„Klares Ja zur KiHo! Entwickeln statt Abwickeln“

HELGE LINDH, MdB, zur Lage der KiHo Wuppertal: Die Kirchliche Hochschule (KiHo) lebt und muss leben. Was, wenn nicht 90 Jahre Barmer Theologische Erklärung, sind ein maßgeblicher Grund für den weiteren Bestand der KiHo.

MdB Helge Lindh hat sich in der Kirchlichen Hochschule auf dem "Heiligen Berg" in Wuppertal über die Arbeit der KiHo informiert und setzt sich für eine gesicherte Zukunft ein.MdB Helge Lindh hat sich in der Kirchlichen Hochschule auf dem „Heiligen Berg“ in Wuppertal über die Arbeit der KiHo informiert und setzt sich für eine gesicherte Zukunft ein. ©Team Lindh/Moritz Kiese

Denn auf diesem Grund ist die Kirchliche Hochschule gebaut. Sie wurde geboren aus der Widerständigkeit der Bekennenden Kirche und war ein Ort des Schutzes vor dem nationalsozialistischen Ungeist. Die damaligen Fragen sind heute wieder von höchster Aktualität.

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Hiermit initiiere ich ein „Bündnis KiHo Wuppertal“, das im Falle einer zu erhoffenden Entscheidung für den Fortbestand der Hochschule an ihrer Seite stehen wird.
Das Bekenntnis von Synode, Präses und Kirchenleitung allein reicht nicht, sondern auch Zivilgesellschaft, Unternehmerschaft und Politik im weiteren Sinne sind auf Dauer gefragt.

Sehr wohl weiß ich um die elementaren, existentiellen finanziellen und organisatorischen Herausforderungen für die Evangelische Kirche. Gerade in dieser Lage der Bedrängnis plädiere ich aber vehement gegen eine defensive und für eine offensive Entscheidung.
Einmalige Institutionen und Geschichten, die wir abwickeln, werden wir nie wieder aufbauen. Daher: Entwickeln statt Abwickeln.
Tradition verpflichtet, manche Traditionen verpflichten indes ganz besonders.
So sind auch die Fragestellungen, der Mut ebenso wie die blinden Flecken der Bekennenden Kirche weit über den evangelischen Bereich hinaus identitätsstiftend.

Wuppertal kann und muss stolz auf die KiHo auf dem Heiligen Berg sein, die ein höchst lebendiger Ort deutscher Kirchengeschichte und Geschichte insgesamt ist. Damit hat die bergische Metropole ein Alleinstellungsmerkmal, auf das sie nicht verzichten möchte.

Die KiHo mit ihrem grundständigen Studium, dem Bildungscampus, dem Promotions- und Habilitationsrecht, dem innovativen Master of Theological Studies, der theologischen Geschlechterforschung und der Kraft der Tradition ist die letzte ihrer Art in Deutschland.

Gerade angesichts der polarisierten Debatten, kulturellen Konflikte und gesellschaftlichen Spaltungen brauchen wir fundierte religiöse Bildung auf der Höhe der Zeit. Ein Begegnungsort in kirchlicher Trägerschaft für Ausbildung, Leben und Lernen des Nachwuchses im Pfarramt und im kirchlichen Bereich in einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft ist kein Zeichen der Rückständigkeit, aber der Modernität.

Die Schließung der Hochschule wäre aus meiner Sicht ein dramatischer Fehler.

Ich appelliere an die Synodalen und den Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, der KiHo eine echte Chance zu geben, Zeit für die Ausarbeitung eines Konzepts zur Weiterentwicklung zu schenken und somit den dauernden Erhalt letztlich abzusichern.

Als Außenstehender begreife ich die Sondersynode zur KiHo als einen Auftrag, noch viel mehr die Hochschule mit dem Campus und den Einrichtungen des Heiligen Bergs insgesamt als einen Ort noch ungeahnter Möglichkeiten zu erkennen, der nicht nur eine wuchtige Geschichte hinter sich, sondern eine bedeutsame Zukunft vor sich hat.

 

 

 

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