Oberbürgermeister Schneidewind: Neues E-Scooter-Angebot vorsichtig und fair nutzen

Anika Reinshagen, für Wuppertal zuständige Managerin des Unternehmens Lime, das in Wuppertal mit einem Sharing-Angebot für E-Scooter und E-Fahrräder an den Start gegangen ist, bewerten den Start in Wuppertal positiv.

Foto: Stadt Wuppertal

Ihr Unternehmen freue sich, dass der Start nach langer Wartezeit durch den Ratsbeschluss ermöglicht worden sei. Die Erwartungen von Lime seien beim Start übertroffen worden. Bislang sind die E-Scooter und E-Fahrräder für 14.000 Fahrten ausgeliehen worden. 1.300 Menschen haben sich schon registrieren lassen – sie interessieren sich dafür, die Scooter im Abo zu nutzen. Das, so Reinshagen, sei ein klares Signal, dass für das neue Angebot ein Bedarf bestehe und sich die Wuppertalerinnen und Wuppertaler über das Angebot freuten.

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„Wir haben eine sehr breite Nutzung, die nicht auf einige Stadtteile begrenzt ist und eine hohe Rate von Nutzerinnen und Nutzern, die mehrfach pro Tag fahren und sich für Abos haben registrieren lassen. Das lässt erwarten, dass sich das Angebot langfristig etablieren und einen relevanten Beitrag zur Verkehrswende leisten kann“, sagt Reinshagen.

Neue Wege ausprobieren

Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, der Sharing-Angebote für E-Roller und E-Räder mit in sein Vorhaben „25 Mobilitätsprojekte bis 2025“ aufgenommen hatte, begrüßt das neue Angebot. „Wir sollen neue Wege ausprobieren, wie wir für die Umwelt, das Klima, vor allem aber für die Lebensqualität in der Stadt einen neuen Mix an Verkehrsmitteln etablieren können. Deshalb ist das E-Scooter-Angebot auch zunächst als Versuch für ein Jahr ausgelegt. Dann haben wir Erfahrungswerte und können fundiert weitere Entscheidungen gemeinsam mit unseren Partnern treffen“, so Schneidewind. Der Oberbürgermeister appellierte an alle Nutzerinnen und Nutzer, sich im Verkehr vorsichtig und fair zu verhalten. „Wir wissen auch aus anderen Städten, dass sich die Menschen erst mal an die neuen Fahrzeuge im Verkehr gewöhnen müssen. Deshalb ist es ganz besonders wichtig, dass alle aufeinander Rücksicht nehmen!“

Mail-Kontakt und Hotline

Für alle, die falsch abgestellte Scooter melden oder sich erkundigen wollen, ist Lime unter folgenden Kontakten zu erreichen:

Online-Formular: >>>>  scooter-melder.de 

Email: hilfe@li.me

24/7 Hotline: 069 7704 4733

Quelle: Stadt Wuppertal

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Kommentare

  1. Susanne Zweig sagt:

    Ich sehe die Einführung von Leih-Scootern ähnlich kritisch wie Frau Thönes, aber einige häufig genutzte Argumente sind einfach untauglich:
    ·
    1.) Es werden viele schwere Unfälle passieren

    Herr Winkelströter vom Verein Fuss e.V. „sammelt“ auf seiner Seite njuuz.de/author/wolfhard/ Wuppertaler Unfälle mit Fußgängerbeteiligung. Im laufenden Oktober gibt es 4 Unfälle, bei denen Verletzungen durch Pkw verursacht wurden. Bei null Unfällen wurden Leute durch Fahrräder, E-Scooter oder ähnliche Fahrzeuge verletzt.

    Es ist nicht so, dass Fahrräder oder E-Scooter keine Unfälle verursachen: In 2022 wurden bundesweit 13 Fußgänger von Radfahrern getötet. Insgesamt sind aber knapp 2800 Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Das Verhältnis liegt also bei ca. 1 : 200. Das sollte auch niemanden wundern:

    Ein E-Scooter wiegt ca. 15 kg und ist bei Tempo 20 km/h abgeriegelt. Die Gefährdung entspricht einem athletischen Fußgänger, der einem Bus nachsprintet. Bei einem Unfall mit einem Fußgänger verletzt sich der Scooterfahrer in etwa so wie der Angefahrene.

