Mehr Wetterextreme auch im Bergischen Land

Wupperverband rüstet sich für Auswirkungen des Klimawandels. Zukunftsthemen wie Energie und Spurenstoffe im Fokus.

Wetterereignisse wie Hochwasser werden wohl häufiger.Extreme Wetterereignisse wie das Wupper-Hochwasser von 2011 werden wohl häufiger.

Beim Jahresauftakt-Pressegespräch des Wupperverbandes am Dienstag richteten Verbandsratsvorsitzende Claudia Fischer, Vorstand Bernd Wille und stellvertretender Vorstand Georg Wulf das Hauptaugenmerk auf Zukunftsthemen, die die Aufgabenerfüllung des Wupperverbandes schon jetzt beeinflussen und die in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen werden.

Als Wasserverband setzt sich der Wupperverband intensiv mit der Frage auseinander, welche Auswirkungen der Klimawandel z. B. auf die Talsperren- und Gewässerbewirtschaftung, die Bereitstellung von Rohwasser aus der Großen Dhünn-Talsperre und auf die Abwasserentsorgung haben wird. Das Jahr 2011 wies im Wuppergebiet einige Besonderheiten auf: das trockenste Frühjahr und den trockensten November seit Beginn der Aufzeichnungen und überdurchschnittlich viel Regen im Januar, August und Dezember. In der Summe lag das Wasserwirtschaftsjahr 2011 allerdings nur um 61 Liter oder 4,5 Prozent unter dem Durchschnitt (Messstelle Bever-Talsperre).

Im trockenen Frühjahr und auch im November wurde einmal mehr die Bedeutung des Talsperrensystems am Oberlauf der Wupper deutlich: Durch die aufeinander abgestimmte Steuerung der Talsperren – allen voran der Wupper-Talsperre –stellte der Wupperverband in der Wupper die Mindestwassermenge von 3,5 Kubikmetern pro Sekunde (Pegel Kluserbrücke in Wuppertal) und somit stabile ökologische Verhältnisse sicher. Ohne die Niedrigwasser-aufhöhung hätte der Abfluss der Wupper im Mai durchschnittlich nur 1,5 Kubikmeter pro Sekunde betragen.

In den letzten drei Jahren lässt sich im Wuppergebiet ein Trend zu Trockenphasen im Frühjahr/Sommer beobachten. Dieser Trend sowie weitere markante Ereignisse (z. B. der extrem trockene April 2007, lokale Starkregen wie im Morsbach- und Eschbachgebiet in 2007) scheinen Prognosen von Klimaexperten zu bestätigen: Die Jahres-Regenmenge wird sich kaum ändern, wohl aber die Regenverteilung (nassere Winterhalbjahre, längere Trockenperioden). Hinzu kommen vermehrt Extremereignisse wie Stürme und Starkregen. Ob diese Häufung von Ereignissen sich in den nächsten Jahren fortsetzt, ist noch nicht abzusehen. In jedem Fall wappnet sich der Wupperverband und entwickelt Anpassungsstrategien.

Das Thema Hochwasservorsorge ist ein zentrales Thema. Die Umsetzung der Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie im Einzugsgebiet Wupper erfolgt federführend durch die Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln gemeinsam mit dem Wupperverband und den Kommunen. Für die Gewässer Wupper, Dhünn, Eschbach und Morsbach liegen nun die Hochwassergefahrenkarten und Hochwasserrisikokarten vor. Für den Eschbach wurde bereits ein Hochwasserrisiko-Managementplan erstellt. Dieser beinhaltet konkrete Ziele und Maßnahmen sowie Zuständigkeiten und Umsetzungszeiträume.

Der Wupperverband wurde 1930 gegründet mit der Zielsetzung, die wasserwirtschaftlichen Aufgaben im 813 km² großen Einzugsgebiet der Wupper über kommunale Grenzen hinweg zu erfüllen. Für den Verband stehen als öffentlich-rechtliches Unternehmen nicht Gewinnorientierung, sondern der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser im Mittelpunkt sowie vertretbare Kosten und maximale Leistung für Mitglieder und BürgerInnen.

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Quelle: Wupperverband
Foto: Georg Sander

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