Arbeitslosigkeit sinkt leicht

„In Wuppertal ist die Arbeitslosigkeit im Juli leicht gesunken und entwickelt sich damit günstiger als erwartet. Wie in Nordrhein-Westfalen ist zwar auch hier die Jugendarbeitslosigkeit saisonbedingt gestiegen, da aber die Arbeitslosigkeit in der Grundsicherung stärker gesunken ist, kommt insgesamt noch ein leichter Rückgang heraus“, schildert Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Wuppertal, die Situation auf dem Arbeitsmarkt der Region.

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Die Arbeitslosenquote sinkt in Wuppertal von 11,6 im letzten Monat auf aktuell 11,5 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie im Juli noch 12,7 Prozent. 

 Weniger Arbeitslose

Im Juli sind in Wuppertal 20.293 Menschen arbeitslos, dies sind 126 weniger als im Juni und 2.144 weniger als vor einem Jahr. Davon werden rund 4.500 von der Agentur für Arbeit und rund 15.800 von der ARGE Wuppertal betreut. Die Arbeitslosigkeit sank in diesem Monat ausschließlich in der Grundsicherung, während sie im Versicherungsbereich der Agentur für Arbeit Wuppertal saisonbedingt leicht stieg. Trotzdem ging die Arbeitslosigkeit in der Arbeitslosenversicherung im Vergleich zum Juli 2009 über viermal so stark zurück (-22,4 %), als in der Grundsicherung (-5,1 %).

Jugendarbeitslosigkeit gestiegen

Die Zunahme der Arbeitslosigkeit Jüngerer unter 25 Jahre ist typisch für den Monat Juli, weil viele junge Menschen nach der Ausbildung nicht übernommen wurden und auch viele Schulausbildungen aufgrund der Ferien enden. Doch obwohl die Arbeitslosigkeit an der Schwelle von der Schule in Ausbildung und von der Ausbildung in Erwerbstätigkeit saisonbedingt gestiegen ist und aktuell noch 2.341 junge Menschen einen Job suchen, sind dies über 600 weniger als noch vor einem Jahr. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im Vergleich zum Juli 2009 um 21,1 Prozent gesunken und damit so stark, wie bei keiner anderen Personengruppe.

„Dies ist eine sehr schöne Entwicklung. Schulabgänger warten jetzt auf einen Ausbildungsplatz, Teilnehmer aus Maßnahmen suchen eine neue Perspektive und Jugendliche mit bestandener Prüfung nach einer Anschlussbeschäftigung, was in der Regel innerhalb weniger Monate gelingt“ so Martin Klebe. „Ich gehe davon aus, dass sich die Jugendarbeitslosigkeit in den nächsten Monaten wieder verringert, weil auf dem Markt dringend gut ausgebildete, mobile und flexible Fachkräfte gebraucht werden.“

Sorgen bereiten dem Chef der Arbeitsagentur allerdings die vielen jungen Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung. Denn von den rund 2.300 Menschen unter 25 Jahren haben über 70 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung. „Eine Ausbildung ist immer noch der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit“, erläutert Martin Klebe.

Mehr fanden einen neuen Job

Im Juli fanden insgesamt 1.624 Wuppertaler einen neuen Job. Das war sowohl mehr als im letzten Monat als auch im Juli 2009. Auf der anderen Seite meldeten sich in diesem Monat 1.408 Personen und damit rund 16 Prozent mehr als im Juni arbeitslos, nachdem sie ihren Job aufgeben mussten.

Nach einer Arbeit, Maßnahme, Ausbildung oder sonstigen Unterbrechung meldeten sich in diesem Monat insgesamt 4.223 Wuppertaler bei der Agentur für Arbeit oder ARGE arbeitslos.

Kräftebedarf gestiegen

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im Juli im Vergleich zum letzten Monat leicht gesunken. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Wuppertal wurden alleine im Juli insgesamt 753 sozialversicherungspflichtige Stellen von Arbeitgebern aus Wuppertal neu gemeldet, das waren 29 weniger als im letzten Monat. Im Vergleich zum letzten Jahr sind dies aber immer noch 250 Stellen mehr (+49,7 Prozent).

