Willkommen zurück! Zigeunerkarawane mit dem Markus Reinhardt Ensemble

Zum 76. Jahrestag der Deportation der Wuppertaler Sinti und Roma nach Auschwitz. „In Erinnerung an die Wuppertaler Sinti und Roma, die am 3. März 1943 vom Klingholzberg nach Auschwitz deportiert wurden.

1. März 2019

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12.00 Uhr Auftritt auf dem Berliner Platz. Vorstellung der mobilen Ausstellung zur Verfolgung der Sinti und Roma im Bergischen Land ,
anschl. Karawane zur Färberei

15:00 Uhr Gedenkfeier mit Konzert im Jugendzentrum Heinrich Böll Str. 136

„In Erinnerung an die Wuppertaler Sinti und Roma, die am 3. März 1943 vom Klingholzberg nach Auschwitz deportiert wurden.

In Erinnerung an die BewohnerInnen vom Klingholzberg, die von den Nationalsozialisten verhaftet, misshandelt, zwangssterilisiert und ermordet wurden.“

Konzert: Markus Reinhardt Ensemble

mit:

Oberbürgermeister Andreas Mucke (angefragt)

Helge Lindh, Bundestagsabgeordneter

Adriano Paßquali, Sohn des KZ-Überlebenden Karl Paßquali (Oldenburg)

 

16:40 Uhr Busfahrt und 17:00 Uhr Kranzniederlegung für die Deportierten am Polizeipräsidium, anschließend Gang
zur Gedenktafel am Bahnhof Unterbarmen.

Die nächste Station ist das Polizeipräsidium. Hier geht es uns um die Rolle der Wuppertaler
Kriminalpolizei und des Polizeibeamten Paul Kreber. Auf den Stufen des Polizeipräsidiums wollen
wir Blumen für die Opfer niederlegen und ein kurzes Musikkonzert hören.
Die letzte und 5. Station ist der Bahnhof Unterbarmen, vom dem die Sinti und Roma nach
Auschwitz deportiert wurden.

Veranstalter: Verein zur Erforschung der sozialen Bewegungen im Wuppertal
in Kooperation mit dem Jugendzentrum Heinrich Böll Straße, der Färberei und der Christian Morgenstern Schule.

Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).
im Rahmen des Bundesprogramms“ „Demokratie leben!“

Zu Markus Reinhardt:

Er ist in Köln geboren, stand mit sechs Jahren das erste Mal auf einer Bühne und fuhr mit

Familienmitgliedern von Auftritt zu Auftritt. Mit 16 Jahren hatte er keine Lust mehr auf die

traditionelle ungarische Zigeunermusik und Strauss-Walzer, für die seine Familie engagiert wurde.

„Ich will nicht als Zigeuner, sondern als Musiker Geld verdienen“, habe er seinem entrüsteten Vater

gesagt. Ein Jahr später gründete er mit zwei Cousins und seinem Bruder seine eigene Gruppe. Der

heute 60-jährige Geiger und Familienvater hatte auch klassischen Unterricht, arbeitet mit modernen

Komponisten und vielen bekannten Musikern. Seine Band heißt Markus Reinhardt Ensemble. Der

Jazzgitarrist Django Reinhardt ist Markus’ Großonkel.

Markus Reinhardt hat u.a. „Zigeunerfestivals und zuletzt die Zigeunerwagen-Tour durch Köln

organisiert. http://www.zigeunerfestival.de/

„Aus der Familie meines Opas sind 14 Personen im KZ gewesen, sieben sind nicht

wiedergekommen. Trotzdem hat die Familie gesagt: Egal, was passiert ist, wir bleiben hier. Sie

waren nicht verbittert. Die Alten haben uns vermittelt: Es waren nicht alle Deutschen gleich, viele

haben uns geholfen, selbst ihr Leben riskiert. Auf der anderen Seite gab es natürlich auch die vielen

Momente, wo man zusammensaß und einfach nur geweint hat, weil die Hälfte der Familie fehlte.

„Ihr dürft uns Zigeuner nennen. Die Vorsicht im Umgang mit dem Wort ist Blödsinn. Die neuen

Begriffe haben Politiker erfunden. Wir Zigeuner haben uns krummgelacht, als man entschieden hat,

dass man nicht mehr Zigeuner sagen darf.“

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