Antwort des Wuppertaler Friedensforums

zur Glosse von „Voon“

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Guten Tag, Herr oder Frau „Voon“,

da Sie am 20.4.25 in njuuz anonym über die Veranstaltung des Wuppertaler Friedensforums am Ostersamstag schreiben, bleibt uns nichts anderes übrig, als Sie mit Ihrem Pseudonym anzusprechen.

Wir waren schon ganz gespannt, was Sie diesmal über uns verbreiten würden. Aber in gewisser Weise wurden wir nicht enttäuscht: Wieder dieselbe Art, Worte aus dem Zusammenhang zu reißen und verächtlich zu machen. Eigentlich haben Sie doch mehr drauf. Aber wenn es natürlich gar nicht um sachliche Information, sondern um Diffamierung und Abschreckung geht, bleibt Ihnen auch nicht viel anderes übrig.

Sie kritisieren, dass Beiträge vom Blatt abgelesen wurden. Sie haben völlig recht, dass ist nicht ganz schön. Aber die Aktiven im Friedensforum sind eben keine Entertainer oder Politiker, die mal eben Reden aus dem Ärmel schütteln. Sie sind Arbeitnehmer*innen, Gewerkschafter*innen, Aktive in der Klimabewegung, Lehrer*innen und Christ*innen sind auch dabei, die sich alle zu Geschehnissen in der Welt äußern wollen, die ihnen Sorge und Unmut verursachen.

Ein weiterer Grund, warum auf freie Rede verzichtet wird, ist, dass den Redner*innen, hinterher ihre Worte nicht im Munde verdreht werden können.

Sie spötteln auch darüber, dass es vorwiegend Ältere waren, die auf dem Bahnhofsvorplatz versammelt waren. Klar, wir würden uns auch mehr jüngere Menschen in der Friedensbewegung wünschen – das kommt aber noch.

Eine Erklärung dafür könnte sein, dass die Älteren noch näher dran sind am Krieg. Sie haben ihre Väter vor Augen, die invalide und krank aus dem Krieg gekommen waren, was ihr Familienleben bestimmte. Sie vermissen „gefallene“ Familienangehörige, oder haben ihre Eltern gefragt: „wie konntet ihr das nur zulassen, mindestens 50 Millionen Tote, davon mindestens 27 Millionen in der damaligen Sowjetunion, ca. sechs Millionen vernichtete Juden, Städte in Schutt und Asche…?“ War das nicht ein Wahnsinn?

Ihre Beobachtung, dass die Kundgebung sich schnell auflöste, ist korrekt. Es galt nämlich den Zug zum Ostermarsch Rhein/Ruhr zu erreichen.

Abschließend möchten wir Ihnen für Ihren Beitrag danken, weil er uns animiert hat, einige unserer Redebeiträge auf unsere Webseite zu setzen, damit Interessierte sich ein eigenes Bild von der Veranstaltung machen können.

 

Wuppertaler Friedensforum

21.4.25

Mehr Info: http://wupff.de

 

 

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Kommentare

  1. Perplexiy sagt:

    Das glossiert die KI:

    Glosse: Friedensbewegung im Lesemodus – Zwischen Zetteln und Zugabfahrten

    Ach, Wuppertaler Friedensforum, wie schön, dass man sich noch auf die klassischen Werte verlassen kann: Auf dem Bahnhofsvorplatz versammelt, mit Zetteln in der Hand, dem Weltfrieden im Sinn und dem nächsten Regionalexpress im Nacken. Da wird nicht aus dem Ärmel geschüttelt, sondern aus dem Blatt abgelesen – schließlich will man ja nicht, dass einem die Worte im Munde verdreht werden. Verständlich. In Zeiten, in denen ein falscher Halbsatz schon zum Shitstorm führen kann, ist der Zettel das neue Schutzschild der Zivilgesellschaft.

    Natürlich, Entertainer sind Sie nicht – und Politiker wollen Sie auch nicht sein. Sie sind die ehrlichen Leute von nebenan: Arbeitnehmer*innen, Lehrer*innen, Christ*innen, Gewerkschafter*innen, Klimabewegte. Also, die letzten Mohikaner des engagierten Vorlesens. Und während draußen die Welt in Social-Media-Schnipseln diskutiert wird, bleibt bei Ihnen der Text ganz analog – und die Kritik daran? Die wird mit der Gelassenheit derer beantwortet, die schon mehr als einen Ostermarsch erlebt haben.

    Dass die Versammlung eher grau als bunt war? Geschenkt. Die Jüngeren kommen noch, versprechen Sie. Vielleicht, wenn das nächste Mal das WLAN auf dem Bahnhofsvorplatz besser ist. Bis dahin bleibt die Friedensbewegung ein bisschen wie eine gute Schallplatte: nicht mehr ganz neu, aber immer noch mit klarer Botschaft und ein paar leisen Knacksern.

    Und dass die Kundgebung so schnell vorbei war – tja, der Zug fährt eben nicht nach dem Rednerplan. Aber immerhin: Wer pünktlich zum Ostermarsch will, muss früh los. Vielleicht ist das ja das Geheimnis des Friedens: rechtzeitig aufbrechen und nicht zu lange reden.

    In diesem Sinne: Weiter so, Friedensforum! Lesen Sie ruhig weiter vom Blatt – Hauptsache, jemand hört zu. Und wenn nicht, dann stellen Sie Ihre Reden eben ins Internet. Vielleicht liest sie dort ja sogar jemand bis zum Schluss.

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