„Blut muss fließen“

In Kooperation mit dem Medienprojekt zeigt die Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz am 28.11.2012 im Cinemaxx den Dokumentarfilm über die Rechtsrockszene „Blut muss fließen“ –Undercover unter Nazis.

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Der Film lief dieses Jahr auf der Berlinale und thematisiert insbesondere die neonazistische Erlebniswelt, die oftmals einen Einstiegsweg für junge Menschen darstellt. Die Doku leistet hierbei einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Stärkung gegen rechtsextremistische Einflüsse.

Im Anschluss an den Film steht der Regisseur Peter Ohlendorf für die Zuschauer/innen zum Gespräch zur Verfügung und wird ergänzend über die Dokumentation berichten. Mitarbeiter des Medienprojekts und der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz werden die Gesprächsrunde begleiten und moderieren.

Der Film wird zwei Mal aufgeführt: um 14.00 Uhr für Schüler/innen ab 15 Jahre, Eintritt frei (Anmeldung erwünscht aber nicht erforderlich) und um 20.00 Uhr für alle, Eintritt 2,50 €. Weitere Infos gibt es bei der Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V. unter 563-2759.

Der Film

Der Sänger grölt Gewaltparolen, die Neonazis toben und die Arme gehen hoch zum Hitlergruß: Als Thomas Kuban zum ersten Mal ein Rechtsrock – Konzert mit versteckter Kamera dreht, ermöglicht er Einblicke in eine Jugendszene, in die sich kaum ein Außenstehender hineinwagt. Sechs Jahre später hat er rund vierzig Undercover-Drehs hinter sich, auch in Ländern jenseits deutscher Grenzen. Ein Lied begegnet ihm auf seiner „Konzerttournee“ immer wieder: „Blut muss fließen knüppelhageldick, wir scheißen auf die Freiheit dieser Judenrepublik…“. Hochbrisant ist das Material, das Thomas Kuban im Lauf der Jahre zusammengetragen hat – einzigartig in Europa, wahrscheinlich sogar weltweit.

Mit Rechtsrock junge Menschen zu ködern und zu radikalisieren – diese „Masche“ zieht bei erschreckend vielen jungen Menschen. Längst hat sich rund um die Musikveranstaltungen auch ein blühender Markt entwickelt: CD’s der einschlägigen Bands werden in Eigenregie produziert und in Szeneläden oder über das Internet verkauft. Mit rechtsextremen Merchandising – Artikeln ist das nicht anders. Auf diese Weise wird zugleich Geld für die Expansion der „Bewegung“ generiert.

Der Journalist Thomas Kuban hat all das mit versteckter Kamera dokumentiert und ist dabei ein hohes Risiko eingegangen. In keinem Verhältnis dazu steht das Interesse der Öffentlichkeit an seinen Bildern. Besonders deutlich wird dies bei der erfolglosen Suche nach Unterstützung für ein Filmvorhaben, von dem er sich große Wirkung verspricht: Eine Reise durch Deutschland und Europa, zurück auch an Orte, an denen er versteckt gedreht hat. Im Fokus stehen dabei politische Entscheidungsträger, Behörden und Bürger. Thomas Kuban versucht so Antworten zu finden auf die Fragen: Warum kann auf der rechtsextremen Partymeile über alle Grenzen hinweg gefeiert werden und wie lässt sich das verhindern?

Der Autor Peter Ohlendorf hat Thomas Kuban auf seiner Reise mit der Kamera begleitet. Diese Beobachtungen sind Sequenzen des Undercover-Materials gegenübergestellt. In den Dokumentarfilm sind quasi fiktionale Elemente integriert, die sich aus Sicherheitsgründen ergeben: Der Protagonist des Films muss unerkannt bleiben, sein Name ist folglich ein Pseudonym. Die eigenwillige Verkleidung dient nicht nur seinem Schutz, sondern thematisiert in ihrer Überpointierung zugleich die Rezeption seiner Person durch die Gesellschaft. Auch die Stimme von Thomas Kuban wird unkenntlich gemacht. Die Sprachebene ist analog zur Verkleidung frei entwickelt, sie orientiert sich aber an seiner realen Identität und hält sich streng an Fakten.

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Quelle: Wuppertaler Initiative für Demokratie und Toleranz e.V.

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