Eine neue Bibel für alle Kinder

Divers und rassismuskritisch ist die neue "Alle Kinder Bibel", die nächste Woche in der CityKirche vorgestellt wird. Ein Interview mit Sarah Vecera von der VEM.

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Divers und rassismuskritisch ist die neue „Alle Kinder Bibel“, die nächste Woche in der CityKirche vorgestellt wird. Ein Interview mit Sarah Vecera von der VEM.

Warum war eine „Alle Kinder Bibel“ überhaupt nötig? Spricht die Bibel nicht alle Menschen an?
Sarah Vecera: Die erste Idee für eine Alle-Kinder-Bibel ist abends am Kinderbett meiner vierjährigen Tochter entstanden. Als ich sie fragte, wie sie sich Gott vorstelle, sprach sie ganz selbstverständlich von einem weißen alten Mann mit Bart.

Das war schon erstaunlich für mich, dass ausgerechnet mein Kind so ein Bild von Gott hatte, wo ich mich doch als Referentin bei der VEM für einen rassismuskritischen Blick in der Kirche einsetze.

Überwiegend weiße Menschen in der Bibel

In der Tat kommen in gängigen Kinderbibeln überwiegend weiße Menschen vor und das obwohl die meisten Protagonist:innen der biblischen Erzählungen People of Color waren.

Und wenn man bedenkt, dass heute rund 42 % aller Kinder unter sieben Jahren einen Migrationshintergrund haben, dann müsste das eigentlich auch in der Bibel repräsentiert werden.

Wir haben dann ab 2020 in einer Gruppe damit begonnen, Kinderbibeln zu sichten. Und haben dabei schnell festgestellt, dass das „Weiß-Sein“ gar nicht das einzige Problem war.

Neue Kinderbibel entstand in zweijährigem Prozess

Später bildete sich eine Projektgruppe mit Menschen aus unterschiedlichen kirchlichen und universitären Kontexten. Die Kinderbibel entstand dann in einem zweijährigen Prozess, der von einer Expert:innengruppe unter Leitung der VEM begleitet wurde.

…was haben sie in den klassischen Kinderbibeln außerdem noch als problematisch empfunden?
Sarah Vecera: In den Kinderbibeln kommen hauptsächlich Männer zu Wort. Frauen spielen in den Geschichten nur selten eine zentrale Rolle, obwohl die Frauen der biblischen Erzählungen für eine damalig stark patriarchale Umwelt sehr starke Rollen in der Bibel haben.

Außerdem werden die Jünger häufig als Juden und ausschließlich männlich dargestellt, in dem sie z.B. eine Kippa tragen. Jesus selbst trägt keine Kippa, um ihn weniger jüdisch wirken zu lassen.

Bibel in ihrer Ursprungsform divers gedacht

Auch behinderte Menschen kommen in den klassischen Kinderbibeln ausschließlich im Heilungskontext vor. Da muss man sich doch die Frage stellen, was das mit behinderten Kindern macht.

All diese Aspekte sind uns in der Projektgruppe negativ aufgestoßen, vor allem wenn man bedenkt, dass die Bibel in ihrer Ursprungsform sicherlich divers gedacht war.

Was ist denn in der „Alle Kinder Bibel“ anders?
Sarah Vecera: Gott wird nicht explizit als Mann benannt, wir sprechen nicht von Gott

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Kommentare

  1. Jürgen Bublitz sagt:

    Text abgeschnitten?
    hm – das war wohl anders gedacht, oder?

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