnt jede Anstrengung!“

So wortreich hat sich der Oberbürgermeister in seiner Internetrubrik "Auf ein Wort" wohl noch nie geäußert. Er erläutert detailliert, wie es zu den Kostensteigerungen beim Umbau des Döppersbergs kam. Am Ziel, ein neues, einladendes Stadteingangstor zu schaffen, hält er fest.

Oberbürgermeister Peter Jung hat am Donnerstag in seiner Internetrubrik auf der Homepage der Stadt Wuppertal Stellung zu den Kostensteigerungen des Großprojekts Döppersberg genommen. Wie wichtig ihm das Thema ist, kann man an der Länge seines Statements erkennen: 1.122 Wörter oder umgerechnet etwa zweieinhalb DIN A4 – Seiten hat der Stadtchef auf die Darlegung seiner Sicht der Dinge verwendet.

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Es mache ihm Freude, die Fortschritte an der Großbaustelle zu beobachten und sich dafür einzusetzen, „das wichtigste Stadtentwicklungsprojekt für Wuppertal positiv zu gestalten.“ Die Bauarbeiten entsprächen angesichts der komplexen Situation einer „Operation am offenen Herzen“, doch das Ziel lohne jede Anstrengung.

Rathauschef Peter Jung: "Es wird!"Rathauschef Peter Jung: „Es wird!“

Von den gesamten projektierten Baukosten in Höhe von 105 Millionen Euro entfallen 36 Millionen auf die Stadt Wuppertal. 65 Millionen kommen vom Land, den Rest steuern Dritte wie die WSW bei. Bereits im Ratsbeschluss von 2010 sei auf „kostensteigernde Risiken“ hingewiesen worden, die mittlerweile zum Teil auch eingetreten seien. Dies mache eine „Neubewertung der vorgesehenen Gesamtkosten“ erforderlich. Vor allem wegen gestiegener Energie- und Materialpreise und laut Jung „aufgrund notwendiger Planungsänderungen und Planungsmängeln seitens des bis Anfang 2010 tätigen Generalplaners“ müsse das Budget um rund 35 auf 140 Millionen Euro angehoben werden. In der aktuellen Kalkulation ist ein Puffer von knapp 10 Millionen Euro für weitere unvorhergesehene Kostensteigerungen enthalten.

Die nun zusätzlich notwendigen 35 Millionen sollen Medienberichten zufolge offenbar unter anderem durch Einsparungen beim Straßenerhalt und der Brückensanierung  aufgebracht werden, auch wenn Jung sich dazu nicht explizit äußert. Er schließt aber neue Schulden, Steuererhöhungen, Zuschusskürzungen  oder die Streichung bereits beschlossener Maßnahmen ausdrücklich aus.

Der Oberbürgermeister ist sich natürlich darüber im Klaren, dass der Stadtverwaltung harte Zeiten bevorstehen, denn die Kritiker des  Döppersbergumbaus sehen sich jetzt bestätigt. Jung: „Ich weiß, dass (…) nun auch wieder die Stimmen derjenigen zu vernehmen sein werden, die ’schon immer gewusst haben, dass das nichts wird‘. Dem halte ich aber in aller Deutlichkeit entgegen: Es wird! Es wird ein Eingangstor für unsere Stadt, auf das die Wuppertalerinnen und Wuppertaler stolz sein können. Es wird ein Zeichen für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt und den Mut, entschlossen anzupacken und Neues zu wagen!“

Der Rathauschef lässt in seiner Erklärung auch Sympathien für die heftig umstrittenen Überlegungen zur Komplettsperrung der B7 erkennen. Neben Kosteneinsparungen spräche auch die Verkürzung der Bauarbeiten um immerhin zwei Jahre dafür.

Abschließend lädt Peter Jung Kritiker und Befürworter des Döppersberg-Umbaus ein, sich direkt an ihn zu wenden. Er ist per E-Mail unter oberbuergermeister@stadt.wuppertal.de zu erreichen.

>> Zur vollständigen Erklärung des OB auf der Homepage der Stadt Wuppertal

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Foto: Georg Sander

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Kommentare

  1. Wuppertalerin sagt:

    Wenn schon die Bauarbeiten angesichts der komplexen Situation der Bauarbeiten einer “ Operation am offenen Herzen“ entsprechen, entspricht die Vollsperrung der B7 für mehr als 2 Jahre ( oder 3, oder 4…..?) dem plötzlichen Herztod.
    Der finanzielle Tod der Stadt ist diese Steuerverschwendung des Umbaus allemal!

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