Wissenschaftliche Studie ergibt: Junior Uni erfüllt alle Erwartungen

Erstmals seit Gründung vor einem Jahr ist die Junior Uni Wuppertal wissenschaftlich untersucht worden. Kernfrage: Erreicht die Junior Uni auch Kinder und Jugendliche aus bildungsfernen Haushalten?

Junioruni

Ergebnis der Untersuchung: Ja, Kinder und Jugendliche aus sozialen Brennpunkten werden erreicht. Insgesamt stellen die Teilnehmer einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung Wuppertals dar. Für die neuen Kurse war der Ansturm vor einigen Tagen so riesig, dass der Server zusammenbrach. Derzeit stehen 800 Kinder und Jugendliche auf der Warteliste.

Haben Kinder und Jugendliche Spaß an der Junior Uni und lernen sie etwas? Antwort: Ja – durchweg in allen Altersgruppen zwischen 6 und 18 Jahren. Prof. Dr. Lambert Koch, Rektor der Uni Wuppertal: „Was die Junior Uni betreibt, nenne ich eine Pädagogik der Begeisterungsfähigkeit!“ Die auf drei Jahre angelegte Evaluation wird von der Bildungsökonomin Prof. Dr. Kerstin Schneider und Team durchgeführt.

Im Zentrum des Interesses stand bei der ersten Auswertung die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Lernen und Spaß, der Motivation zur Teilnahme sowie die Frage, ob sich die Junior Uni auf Dauer etablieren kann. 10- bis 14jährige sind mit mehr als einem Drittel Hauptgruppe der Teilnehmer. Zweitstärkste Gruppe waren die 6- bis 10jährigen mit 30 Prozent, knapp über 20 Prozent waren 4- bis 6jährige Kinder. Den geringsten Zulauf hatten Kurse für Jugendliche zwischen 14 und 18 mit knapp 14 Prozent der Anmeldungen. 63 Prozent waren Jungen, 37 Prozent Mädchen, wobei der Mädchen-Anteil bisher mit jedem Semester anstieg. Über 20 Prozent der Teilnehmer haben bereits mehr als einen Kurs besucht, einzelne sogar bis zu sieben Kurse!

Etwa 82 Prozent der Teilnehmer kommen aus Wuppertal, die restlichen Teilnehmer aus dem Umland. Ein Großteil der Teilnehmer stammt aus Bezirken mit hoher Arbeitslosigkeit und hohem Migrantenanteil. Wie bewerten die Kinder und Jugendlichen die Junior Uni? Macht das Lernen Spaß? Kinder und Jugendliche beantworteten altersgerechte Fragebögen, bei 10 bis 18jährigen auch Fragen zur Motivation. Aus der Altergruppe 6 bis 10 Jahre gaben 88 Prozent der Kinder an, dass sie Spaß am Kurs hatten und etwas gelernt haben. Kinder, die angaben, nichts gelernt zu haben, hatten auch keinen Spaß.

Um heraus zu bekommen, ob sich die Junior Uni als dauerhafte Institution etablieren kann, wurden die 10- bis 18jährigen gefragt, wie oft sie bereits zuvor an Kursen der Junior Uni teilgenommen haben und ob sie wieder an Kursen teilnehmen wollen. Mehr als 55 Prozent der Kinder zwischen 10 und 14 gaben an, zuvor mindestens an einem Kurs teilgenommen zu haben. Die Frage, ob sie wieder mitmachen möchten, bejahten in beiden Gruppen mehr als Hälfte. Frage nach der Motivation zur Teilnahme: Über 80 Prozent nahmen aus Interesse an einem Thema teil, die wenigsten, weil ihre Freunde auch mitmachten. Die 10- bis 14jährigen Kinder kamen zum größten Teil (47 Prozent) auf Initiative ihrer Eltern. Bei der älteren Gruppe waren das nur noch 23 Prozent. Ein hoher Anteil der Jugendlichen – fast 40 Prozent – gab an, den jeweiligen Kurs zur beruflichen Orientierung zu besuchen. Bei den 10- bis 14jährigen ist die Wahrscheinlichkeit, wieder zu kommen, bei Interesse an einem bestimmten Thema hoch (62.5 Prozent); ohne dies sinkt diese Wahrscheinlichkeit auf nur 25 Prozent. Bei den 14- bis 18jährigen zeigte sich ein ähnliches Bild.

Die Zusammenarbeit zwischen Junior Uni und Universität Wuppertal ist durch einen Kooperationsvertrag geregelt. Derzeit sind 26 Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiter der Universität als Dozenten an der Junior Uni im Einsatz, vor allem aus den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Prof. Koch: „Das ist Ermutigungsdidaktik!“

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www.junioruni-wuppertal.de
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Quelle: Bergische Universität Wuppertal
Foto: Junior Uni Wuppertal

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