Menschen im Wuppertaler Stadtteil Mirke sehr zufrieden

Wie muss ein Stadtviertel aussehen, um eine hohe Lebens- und Wohnqualität zu bieten? Das untersucht aktuell ein Forschungsteam der Bergischen Universität Wuppertal und des Wuppertal Instituts am Beispiel des Mirker Quartiers in Wuppertal. Erste Ergebnisse der Quartiersbefragung liegen nun vor.

Wie leben und wohnen die Menschen im Mirker Quartier? Was finden sie am Wuppertaler Stadtteil gut und was optimierungswürdig? Um das herauszufinden, haben die Bergische Universität Wuppertal und das Wuppertal Institut in Kooperation mit der Stadt Wuppertal eine Umfrage gestartet, an der inzwischen 505 Personen teilgenommen haben. Nun liegen die ersten Zwischenergebnisse vor, die zeigen: Die Zufriedenheit mit dem Stadtteil ist hoch. Vor allem beim Thema Parken und Sauberkeit sehen die Bewohner*innen aber noch Verbesserungsbedarf.

Insgesamt gibt es drei Befragungsrunden, die zweite Runde der Mirker Quartiersbefragung startet ab sofort. Die Quartiersbefragung ist Teil des Forschungsprojekts Solar Decathlon Europe 21/22 (SDE). Hierbei dreht sich alles um das nachhaltige Bauen und Wohnen in der Stadt. Ziel ist es, das Leben in der Stadt zu verbessern – und zwar nicht nur in der Theorie, sondern mit echten Lösungen.

„Wir möchten dem Quartier eine Stimme geben. Deshalb laden wir alle Bewohner*innen der Mirke herzlich ein mitzumachen“, sagt Dr. Franziska Stelzer, die die SDE-Aktivitäten seitens des Wuppertal Instituts koordiniert und Senior Researcher im Forschungsbereich Innovationslabore am Wuppertal Institut ist. Die Teilnehmenden der ersten Runde müssen sich nicht erneut anmelden. Sie werden automatisch vom Forschungsteam kontaktiert. Für alle anderen Bewohner*innen der Mirke über 16 Jahren ist die Anmeldung ab sofort offen. Als Dankeschön erhalten alle Teilnehmenden den „Meine-Mirke-Pass“. Damit gibt es 50 Cent Rabatt auf jedes Getränk in der Alten Glaserei sowie drei Freigetränke bei lokalen Partner*innen im Quartier.

Zwischenergebnisse im Detail

Zufriedenheit: Mehr als 90 Prozent wohnen gerne im Mirker Quartier. Besonders gefällt die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, die Naherholungsmöglichkeiten und das Angebot an Cafés, Restaurants und Bars. Als besonders negativ wurden allerdings die Parkmöglichkeiten für Pkw, die Sauberkeit und die Versorgung mit Pflege- und Alteneinrichtungen eingestuft.

Wohnen: Knapp 81 Prozent der Befragten gab an, derzeit in einer Mietwohnung und seltener in einer Eigentumswohnung (16,5 Prozent) zu wohnen. Die durchschnittliche Zimmeranzahl entspricht 2,8 Räumen und die durchschnittliche Wohnfläche pro Kopf 47,1 Quadratmeter. Die meisten der Teilnehmenden leben auf dieser Wohnfläche alleine (40,2 Prozent) oder zu zweit (37,8 Prozent). Deutlich weniger leben mit (mehr als) zwei weiteren Personen zusammen (18,7 Prozent). Weitere 8,9 Prozent leben in einer klassischen Wohngemeinschaft. Wie mit dem Quartier insgesamt sind die Menschen auch mit ihrer eigenen Wohnsituation überwiegend (sehr) zufrieden (76,5 Prozent). Bezüglich ihrer Wohnpräferenzen wünschte sich eine klare Mehrheit in ihrer jetzigen Wohnung (43,4 Prozent), in der Mirke (15 Prozent) oder in Wuppertal (8,7 Prozent) wohnen zu bleiben.

Mobilität: Zu Fuß gehen liegt im Trend. Rund 81 Prozent der Befragten gaben an, täglich oder mehrmals die Woche Wege ausschließlich zu Fuß zurückzulegen. Beim Autofahren scheiden sich wiederum die Geister: Während rund die Hälfte angab, täglich oder mehrmals die Woche ein Auto zu nutzen, gab der andere Teil an, nur selten oder nie auf ein Auto zurückzugreifen. In Zeiten der Pandemie wird zwar insgesamt deutlich mehr Auto gefahren, Carsharing-Angebote werden von der Mehrheit aber nicht genutzt (73 Prozent). Klarer Verlierer der Pandemie sind die öffentlichen Verkehrsmittel. Nutzten vor der Pandemie noch 74 Prozent der Befragten häufig den ÖPNV, sind es inzwischen nur noch 31 Prozent.

Umweltbewusstsein: Das Umweltbewusstsein der Befragten ist generell (sehr) hoch (80,4 Prozent) und rund die Hälfte (55,6 Prozent) würde auch eine Sanierung ihres Wohnraums für mehr Energieeffizienz begrüßen. Eine Mehrheit (66,1 Prozent) findet zudem, dass ein klimaneutraler Gebäudebestand wichtig ist, um die nationalen Klimaziele zu erreichen.


https://wupperinst.org/a/wi/a/s/ad/7672

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