BUND fordert Teil-Stilllegung der IKEA-Baustelle

Da das Vordringen von wandernden Amphibien auf das IKEA-Baufeld nicht verhindert wurde, befinden sich jetzt Kröten, Frösche und Molche auf dem Baugelände. Und da sie dort getötet werden könnten, greift das Verursacherprinzip - sagt der BUND.

Nachdem am Wochenende die Kröten- und Amphibienwanderung richtig eingesetzt hat, fordert die Kreisgruppe Wuppertal im Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die sofortige Teil-Stilllegung der IKEA-Baustelle in Wuppertal-Nächstebreck. Das Tötungsverbot im Tierschutzgesetz und die Naturschutz-Bestimmungen seien hier sehr eindeutig, sagt Jörg Liesendahl, Diplom-Biologe und Vorstandsmitglied der BUND-Kreisgruppe. Er hat sich am Samstagabend selbst ein Bild von den Krötenwanderungen am IKEA-Gelände gemacht und dabei festgestellt, dass wie befürchtet viele Tiere auf das Baufeld gelangt sind.

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Erdkröten innerhalb des BaufeldesErdkröten innerhalb des Baufeldes ©Jörg Liesendahl / BUND-Kreisgruppe Wuppertal

In einer Mail an den zuständigen technischen Beigeordneten der Stadt Wuppertal, Frank Meyer, hat der BUND deshalb die sofortige Teil-Stilllegung aller außerhalb des Gebäude-Rohbaus gelegenen Bauflächen gefordert, damit die Tiere gezielt abgesammelt werden können und bis der Nachweis erbracht ist, dass sich keine Amphibien mehr auf dem Baufeld befinden. Dazu, so Jörg Liesendahl, sei es unabdingbar, einen Krötenzaun so am Rande des gesamten Baufeldes anzubringen, dass die Tiere ihn nicht mehr an Störstellen durchlässig vorfinden. Insgesamt sei bisher nur an einem extrem kleinen Grenzbereich zum Wald überhaupt ein Krötenzaun vorhanden, so dass von überallher Kröten und andere Amphibien auf das Baufeld gelangen können. Und dort durch Fahrzeugbewegungen und auch durch umhergehende Menschen getötet werden könnten, was nicht zulässig ist.

Ende des KrötenzaunsEnde des Krötenzauns ©Jörg Liesendahl / BUND-Kreisgruppe Wuppertal

Jörg Liesendahl macht sowohl der Stadtverwaltung als auch IKEA den Vorwurf, die in rund drei Jahres des Bauleitplanverfahrens von den Wuppertaler Umweltverbänden vorgebrachten Hinweise auf die Ökologie der Tiere nicht in praktizierte Schutzmaßnahmen umgesetzt zu haben, so dass hieraus der Verursacher die Konsequenzen zu ziehen habe.

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Kommentare

  1. C.Schnur sagt:

    Es ist schon bewundernswert, wie sich der BUND in Person von Herrn Liesendahl für die Natur und damit für uns einsetzt, die wir ja wohl alle eine lebenswerte Umwelt erhalten wollen! Trotz des ihm immer wieder entgegengebrachten Widerstands einiger kurzsichtiger Mitmenschen lässt er sich nicht von seinem Ziel abbringen! Dafür gebührt ihm Anerkennung.

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