11.07.2025FrauenBeratung
Endes des Fonds sexueller Missbrauch

Der Fonds Sexueller Missbrauch (FSM), durch den Betroffene unbürokratisch und unkompliziert 10.000 – 15.000 Euro für Leistungen erhalten konnten um ihre Folgebeeinträchtigungen zu lindern, soll in diesem Jahr komplett eingestampft werden.
Der FSM wurde 2013 von der Bundesregierung eingerichtet und vom Bundesministerium (BMFSFJ) verwaltet.
Vielen Betroffenen erstattet der Fonds bspw. den Eigenanteil für Therapiekosten, medizinische Dienstleistungen oder individuelle Sachleistungen. Er tritt dort ein, wo die Krankenkassen nicht zahlen, dort wo gesetzliche Leistungen teilweise erhebliche Lücken aufweisen.
Nachdem Anfang 2025 bereits der Zugang zum EHS (Ergänzendes Hilfesystem) erschwert wurde, wird der FSM laut „Richtlinie für die Gewährung von Hilfen des Bundes für Betroffene sexueller Gewalt“ der Bundesregierung nach dem 31.12.2028 nicht fortgeführt, da die vorgesehenen Haushaltsmittel zur Umsetzung der Richtlinie nicht für alle eingegangenen Anträge ausreichen werden.
Seit einigen Jahren unterstützen wir als Fachstelle sexualisierte Gewalt betroffene Frauen bei der Antragstellung und dem Kontakt mit der Geschäftsstelle.
Erstanträge waren bis vorletzte Woche noch bis zum 31.08.2025 möglich. Nun ist selbst das gestrichen worden und nach aktueller Prognose werden rückwirkend nur noch Erstanträge bis zum 18.03.25 bearbeitet.
Die Einstampfungen des Fonds haben verheerende Folgen für Betroffene. Insbesondere für Menschen, die über das gesetzliche Leistungssystem bislang Ablehnungen erhalten haben, trug diese bedeutende Form der Anerkennung entscheidend zur Linderung des Leids bei.
Solange der Staat es nicht schafft, Kinder und Jugendliche präventiv vor sexualisierter Gewalt zu schützen, muss er zumindest eine wirksame und funktionierende Unterstützung für Betroffene aufrechterhalten. Daher fordern wir dringend eine Fortführung und strukturelle Absicherung des Ergänzenden Hilfesystems.
Wir fordern die Bundesregierung dazu auf, die Richtlinien für den Fonds entsprechend anzupassen und eine nachhaltige Lösung sicherzustellen, um Betroffene weiterhin angemessen zu unterstützen!
Eine ersatzlose Einstellung des Fonds darf es einfach nicht geben!
Bitte unterstützen Sie unser Anliegen und unterschreiben Sie diese Petition:
Weitere Infos gibt es auf unserer Website: https://frauenberatungwuppertal.de/fonds-sexueller-missbrauch-muss-bleiben/
Herzlichen Dank und freundliche Grüße!
Das Team der FrauenBeratung
Weiter mit:
Kommentare
Neuen Kommentar verfassen