Was ist (m)eine Immobilie wert?

Diese Frage stellen sich Käufer und Verkäufer gleichermaßen. Preise für andere teure Güter wie Autos oder Uhren kann man leicht vergleichen, weil die Produkte vergleichbar sind. Bei Immobilien ist das anders.

Jede Wohnung und jedes Haus ist ein Unikat und somit nicht oder schwerlich mit anderen Angeboten vergleichbar. Wie kommt man nun zumindest annäherungsweise an den richtigen Wert? Zunächst kann sich ein Preisvergleich anbieten, den man auf den gängigen Angebotsplattformen wie Immowelt, Immobilienscout, Kalaydo, E-Bay-Kleinanzeigen, ivd24 etc. durchführt. Hier kann nur eine erste Orientierung erfolgen, mehr jedoch nicht. Es sind dort nur Angebotspreise zu finden – wir nennen sie auch „Hoffnungspreise“. Die Information ob und zu welchen Preisen die Immobilien tatsächlich verkauft werden bleibt verborgen. Genauere Informationen findet man bei den Gutachterausschüssen in den Städten und Gemeinden. In Wuppertal findet man die Informationen z. B. unter http://www.gars.nrw.de/ga-wuppertal/ . In die dort hinterlegten Immobilienkennzahlen fließen nur die Informationen aus tatsächlich geschlossenen Kaufverträgen ein; die Hoffnungswerte sind also raus. Man erhält dort z. B. durchschnittliche Preise je Quadratmeter Wohnfläche für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser verschiedener Baujahre. Weitere Parameter wie z. B. Geschosslage der Wohnung, Anzahl der Wohnungen im Hause etc., die ebenfalls für die Preisfindung bedeutend sind, können dort ermittelt werden und durch Zu- oder Abschläge berücksichtigt werden.

Viele Verkäufer versuchen sich mit alten Wertgutachten zu behelfen. Diese erweisen sich meist nicht als hilfreich, weil auch die Immobilienpreise steigen und fallen. 5 oder 10 Jahre alte Wertgutachten haben heute hinsichtlich der Wertaussage keinen Nutzen mehr. Große Vorsicht ist bei den häufig im Internet zu findenden „Online-Immobilienbewertungen“ geboten. Die dort ermittelten Ergebnisse können nur falsch sein, weil sie die bewertungsrelevanten Eigenschaften nur sehr eingeschränkt berücksichtigen können. Dort findet man nie die Frage wie z. B. die Aussicht aus der Immobilie ist. Genau dies – und viele andere vermeidliche Nebensächlichkeiten auch – kann aber für den Wert relevant sein.

Da die Immobilieninvestition häufig doch eine der größten im Leben ist sollte man durchaus auch überlegen, einen Bewertungssachverständigen hinzuzuziehen. Durch ein ausführliches Verkehrswertgutachten oder eine überschlägige Wertermittlung lässt sich so der Wert einer Wohnung oder eines Hauses recht genau ermitteln. Bewertungssachverständige findet man über die IHK. Jedoch sind auch einige Immobilienmakler zugleich Sachverständige. Für Verkäufer erbringen Sie die Dienstleistung häufig kostenlos, wenn ein Maklerauftrag in Aussicht gestellt wird.

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