    Ein durchschnittlicher Pkw wiegt 1500 kg und darf innerorts 50 km/h fahren. Bei einem Unfall mit einem Fußgänger bleiben die Pkw-Insassen in der Regel unverletzt.

    Beide Fahrzeuge dürfen keine Gehwege befahren. Das Bußgeld beträgt für Pkw + Fahrräder 55 €, für E-Scooter 15 € (warum auch immer…).
    ·
    2.) Unfallflucht mit E-Scooter ist einfacher als mit Pkw

    Sowohl Pkw als auch E-Scooter haben Kennzeichen. Es ist in beiden Fällen schwierig, sich „im Fallen“ das Kennzeichen eines flüchtenden Fahrzeugs zu merken. Es hilft aber auch nicht viel. Bei einer Strafanzeige nach ermitteltem Halter steht Aussage gegen Aussage. Wenn das Fahrzeug unbeschädigt ist, sieht es ohne Unfallzeugen oder -videos schlecht aus. Außerdem ist der Halter nicht immer der Fahrer.

    Bei 2 der 4 Wuppertaler Oktober-Unfälle wird wegen Pkw-Unfallflucht ermittelt.
    ·
    3.) Ein Appell an Scooter-Nutzer hilft nichts

    Man kann nicht davon ausgehen, dass jugendliche Draufgänger, die gerne die Grenzen von Leihscootern austesten, regelmäßig Appelle von Oberbürgermeistern lesen. Trotzdem steckt in dem Satz das Vorurteil schon drin: Alle Scooterfahrer sind unvernünftig und rücksichtslos.

    Das ist sicher falsch. Ob das Verhältnis bei 1 : 9 oder bei 9 : 1 liegt, kann keine Statistik seriös belegen. Aber Scooterfahrer ist keine Menschenrasse oder Spezies. Natürlich gibt es vernünftige Scooterfahrer. Sie bekommen nur im Moment keine Aufmerksamkeit, werden aber durch einen solchen Appell in ihrer Haltung bestärkt. Auf diesen kleinen Effekt zielt der Aufruf meiner Vermutung nach ab.
    ·
    Was die Effekte auf Umwelt, Klima und Lebensqualität angeht, teile ich die Skepsis von Frau Thönes absolut.

    1. Susanne Thönes sagt:

      Empfehle hierzu die Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes Nr. N 028 vom 10. Mai 2023 und den Artikel „Neue Barrieren auf Gehwegen“ des Deutschen Verkehrssicherheitsrates vom 10.03.2023.

      U.a. auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft fordert einen Extra- Führerschein für Scooter- Fahrer.
      Das halte ich für zwingend erforderlich.
      Ich wette, ein Großteil der jugendlichen Nutzer hat nicht die leiseste Ahnung von Verkehrsregeln.
      Hätte ich in dem Alter auch nicht gehabt…..

      1. Susanne Zweig sagt:

        Versicherer fordern auch gerne mal die Einführung von Fahreignungstests für Senioren und werden auch die Helmpflicht für Fußgänger oder die Gurtpflicht für Bobbycars verlangen, wenn sich dadurch wieder ein paar Haftpflichtzahlungen von Personenschäden vermeiden lassen.

        Auf ebener Strecke und bergab überhole ich jeden E-Scooter entspannt mit dem Fahrrad, und dafür habe ich auch keinen Führerschein. (In der Schule hatte ich Verkehrsunterricht und in der 4. Klasse eine „Fahrradprüfung“, die natürlich alle bestanden haben. Ob es sowas noch gibt…?)

        Die Forderung der Versicherer finde ich entsprechend unangemessen.

