Polizei und Verbraucherzentrale klären auf

Angesagte Marken-Klamotten, coole Technik-Produkte, vergriffenes Trend-Spielzeug: Im Internet werben Shops mit verlockenden Waren – gegen Vorkasse meist sofort verfügbar und zum Schnäppchenpreis. Selbst für erfahrene Online-Shopper ist schwer zu erkennen, ob es bei den Angeboten mit rechten Dingen zugeht oder Betrüger am Werk sind. „Fakeshops werden immer perfekter durch das Kopieren oder Fälschen von Produktbildern und Informationen von seriösen Internetseiten. Die bestellten Produkte kommen dann jedoch niemals oder in minderwertiger Qualität bei den Kund:innen an“, warnen Verbraucherzentrale und Polizei in Wuppertal.
An einem Infostand in der Verbraucherzentrale, Schloßbleiche 20 klären sie am Montag, 27.10.2025 ab 15 Uhr gemeinsam auf, wie man Fakeshops erkennt und was zu tun ist, wenn man auf die Abzocke herein gefallen ist .
Copyright: Polizeipräsidium Wuppertal
Impressum, AGBs, Gütesiegel: Alle Angaben prüfen
Ein vollständiges Impressum mit Namen, Adresse und E-Mail Adresse ist gesetzlich vorgeschrieben. Fehlen diese Angaben oder wirken sie unglaubwürdig, ist das ein Warnsignal. Auch fehlende oder fehlerhaft übersetzte Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) sollten Verbraucher:innen misstrauisch machen. Sind Gütesiegel wie „Trusted Shop Guarantee“ (Trusted Shops) nicht anklickbar oder führen zu keiner echten Zertifizierung auf der Website eines Prüfunternehmens, könnten sie gefälscht sein.
Ungewöhnlich günstige Preise
Der Preis ist zu schön, um wahr zu sein? Wenn ein Produkt deutlich günstiger als bei anderen Anbietern angeboten wird, ist Vorsicht geboten. Betrüger nutzen auch aus, wenn Waren saisonal bedingt sehr gefragt oder in seriösen Shops gerade nicht zu haben sind.
Nur Vorkasse möglich
Spätestens bei Beginn des Bestellvorgangs muss der Online-Shop mitteilen, welche Zahlungsoptionen zur Verfügung stehen. Auf der sicheren Seite sind Verbraucher:innen, wenn sie Waren nur bei Online-Händlern ordern, die mehrere kundenfreundliche Zahlungsarten bis zum Klick auf den Kauf-Button zur Verfügung stellen. Sicher sind zum Beispiel Zahlungen auf Rechnung oder per Lastschrift. Bei der Zahlung auf Rechnung muss erst gezahlt werden, wenn die Ware angekommen ist. Bei Zahlung per Lastschrift kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen lang rückgängig gemacht werden. Wenn nur Vorkasse, in Form einer Überweisung, verlangt wird, ist das ein Risiko.
Ungewöhnliche Internetadresse und verdächtige Bewertungen
Wenn eine eigentlich bekannte Adresse um eine weitere Domain-Endung erweitert wird (zum Beispiel „.de.com“ an Stelle von „.de“), kann das ein Hinweis auf einen Fakeshop sein. Auch übertrieben positive Kommentare von angeblich zufriedenen Kund:innen sollten stutzig machen. Dann lohnt es sich, Bewertungen auf anderen Internetseiten zu checken. Weichen diese stark von den euphorischen Kommentaren ab, kann das ein Hinweis auf einen Fakeshop sein.
Kostenlosen Fakeshop-Finder nutzen
Der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale NRW sucht mittels einer künstlichen Intelligenz im deutschsprachigen Internet ständig gezielt nach Fakeshops im Internet. Dazu werden verschiedene Merkmale, die sehr oft bei unseriösen Shops zu finden sind, geprüft – etwa ein fehlendes Impressum, eine Umsatzsteuer-ID, die es gar nicht gibt, aber auch technische, sprachliche und strukturelle Merkmale. Verbraucher:innen geben unter www.fakeshop-finder.nrw einfach die URL des Shops ein, für den sie sich interessieren, und erhalten nach wenigen Sekunden ein Ergebnis in Ampel-Form: Rot bei einer eindeutigen Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung genauer hinzusehen und Grün, wenn alles in Ordnung ist.
Bei Betrugsverdacht Hilfe suchen und Anzeige erstatten
Alle Belege für die Online-Bestellung sollten gesammelt und gesichert werden. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots. Betroffene sollten sich mit den ausgedruckten Unterlagen zur Prüfung an die Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW wenden und gegebenenfalls Strafanzeige bei der Polizei stellen. Dies ist auch online möglich unter: https://internetwache.polizei.nrw
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