Immer mehr Unternehmen lassen reinschnuppern

Zum dritten Mal haben in den vergangenen zwei Wochen die „Reinschnuppertage“ für Schülerinnen und Schüler stattgefunden, um sie für Ausbildung zu begeistern.

Der Übergang von Schule in den Beruf soll weiter optimiert werden. Noch immer gibt es Jugendliche, die nach dem Ende der Schullaufbahn noch überhaupt nicht wissen, welchen Berufsweg sie einschlagen sollen. Bei den Unternehmen hingegen werden die Herausforderungen immer größer, die Fachkräfte von morgen zu finden. Oftmals fehlt bei den Jugendlichen das Wissen um die Vielfalt der Ausbildungsberufe.
Die landesweite Initiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ soll dem entgegenwirken. Bereits in der achten Klasse startet der Berufsorientierungsprozess mit einer Potenzialanalyse, die die individuellen Stärken der Jugendlichen über die schulischen Leistungen hinaus herausstellt. Dann folgt – dem eigentlichen Praktikum vorgelagert – die Berufsfelderkundung.
In Wuppertal gibt es zu diesem Zweck ein eigenes Buchungssystem, hier können sich Unternehmen präsentieren und innerhalb der zweiwöchigen Reinschnuppertage Plätze anbieten. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich bereits seit Beginn des Jahres innerhalb des Portals informieren und Plätze reservieren. Nach Freischaltung durch die jeweiligen Lehrer wurden dann die Plätze fest gebucht und so fanden die Jugendlichen und die Unternehmen zusammen. Innerhalb der zwei Wochen „Reinschnuppertage“, die in diesem Jahr  vom 26. Juni bis 7. Juli stattfanden, sollten die Schülerinnen und Schüler so in drei verschiedene Berufsfelder hinein schnuppern und waren dafür jeweils für die Dauer eines Schultags Gast in einem Unternehmen.

Wer hätte gedacht, dass Vermessen so spannend ist?! ©Stadt Wuppertal, Ilmo Gimmler


Handwerk und Stadt ganz weit vorn

1.276 Plätze standen im Buchungssystem bereit – ein neuer Rekord! Am besten vertreten waren mit 58 Firmen einmal mehr die Handwerksbetriebe. Einer der Spitzenreiter, was die Anzahl der Plätze angeht, war die Stadt Wuppertal mit ihren zugehörigen Töchtern, die insgesamt 285 Plätze stellten. Dazu gehörte auch das Ressort Vermessung, Katasteramt und Geodaten. Ausbildungsbeauftragte Gabi Köster berichtet: „Die Schülerinnen und Schüler waren wirklich äußerst konzentriert bei der Sache. Besonders spannend fanden sie die Messübungen mit unterschiedlichen Geräten auf dem Rathausplatz und der anschließenden Weiterverarbeitung der Daten zu den verschiedensten Karten und Plänen.

Wie hoch sind die Stufen am Rathaus? ©Stadt Wuppertal, Ilmo Gimmler
Daten werden digital zusammengeführt. ©Stadt Wuppertal, Ilmo Gimmler.

So konnten sie nachvollziehen, wie diese überhaupt entstehen.“ Einsatz, der sich gelohnt hat, denn sicherlich hätte keiner der Achtklässler vermutet, wie spannend es hier zugeht.
Auch die Resonanz bei der Stadtsparkasse war groß, die 80 Plätze waren schnell ausgebucht und das, obwohl man das Angebot im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht hatte. Mit gutem Grund: „Die Berufsfelderkundung in den 8. Schulklassen ist eine gute Möglichkeit für die Schüler, unsere Sparkasse und den Beruf der Bankkauffrau und des Bankkaufmannes näher kennenzulernen. Dadurch erhoffen wir uns, noch mehr junge Menschen für unseren Beruf zu gewinnen und mit Praktikums- und Ausbildungsplätzen zu versorgen“, so Anette Harmke, Ausbilderin bei der Sparkasse Wuppertal.

Ob Bent Flasche vom Gymnasium Siegesstraße der Vorstand von morgen ist? ©Jens Grossmann

Eine Schüppe drauf für’s nächste Jahr
Die Initiatoren wollen sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen, sondern für nächstes Jahr das Angebot noch steigern. Schließlich ist die Berufsfelderkundung verpflichtend für alle Schülerinnen und Schüler der achten Klassen aller weiterführenden Schulen.
Allerdings beziehen nicht alle ihre Plätze über das Buchungssystem: „Zum Glück haben viele Schulen gut funktionierende Partnerschaften mit Unternehmen, auch suchen sich viele Jugendliche privat Plätze bei Unternehmen. Zudem zählen auch Girls‘ und Boys‘ Day zur Berufsfelderkundung“, weiß Anke Kleinbrahm von der Kommunalen Koordinierungsstelle.
Trotzdem sollen es im nächsten Jahr nochmal mehr Plätze werden und das Angebot noch vielfältiger: „Vor allem in den sozialen Berufen, aber auch im Einzelhandel und in der Kreativwirtschaft müssen wir noch deutlich zulegen“, sagt Kleinbrahm. Wünschenswert wäre auch eine höhere Beteiligung bei den freien Berufen, wie Ärzte, Steuerberater oder Rechtsanwälte. „Allerdings sollte es den Jugendlichen schon klar sein, dass sie sich da den Beruf des Rechtsanwaltsgehilfen anschauen und nicht direkt Rechtsanwalt werden können“, setzt Kleinbrahm schmunzelnd hinzu.

Unternehmen, die sich im nächsten Jahr beteiligen möchten, können sich jetzt schon hier informieren.

Quelle: PM Kommunale Koordinierungsstelle vom 11.07.17

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