Internationaler Tag der Pflegenden am 12. Mai:

„Pflege braucht erste Hilfe – für Entlastung, Ausbildung, Zeit und Nähe“

© Michael Tobias

Am Internationalen Tag der Pflegenden machen Organisationen, Einrichtungen und Pflegekräfte jedes Jahr am 12. Mai auf ihre Situation aufmerksam und fordern Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung. Die SPD-Landtagsfraktion unterstützt die Forderungen nach mehr Respekt für Personal, Pflegebedürftige und Angehörige: „Alle diese Gruppen brauchen viel mehr Unterstützung. Doch die Pflegepolitik hat in Nordrhein-Westfalen leider keinen großen Stellenwert“, so die Wuppertaler Landtagsabgeordneten Andreas Bialas, Dilek Engin und Josef Neumann.

 

Von der schwarz-grünen Landesregierung gebe es bislang nicht eine nennenswerte Initiative. Der mangelnde Gestaltungsanspruch der Landesregierung zeige sich in der Pflegepolitik besonders deutlich. „Dabei brennt es in der Pflege gerade lichterloh“, so die Abgeordneten. In NRW fehlen zurzeit 24.000 Pflegekräfte. Gleichzeitig steigt die Zahl der Pflegebedürftigen kontinuierlich an. Hatten im Jahr 2019 noch rund 965.000 Menschen in NRW einen Pflegegrad, waren es zwei Jahre später schon fast 1,2 Millionen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Zahl der Ausbildungsverträge in der Pflege in NRW überdurchschnittlich stark zurück gegangen und um neun Prozent gesunken ist. Insbesondere die Tagespflege steht massiv unter Druck. „Die Pflege in Nordrhein-Westfalen braucht also dringend erste Hilfe“, führen Bialas, Neumann, Engin weiter aus.

 

„Der Pflegepolitik in NRW mehr Gewicht zu geben, ist eine Frage des Respekts! Respekt für die Pflegekräfte, die Pflegebedürftigen und auch für die pflegenden Angehörigen.“, so die Abgeordneten. Vor allem die Familie sei nach wie vor „der größte Pflegedienst in NRW und Deutschland insgesamt.“ 86 Prozent aller Pflegebedürftigen würden aktuell zuhause betreut. Angesichts des eklatanten Fachkräftemangels bekomme die Familie damit eine immer wichtigere Rolle bei der Pflegeversorgung der Menschen in unserem Land. „Pflegende Angehörige brauchen deshalb umfangreiche Entlastungs- und Unterstützungsmaßnahmen“, fordern die SPD-Politiker. Neben dem vollständigen Lohnausgleich bei Reduzierung der Arbeitszeit gehöre dazu auch eine flächendeckende Beratungsinfrastruktur. Ein Beispiel dafür sei das erfolgreiche Modell der GemeindeschwesterPlus aus Rheinland-Pfalz, die hochbetagte Menschen vor Ort aufsuchen und den Familien mit Rat und Tat zur Seite stehen.

 

Wie alle anderen Initiativen auch habe die schwarz-grüne Landesregierung aber auch diese Idee bisher ausgeschlagen. Bialas, Engin, Neumann: „Der Pflegeberuf ist einer der wichtigsten in unserer Gesellschaft. Aber wenn die Landesregierung nicht langsam gegensteuert und ihrer eigenen Verantwortung recht wird, wird die Pflege zu einer der größten sozialen Problematiken unserer Zeit.“

 

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