22.05.2025

BUGA 2031 und der Wuppertaler Zoo – Fragen über Fragen

Ob diese beim Ausmalen von Bildern am Samstag geklärt werden können dürfte bezweifelt werden.

Am Samstag den 24.05.2025 findet ein sogenannter „Artenschutz Tag“ in den Zoo Wuppertal statt. An diesen Tag ist auch die BUGA2031 mit dabei. Das Angebot richtet sich vor allem an die Kleinen die Bilder ausmalen dürfen. Es bietet sich also an diese kurze Aus Zeit zu nutzen und im Diskurs zu gehen. 

Die BUGA 2031 wird Wuppertal verändern – so viel steht fest. Über 1,8 bis 2,2 Millionen Menschen sollen innerhalb von sechs Monaten zur Bundesgartenschau in die Stadt kommen. Was das für einzelne Orte wie den Wuppertaler Zoo bedeutet, bleibt bislang weitgehend unbeantwortet. Dabei wirft gerade dieses Beispiel eine Vielzahl spannender, aber auch kritischer Fragen auf.

Eintritt frei – aber wie lange noch?
Aktuell ist der Eintritt für Kinder bis 14 Jahre in den Zoo kostenlos – ein familienfreundliches und bildungspolitisch sinnvolles Angebot, das zurecht eingeführt wurde. Doch was passiert im BUGA-Jahr 2031? Wird dieses Angebot beibehalten? Oder wird im Rahmen eines kombinierten Ausstellungstickets der freie Zugang für Kinder eingeschränkt oder gestrichen?

Klar ist: Die BUGA wird Eintritt kosten – und das nicht wenig. Bereits jetzt ist in Planungsunterlagen von Tagestickets im Bereich von 28 bis 30 Euro für Erwachsene die Rede. Für Familien und Kinder aus einkommensschwachen Haushalten könnte ein Zoobesuch in diesem Zeitraum zu einem kaum erschwinglichen Luxus werden. Bisher gibt es weder von Veranstalterseite noch aus der Kommunalpolitik klare Aussagen dazu, wie mit sozialen Eintrittsfragen umgegangen werden soll.

Kapazitätsgrenzen in Sichtweite
Mit jährlich etwa 440.000 Besucher*innen gehört der Wuppertaler Zoo zu den beliebtesten Ausflugszielen im Bergischen Land. An schönen Wochenenden ist er bereits heute gut gefüllt – zuweilen überfüllt.

Wenn im Rahmen der BUGA 2031 auf dem Zoogelände temporäre Ausstellungsflächen entstehen und gleichzeitig ein massiver Anstieg der Gästezahlen stattfindet, sind Engpässe vorprogrammiert. Zwar wird nicht jeder BUGA-Gast zwingend in den Zoo strömen – doch an „Peak Days“, insbesondere an Wochenenden oder Feiertagen, dürfte die Belastung für Infrastruktur, Tiere, Personal und Besucher*innen deutlich über dem heutigen Niveau liegen.

Wie sollen diese Besucherströme gelenkt werden? Wie viele Menschen kann der Zoo überhaupt gleichzeitig aufnehmen, ohne dass Qualität und Tierwohl leiden? Und wer übernimmt bei Konflikten oder Überlastung die Verantwortung?

Wie nachhaltig ist das alles für den Zoo selbst?
Ein zentrales Versprechen jeder Bundesgartenschau ist die nachhaltige Stadtentwicklung – also Verbesserungen, die über das Event hinaus Bestand haben. Doch was bleibt im Fall des Zoos?

Bisher ist kaum zu erkennen, welchen dauerhaften Nutzen die BUGA für den Zoo bringt. Im Gegenteil: Einige dringend notwendige Sanierungsmaßnahmen – etwa bei den veralteten Zoo-Sälen – scheinen durch die temporäre Nutzung im Rahmen der BUGA aufgeschoben zu werden. Potenzielle Investoren könnten abgeschreckt werden, weil durch die BUGA-Zwischennutzung zusätzliche Unsicherheiten entstehen.

Es drängt sich die Frage auf, ob der Zoo in dieser Konstellation tatsächlich gewinnt – oder ob er vor allem funktionalisiert wird, ohne am Ende selbst zu profitieren.

Seilbahn: Naturnähe vs. Bauprojekt
Ein besonders brisanter Punkt ist die geplante Seilbahn zur BUGA – sie soll unter anderem den Zoo und den Königshöher Wald erschließen. Die geplante Trasse führt dabei durch sensible Grünräume, die nicht nur ökologisch wertvoll, sondern auch für das Stadtklima bedeutend sind.

Die Seilbahn wird unweigerlich in die „grüne Lunge“ Wuppertals eingreifen – mit bislang nicht vollständig bekannten Folgen für Flora, Fauna und Naherholung. Bisher liegen keine öffentlich zugänglichen Umweltgutachten vor, die eine transparente Abwägung ermöglichen würden.

Gerade im Kontext der Klima- und Biodiversitätskrise wäre hier größte Sensibilität geboten – doch bislang scheint der Fokus eher auf infrastrukturellen Machbarkeiten zu liegen als auf langfristigem Naturerhalt.

Wo bleibt die Debatte?
Weder in den bisherigen Machbarkeitsstudien noch in der politischen Diskussion werden diese Fragen umfassend behandelt. Der Zoo scheint – wie andere Schauplätze der BUGA – vor allem als Projektfläche wahrgenommen zu werden. Dabei geht es um viel mehr: um sozialverträgliche Zugänge, um ökologische Verantwortung und um die langfristige Zukunft eines wichtigen Bildungs- und Erholungsortes in Wuppertal.

Die Stadtgesellschaft sollte sich aktiv einmischen – denn noch ist vieles offen. Transparente Kommunikation, frühzeitige Beteiligung und die ernsthafte Abwägung von Interessen wären ein Gewinn für die BUGA – und für Wuppertal als Ganzes.

Du willst mitreden?
Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung zu einzelnen Bebauungsplänen läuft – unter anderem zur geplanten Seilbahn. Stellungnahmen sind ausdrücklich erwünscht. Mehr Infos gibt’s auf der Website der Stadt unter wuppertal.de.

 

Transparenz Info: aufgrund zahlreicher Anregungen nutze ich bei diesen Test die Hilfe von Chat GPT um den Text lesbarer zu machen. 

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