Baustelle des Monats 10/25: Südstadt, Belle-Alliance-Straße

Titelfoto: Warnlampen? Sind reine Staffage. Absperrungen? Für Sichtblenden reichts. Fahrbahnplatte? Dazu schmeißen wir zwei Stahlplatten auf die Fahrbahn, irgendwie, mit knapp 10 cm Abstand zueinander. Wird schon kein Zweiradfahrer ins Loch fallen, oder?

Die Staustellen in der Südstadt scheinen wie ein Geschwür an allen Ecken aus der Kanalisation auszutreten und tiefe Löcher zu hinterlassen, die man notdürftig mit allem Schrott absperrt, der offenbar gerade herumsteht – Natürlich ist es dann unzumutbar, Gehwege barrierefrei einzurichten, so daß man wenigstens vor dem Loch mit dem Rollstuhl auf die Fahrbahn und hinter dem Loch auf den Gehweg zurückkommt. Dasselbe gilt natürlich für fehlende, oder wo vorhanden, Warnlampen-Staffage, die nicht funktioniert.

Den Vogel schießt ein Loch quer über die Fahrbahn ab, bei dem irgendwer zwei irgendwie verfügbare Stahlplatten drübergeknallt hat und dabei ein wunderschönes Loch in der Mitte übrigegelassen hat. Wenn da ein Zweiradfahrer mit dem Vorderrad hineingerät, macht er einen Überschlag und darf sich je nach Aufschlagwinkel sanft auf Liege oder Bahre betten.

Wer genehmigt und kontrolliert eigentlich diese Abenteuerspielplätze, äh, verkehrsgefährdende Baustellen? Wann dürfen die Wuppertaler mit RSA-konformer Baustellensicherung rechnen und ihre Kinder wieder frei laufenlassen?

Bildübersicht: An gefühlt jeder zweiten Ecke der Südstadt wird Gehweg, Fahrbahn oder beides aufgerissen und in einem katastrophalem Zustand hinterlassen. Derweil taugen die Absturzsicherungen bestenfalls als Sichtschutz, es fehlen vorgeschriebene Warnlampen oder funktionieren nicht, die Hindernisse aka Staustellen lassen sich nicht wie vorgeschrieben barrierefrei umrunden. Der Baufirma wird empfohlen, einen Sonderbeauftragten für das Denken einzustellen, der sich halbwegs mit der RSA 21 auskennt.

Ruhe sanft, auf Liege oder Bahre
Nur dann ist’s offenbar das Wahre!