Fachvermittlungsnachmittag „Verkehr und Logistik“ im BiZ

Rund 40 Arbeitskräfte werden alleine im Bereich Verkehr und Logistik gesucht. Die Agentur für Arbeit Wuppertal lädt daher Arbeitssuchende zum Fachvermittlungsnachmittag „Verkehr und Logistik“ am Donnerstag, 5. August von 15 bis 17.30 Uhr ins Berufsinformationszentrum in der Hünefeldstr. 10 a ein. Gemeinsam mit der Spedition Höhlschen aus Wuppertal werden beispielsweise folgende Stellen angeboten: Berufskraftfahrer, Disponent, Speditionskaufleute, Fachkräfte für Küchen-, Möbel- und Umzugsservice oder Fachlageristen. Wer sich für diese Angebote interessiert, kann ohne Termin zum Fachvermittlungsnachmittag ins BiZ kommen.

Kurzarbeit

„Kurzarbeit ist in Wuppertal immer noch ein Thema“, so Martin Klebe. „Die Zahl der Kurzarbeiter sinkt zwar, doch die Unternehmen wissen noch nicht, wie lange die Auftragslage trägt. Sie fangen Auftragsspitzen häufig erst einmal mit Zeitarbeitnehmern ab“, erklärt Martin Klebe.

Bilanz des ersten Halbjahres

Sehr zufrieden ist Martin Klebe mit der bisherigen Entwicklung des Arbeitsmarktes in diesem Jahr: „Ich freue mich, dass sich die negativen Erwartungen nicht erfüllt haben, sondern sich im Gegenteil die Wirtschaft schnell wieder belebt hat. So sind aktuell knapp  zehn Prozent Menschen weniger arbeitslos als vor einem Jahr, der Kräftebedarf ist etwa um die Hälfte gestiegen und auch die Jugendarbeitslosigkeit ist niedriger als vor der Krise. Für Wuppertal mit seiner stark exportorientierten Wirtschaft  war das Instrument der Kurzarbeit Gold wert. Dies hat vielen Betrieben ihre Fachkräfte erhalten und den  Menschen den Job gerettet“, ist sich Martin Klebe sicher.

Die Agentur für Arbeit Wuppertal zahlte bisher in diesem Jahr knapp 18 Millionen Euro Kurzarbeitergeld für Arbeitnehmer und Sozialversicherungsbeiträge für Arbeitgeber in Wuppertal und Niederberg. Von Januar bis Juli 2009 waren es bereits rund 26 Millionen Euro.

Ausbildungsmarkt

In Wuppertal sind noch 302 Ausbildungsstellen frei, knapp 30 Prozent weniger als im letzten Jahr. Angeboten werden beispielsweise noch Stellen in folgenden Berufen: Fachkraft für Möbel-, Küchen- und Umzugsservice, Verpackungsmittelmechaniker, Glaser, Kaufmann für Spedition- und Logistikdienstleistung, Bäcker, Tankwart, Verkäufer in Tankstellen, Verkäufer im Einzelhandel, IT-Systemelektroniker, IT-Systemkaufmann, Informatikkaufmann, Mediengestalter, Fachmann Systemgastronomie, Hotel- und Gaststättenkaufleute, Verkäufer im Lebensmittelhandwerk, Köche, Einzelhandelskaufleute, Arzthelferinnen, Bürofachkräfte, Zahnarzthelferinnen, Friseure, Restaurantfachleute, Versicherungsfachleute, Informatiker, Speditionskaufleute, Kaufleute im Groß- und Außenhandel und Handelsfachpacker.

Eine Ausbildungsstelle suchen in Wuppertal noch 974 Jugendliche, das sind rund 70 mehr als im letzten Jahr.

Martin Klebe appelliert an die Unternehmen der Region, auszubilden oder eine zusätzliche Ausbildungsstelle anzubieten. „Wer zukünftig die dringend benötigten Fachkräfte an Bord haben möchte, kommt nicht daran vorbei, diese selbst auszubilden“, so Martin Klebe. „Mag auch nicht jeder Bewerber auf den ersten Blick überzeugen, fast immer lohnt sich ein zweiter Blick, denn in vielen Jugendlichen schlummern verborgene Talente. Auch ein Kurzpraktikum kann helfen, solche Talente sichtbar zu machen.“

Alle Daten zum Arbeitsmarkt finden Sie unter http://www.arbeitsagentur.de/nn_171302/Dienststellen/RD-NRW/Wuppertal/AA/A01-Allgemein-Info/Allgemein/amb-Arbeitsmarktberichte-2010.html.

die Daten zum Ausbildungsmarkt finden Sie unter http://www.arbeitsagentur.de/nn_171306/Dienststellen/RD-NRW/Wuppertal/AA/A01-Allgemein-Info/Allgemein/aumb-Ausbildungsmarktberichte-2010.html.

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