Lichtkunst auf der KulturTrasse 2017

Auf der KulturTrasse 2017 lassen Kai Fobbe, die RaumZeitPiraten, Susan Helen Miller, Jaebong Jung und Gregor Eisenmann Tunnel mit ihrer Lichtkunst erstrahlen.

In der am Tag teils kantigen Stadt, die sich während der Nacht mit tausenden Lichtern in eine schillernde Schönheit verwandelt, ist Lichtkunst eine feste Größe. Performances und Werke von Künstlern wie Kai Fobbe, RaumZeitPiraten, Gregor Eisenmann oder den Lichtdesignern der Dinnebier GmbH strahlen weit über Wuppertals Grenzen hinaus.

Lichtinstallation von Gregor Eisenmann
Foto: Camilla Eisenmann

Auch die Nordbahntrasse ging von Anfang an mit kreativer Beleuchtung und Lichtkunst eine enge Verbindung ein, in Tunneln, an Viadukten und am Wegesrand. Daher ist es selbstverständlich, dass die KulturTrasse 2017 den vergänglichen Kunstwerken Raum gibt. Dort, wo immer Nacht ist, – in den Tunneln Fatloh, Rott, Engelnberg und dem Tanztunnel – schaffen Gregor Eisenmann, die RaumZeitPiraten, Susan Helen Miller, Kai Fobbe und Jaebong Jung Orte bewegter und bewegender Bilder.

Kai Fobbe Lochkarten

Kai Fobbe ist vielen Wuppertalern durch seine animierten Groß-Projektionen im öffentlichen Raum bekannt. Im Tunnel Fatloh setzt er sich mit den Lochkarten der Bandweberei Kafka auseinander.
Hinter dem Vorhang im Tunnel Fatloh gibt die neue Installation von Kai Fobbe Licht frei. Dieses Licht scheint durch rotierendes, transparent eingefärbtes Acrylglas und wird mit Spiegeln durchbrochen. Die Anordnung der Spiegelflächen ist streng einem Lochkartenmuster der Bandweberei Kafka – Apfel mit Wurm – entnommen. www.kaifobbe.de

Im Tunnel Engelnberg erschafft Susan Helen Miller mit Parietalis ein begehbares Bild.
„Parietalis“ steht im Lateinischen für „zur Wand gehörig“. Schriftzeichen und Worte aus an der Trasse gefundenen Graffitis dienen als Vorlage für fluoreszierende Höhlenmalereien. Dabei werden diese Bilder übersetzt und so verdichtet, dass sich ein neues begehbares Bild ergibt. Ein Animationsfilm, eine einfache Strichzeichnung, eine Metamorphose eines Striches, einer Kante eines markanten Punktes im Tunnel erhebt einen Teil des Tunnels in träumerische Bewegungen, lebendig und unbegrenzt.
Susan Helen Miller lebt und arbeitet in Köln und Nürnberg, war auf zahlreichen Ausstellungen vertreten und erhielt bereits einige Preise und Auszeichnungen. www.susanhelenmiller.de

Interaktive Lichtkunst von Gregor Eisemann

Die urbane Lichtkunstinstallation „Zeitloser Tunnel“ von Gregor Eisenmann lädt im Tanztunnel zur Interaktion von Mensch und Umgebung ein. Programmierte Grafiken reagieren auf Bewegung und Sound und werden über mehrere Beamer sichtbar gemacht. Die Wahrnehmung auf den Raum wird ins Fantastische aufgelöst. Die Besucherinnen und Besucher erwartet eine Reise durch Raum und Zeit anhand einer künstlerischen Interpretation von dem, was uns umgibt.
Gregor Eisenmann wirkt seit 2009 als freischaffender Künstler und gestaltete bereits zahlreiche Ausstellungen. Er verbindet Fotografie, Malerei, Video- und Lichtkunst zu einer bestechenden Symbiose und schafft damit großartige Bild-Kompositionen. Beteiligte Soundkünstler sind Jonas Herbert und Jonas Leve von Triptychon. www.gregoreisenmann.de
Die Arbeit von Jaebong Jung, Studentin der Kunsthochschule für Medien Köln und selbstständige Künstlerin, greift das Thema von Gregor Eisenmann auf und bietet den Besuchern  eine Fantasieführung. Fotografien werden live erstellt und in den Kreislauf der Installation von Gregor Eisenmann geschickt. Eine Transformation von Ort und Zeit entsteht.
Was können Passanten in diesem kurzen Moment wahrnehmen, in diesem zeit- und lichtlosen Raum? Ein Tunnel dient dem schnellen „Hindurch“. Die Zeit wird in dieser dunklen Röhre zerfahren.

Der OktopusGarten der RaumZeitPiraten

Weit über Wuppertals Grenzen bekannt sind auch die RaumZeitPiraten, Tobias Daemgen, Jan Ehlen und Moritz Ellerich. Spielerisch experimentell verknüpfen sie Klang, Bild, Objekt, Raum und Zeit.
Während der KulturTrasse verwandeln sie den Tunnel Rott in einen OktopusGarten.
Denn vor der imaginären Höhle des träumenden Oktopus leuchtet ein postdigitaler Entwurf einer raumgreifenden Multivision, die sich den Wahrnehmungsmustern klassischer Präsentationsformen und Formate entzieht. Eine ortsspezifische, postapokalyptische Installation aus selbst konstruierten, optoakustischen Instrumenten, zusammengeflickt aus den physischen Überresten des psychoaktiven Abfalls und den noch glimmenden Fundstücken der vergangenen, wissenschaftlich und medial zerprägten, digitalen Epoche. www.raumzeitpiraten.com

Die RaumZeitPiraten sind an zwei weiteren Orten der KulturTrasse 2017 vertreten. Im Bahnhof Vohwinkel ist das Künstlerkollektiv mit dem olfaktorischen Experiment Destillat Wuppertal –  Wie riecht unsere Stadt? Teil der Ausstellung „Der Detroit Faktor“. Und in der Wicked Woods Halle in Wichlinghausen lassen sie als Workshop-Leiter des Kulturrucksacks 2017 bei der Präsentation des Performance-Labors zusammen mit den jungen Teilnehmer*innen Licht- und Ton, Musik und Tanz in eine Landschaft aus purer Fantasie verschmelzen.

Kurz: Der komplette Weg über die KulturTrasse und durch ihre kunstvoll illuminierten Tunnel lohnt sich in vielerlei Hinsicht, denn auf dem neuen Kunst- und Kulturfestival treffen die besten und innovativsten Künstler Wuppertals aufeinander.

Das komplette Programm steht unter www.kulturtrasse.de & www.facebook.com/kulturtrasse2017.

Tickets: VVK: 14,- € / 7,- €, AK: 18,- € / 9,- €, inkl. ÖPNV-Nutzung bei www.wuppertal-live.de und an allen VVK-Stellen

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