Wieder Eklat bei den Wuppertaler Bühnen

Die FDP-Ratsfraktion reagiert mit Unverständnis auf die überraschend im Aufsichtsrat der Bühnen verkündete vorzeitige Vertragsauflösung der Schauspielintendantin Susanne Abbrederis und kritisieren die mangelnde Personalführungsqualität und Kommunikation von Seiten der Geschäftsführung der Wuppertaler Bühnen.

theater„Alle Signale zu Beginn der neuen Spielzeit 2016/2017 zeigen die Wuppertaler Bühnen im Aufwind“, so Ingrid Pfeiffer, kulturpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion. „Der neuen Opernintendant Berthold Schneider startet furios mit gleich zwei Opernpremieren; die Besucherzahlen der letzten Spielzeit sind in allen Sparten sehr positiv; wir erleben wieder positive Presse zuhause und überregional. Und dann kommt der Eklat: Hinter den Kulissen wurde eine vorzeitige Auflösung des Vertragsverhältnisses der Schauspielintendantin im gegenseitigen Einvernehmen ausgehandelt und in dürrem Juristendeutsch verkündet, was in der Öffentlichkeit nur auf Unverständnis stoßen kann.“

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Nach Ansicht der FDP-Kulturpolitikerin hat Frau Abbrederis inzwischen ihr festes Publikum, musste mehrfach mit „ausverkauft“ ihre Fans abweisen und auch nachträglich oder zusätzlich auf den Plan gebrachte Vorstellungen waren schnell wieder ausverkauft. Ensemble und Intendantin schienen inzwischen in der Stadt „angekommen“, ausgesprochen spielfreudig mit unterschiedlichen Produktionen, sowohl im großen als auch im kleinen Haus und an anderen Spielorten in der Stadt.

„Musste das wirklich sein?“ fragt Ingrid Pfeiffer. „Ich ärgere mich hier über die Wiederholung eines schon mehrfach gemachten Fehlers in der Führungsetage der Wuppertaler Bühnen: schlechte oder gar keine Kommunikation, keinerlei Personalführungsqualitäten, kein Einfühlungsvermögen im Umgang mit Menschen. Das gilt schon für das Ende der Zusammenarbeit mit dem Intendantenduo von Treskow und Weigand. Auch das Kapitel Kamioka hätte mit weniger Theaterdonner enden können, wenn man vernünftig mit einander geredet hätte. Und nun gibt eine erfolgreiche und beliebte Intendantin auf. Die Vielzahl der Stolpersteine zermürben: über ein Jahr kämpft sie um die Wegweiser zu ihrem Haus, um dann nur Minischilder für Fußgänger zu bekommen. Keine Unterstützung gibt es seitens der Theaterleitung bei der Verteilung der Aufführungstermine im Opernhaus, wohl aber rege Beteiligung an der öffentlich wiederholten Kritik: Frau Abbrederis bespielt die Opernbühne zu wenig, macht „nur“ ihr kleines Haus voll, was auch kein Kunststück ist. Ja, wie soll es denn anders gehen, wenn der Etat für mehr als zwei Produktionen dort nicht reicht und die Termine dafür nicht zur Verfügung stehen? Das Kinder- und Familienstück gehört nun mal in den Dezember!“

Ingrid Pfeiffer fordert deshalb ein Umdenken oder einen Neuanfang im Management. „Ständige Gutachten sind ein Hilferuf, wenn einer Verwaltung oder einem Geschäftsführer nichts mehr einfällt. Besser sollte die Stadt etwas Geld in die Hand nehmen für eine Schulung mit dem Thema ‚Sich und andere besser verstehen‘!“

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