        1. Susanne Thönes sagt:

          Scooterfahrer ( gelegentlich leider auch Radfahrer jeglichen Alters) dringen in den Verkehrsraum der schwächsten Verkehrsteilnehmer ein, wenn sie aus Unkenntnis oder Rücksichtslosigkeit Gehwege zum Fahren oder unsachgemäßen Parken nutzen.
          Die Fußgänger, insbes. mit Beeinträchtigungen gilt es zu schützen.
          Zumindest kann man mit einem Extra- Führerschein ( sofern noch kein anderer vorliegt, für den man eine theoretische Prüfung zwingend abgelegt haben musste) die Kenntnis von Verkehrsregeln voraussetzen.
          Selbst für Radfahrer könnte es nicht schaden, dies wird man allerdings nach so vielen Jahrzehnten nicht mehr durchsetzen können.
          Bei dem „neuen“ Verkehrsmittel E-Scooter aber schon noch, Rücksichtslosigkeit wird man trotzdem noch bei vielen finden, da helfen nur Kontrolle und spürbare Bußgelder.
          Daraus lernt man, bei mir als Autofahrer ( seit Jahrzehnten ohne „Knöllchen“ und unfallfrei), hat es immer zum Umdenken geholfen….

          Auf die besonderen Gefahren behinderter Menschen ( und/oder Senioren) durch Scooter sind Sie leider nicht eingegangen, endet hier die “ Barrierefreiheit“? Ich denke nicht.
          „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit der Anderen beginnt“ ( I. Kant)

          1. Susanne Thönes sagt:

            …des Anderen“

          2. Susanne Zweig sagt:

            „Jeglichen Alters“ ist richtig. Rad- und E-Scooterfahrer auf dem Gehweg sind oft Erwachsene. Und es parken auch zu viele Autos halbseitig, als dass das Eindringen in den Verkehrsraum der Fußgänger an fehlenden Führerscheinen liegen kann.

            Kontrollen sind sinnvoll und wären es gerade bei Scooter-Einführung gewesen. Das hätte aber Absprachen mit der Polizei vorausgesetzt, und von denen scheint es generell leider wenig gegeben zu haben.

  2. Susanne Thönes sagt:

    Artikel des Deutschen Verkehrssicherungsrates:

    https://www.dvr.de/aktuelle-infos/neue-barrieren-auf-gehwegen

    Barierefreiheit sieht anders aus.

  3. Susanne Thönes sagt:

    Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
    Ihr Appell an die Vernunft der Nutzer von Leih-Scootern auf Rücksichtnahme wird ungehört verhallen.
    Zuallererst sind die Fußgänger zu schützen, als schwächste Verkehrsteilnehmer! Da tut man zu wenig. Was haben die Scooterfahrer zu fürchten?
    Vom Scooterfahrer angefahren wird es Ihnen wohl kaum gelingen, sich die ID‐ Nummer des flüchtenden Scooterfahrers während des Falls zu merken und diesen anzuzeigen. Der Schaden, insbesondere. der Gesundheitsschaden, bleibt am Geschädigten hängen.

    Ebensowenig ist ein lächerliches “ Bussgeld“ der Verleihfirma zu befürchten, wenn der Scooter verkehrswidrig, behindern und gefährdend quer auf dem Gehweg liegt.
    Die “ letzte Meile“ für die ein Scooter als Verkehrsmittel der Wahl gelobt wird, kann man ebenso zu Fuß erledigen.
    Die Produktion, die Wartung, das Einsammeln, der Akku- Austausch nach kurzer Lebensdauer der Scooter, sind keineswegs nachhaltig, also was wird mit dem Verleih für die Umwelt gewonnen? Nichts!
    Vielleicht gehen Sie einmal offenen Auges durch die Stadtbezirke und machen eigene Erfahrungen als Fußgänger mit Scootern. Vielleicht sprechen Sie auch einmal mit älteren Personen, geh- und sehbehinderten Menschen jeden Alters, wie die den Scooter-Verleih sehen und welche Erfahrungen gemacht wurden.
    Mich persönlich veranlasst dieser Irrsinn jedenfalls innerhalb der Stadt wieder jeden Weg mit dem Auto zu machen und die Wuppertaler Innenstädte zu meiden.

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