Neues Projekt: Gesundes Essen ist gar nicht langweilig

Sternekoch Michael Oberleiter hat zusammen mit Culinaria-Inhaber Wolfgang vom Hagen das perfekte Projekt für seinen Unruhestand gefunden: Wuppertaler Kinder für gesundes und leckeres Essen begeistern. Im neuen Sparkassenvorstand Gunther Wölfges hat man jetzt auch noch einen engagierten Mitstreiter gefunden.

Das Projekt hat mit Kochkursen  im Rahmen der Nachmittagsangebote in der

Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Alten Feuerwache bereits im Februar gestartet. Michael Oberleiter, der über eine beachtliche Vita als Koch verfügt – er kochte bei Eckart Witzigmann im legendären Münchner Restaurant Tantris, erhielt 1981 als jüngster Sternekoch den ersten Michelinstern und im Laufe seiner Karriere viele weitere Auszeichnungen – verzichtet hier gänzlich auf den erhobenen Zeigefinger. Vielmehr möchte er durch das gemeinsame Zubereiten von Speisen Produktwissen vermitteln und für gutes, gesundes Essen begeistern.

Gemeinsam mit Wolfgang vom Hagen gründete er 1996 die Culinaria und legte als Küchenchef – zuletzt auch in der Brasserie – die Basis für den gastronomischen Erfolg. Nachdem er dort seine Schürze an den Nagel gehängt hat, suchte er eine neue Herausforderung. Man war begeistert  von Johann Lafers‘ Modellprojekt food@ucation, mit dem eine gesunde, nachhaltige Verpflegung in einer Schulmensa beispielhaft entwickelt und umgesetzt wird. Nachdem sich die beiden langjährigen Culinaria-Weggefährten das Projekt vor Ort angeschaut hatten, waren sie Feuer und Flamme und wollten Ähnliches in Wuppertal umsetzen. „Es wäre zu schade, das Potential meines langjährigen Geschäftspartners hier nicht zu nutzen“, befand Culinaria-Inhaber Wolfgang vom Hagen und finanzierte den Start.

 

Gute Produkte, gutes Essen in der Alten Feuerwache

Gut, dass er als Mitglied des Lions Club Wuppertal Bergisch-Land schon Verbindung zur Alten Feuerwache hatte, denn der Bedarf ist hier besonders groß: „Die Polizei hat uns berichtet, dass sie schon mehrfach Kinder aus unserem Quartier dabei beobachtet hat, dass sie auf der Suche nach Essbarem die Mülltonnen durchwühlen“ berichtet Geschäftsführer Joachim Heiß. Der Verzehr von nicht zubereiteten Instantprodukten als Magenfüller sei auch keine Seltenheit. Das Mittagessen in der Feuerwache stehe für 50 bis 60 Kindern zur Verfügung und sei oftmals die einzige Mahlzeit. „Bedarf für mehr ist vorhanden, doch das sprengt unsere Kapazitäten“, so Heiß. Oberleiter unterstützt die Küche mehrmals pro Woche, dort gibt es jedoch für ihn nichts zu verbessern, da hier bereits jeden Tag mit frischen Produkten gekocht wird.

Seit Februar hat er zusätzlich schon einer Gruppe von sechs Kindern in sieben Kursen Kochen und gute Ernährung nahe gebracht. Die Kinder lernen hier Produkte in ihrer Rohform teilweise zum ersten Mal kennen. Mit Erfolg, wie Betreuerin Bahar Celik berichtet: „Hier essen sie Gemüse und es schmeckt auch noch, das möchten sie jetzt auch zuhause.“ Eine Mutter habe ihr berichtet, dass die Tochter darauf bestanden hat, Gnocchi selbst zu machen, als sie sie fertig kaufen wollte. Das habe sie aber doch schon im Kochkurs gesehen, dass man die selbst macht und mit der Mutter das Rezept aus dem Internet gesucht. „Das gemeinsame Essen im Anschluss an die Zubereitung ist ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes,  auch das kennen viele von zuhause aus nicht“, sagt Oberleiter. Er plant zudem auch Ausflüge, um den Kindern zu zeigen, wo die Dinge überhaupt herkommen. Die anderen Kinder in der Feuerwache können es kaum erwarten, auch endlich an einem Kurs teilzunehmen.

v.lks.n.r.: Gunther Wölfges, Wolfgang vom Hagen, Joachim Heiss, Michael Oberleiter mit den „Jungköchen“ in der Alten Feuerwachev.lks.n.r.: Gunther Wölfges, Wolfgang vom Hagen, Joachim Heiss, Michael Oberleiter mit den „Jungköchen“ in der Alten Feuerwache ©CtE

„Gute, gesunde und genussvolle Ernährung wollen wir in der Culinaria grundsätzlich vermitteln, hier haben wir die Möglichkeit, schon bei den Kindern anzufangen“, ist vom Hagen von der Entwicklung des Projektes angetan. Oberleiter ergänzt: „Wir geben Milliarden für Medikamente gegen Folgeschäden von falscher Ernährung aus, aber kümmern uns viel zu wenig darum, Kindern schon frühzeitig schmackhaftes, gesundes Essen zu vermitteln.“ Daher wird es jetzt auch in der Junior Uni entsprechende Seminare geben, die auch die chemischen Prozesse bei der Zubereitung von Speisen unter die Lupe nehmen. Die sechs Termine zwischen Oktober und März sind bereits ausgebucht.

Investition in die Zukunft

Als vom Hagen ihm von dem Projekt berichtete, war der neue Sparkassenvorstand Gunther Wölfges sofort begeistert: „Das entspricht unserer Sicht auf eine gute Zukunft, die wir nicht nur auf unseren Bereich, sondern auch auf das Gemeinwesen beziehen. Und da spielt gute Ernährung eine große Rolle. Hier wird eine wichtige Basis gelegt.“ Daher unterstütze die Stadtsparkasse Wuppertal das Projekt nicht nur finanziell. Der begeisterte Hobbykoch, der aus eigener Erfahrung weiß, wie gut man sich durch gesunde Ernährung fit und antriebsstark halten kann, will auch persönlich die Gründung eines Fördervereins unterstützen. Dieser sei in Planung, so vom Hagen: „Wir möchten das Angebot auf weitere Schulen und Einrichtungen ausweiten, daher freue ich mich, dass wir die Sparkasse mit Herrn Wölfges als Zugpferd gewinnen konnten.“ Sowohl weiteren Sponsoren und späteren Fördervereinsmitgliedern als auch interessierten Institutionen steht Wolfgang vom Hagen als Ansprechpartner zur Verfügung.

Quelle: PM vom 24.09.14

Anmelden

Kommentare

Neuen Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert